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43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

Titel: 43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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fragte der Fremde seinen Diener.
    „Ausgezeichnet“, meinte dieser. „Der gnädige Herr sind unmöglich zu erkennen.“
    „So wollen wir sehen!“
    Er trat an den Spiegel und fuhr um einen Schritt zurück.
    „Verdammt“, rief er. „Es ist wahr. Ich kenne mich selbst nicht.“
    „Und welch noble Maske“, rief der Diener.
    „Alter, du bist ein Virtuose!“ sagte der Fremde zu Terbillon. „Hier hast du die zweiten hundert Franken. Wie lange wird das Zeug halten?“
    „Sechs Wochen.“
    „Und wie habe ich mich zu verhalten?“
    Terbillon belehrte ihn, und die beiden Fremden gingen fort. Draußen auf der Straße blieb der Herr stehen und sagte zum Diener:
    „Jetzt gehst du nach dem Bahnhof und holst die Effekten nach dem Hotel d'Aigle. Ich komme nach.“
    „Als was soll ich Sie ankündigen, gnädiger Herr?“
    „Als das, was ich bin, als den Marchese Acrozza.“
    Der Diener eilte die Rue Racine hinab, um zum Bahnhof von Orleans zu gelangen, während der Herr langsam die Rue Mazarin hinauf schlenderte und sein Bild in den großen Ladenfenstern spiegelte.
    An einem derselben blieb er stehen. Er sah sich in Lebensgröße und erkannte erst jetzt, welch Meisterwerk Papa Terbillon geliefert hatte.
    „Bei Gott, es kann mich kein Mensch erkennen“, dachte er. „Nicht einmal dieser scharfsinnige Vater, dieser Gasparino Cortejo, würde in mir seinen unehelichen Sohn, den Grafen Alfonzo de Rodriganda, vermuten.“
    Er ging weiter und setzte dabei seinen Gedankengang folgendermaßen fort:
    „Wie gut ist es, daß auch dieser französische Diener meinen eigentlichen Namen nicht weiß! Er hält mich für den Marchese Acrozza. Man kann nicht vorsichtig genug sein.“
    Damit trat er in ein Café und blieb darin, bis er glaubte, daß sein Diener sich bereits eingerichtet habe. Dann bestieg er eine Droschke und fuhr ebenfalls nach der Rue de la Barillerie.
    Vor dem Hotel d'Aigle angekommen, wurde er mit Auszeichnung empfangen und von dem Wirt selbst auf seine Zimmer begleitet. Dort fragte der letztere nach den Wünschen des Gastes.
    „Diese Wünsche wird Ihnen mein Diener melden“, erwiderte Alfonzo de Rodriganda. „Für jetzt habe ich nur eine Frage: Wohnt hier vielleicht in der Nähe ein tüchtiger Arzt?“
    „Mein Hausarzt, der der tüchtigste des ganzen Arrondissements ist, wohnt nicht weit von hier, in der Rue de la Calaudel.“
    „Weiter gibt es keinen? Auch in Ihrem Haus zufällig nicht?“
    „Nein.“
    „So bin ich falsch unterrichtet. Ich hörte, daß ein Doktor Sternau bei Ihnen wohne.“
    „Ah, das war bis gestern richtig.“
    „So ist er gestern ausgezogen?“ fragte Alfonzo enttäuscht.
    „Ausgezogen nicht, sondern abgereist nach Deutschland.“
    „Wo ist er abgefahren?“
    „Vom Nordbahnhof. Er ließ sich sein Gepäck nach dem Bahnhof an der Barre St. Denis schaffen.“
    „Welche Stadt war das Ziel seiner Reise?“
    „Ich glaube, daß er von Mainz gesprochen hat, er stammt ja wohl aus jener Gegend. Er erzählte beiläufig, daß er dort Mutter und Schwester hat, und zwar auf einem Dorf oder Schloß der Umgegend.“
    „Haben Sie den Namen desselben nicht gehört?“
    „Ich glaube, er nannte Rheinswalden.“
    „Ich danke Ihnen. Wohnte er allein hier?“
    „Nein. Er hatte einen Herrn und zwei Damen bei sich, die Spanier waren.“
    „In welchem Verhältnis standen sie zu ihm?“
    „Die jüngere Dame war krank. Er behandelte sie mit außerordentlicher Aufmerksamkeit, so daß man vermuten konnte, daß sie die Gemahlin sei. Die beiden anderen Personen waren Diener.“
    „Wurden sie nicht eingetragen?“
    „Nein.“
    „Ich denke, Sie haben jeden Gast einzutragen!“
    „Monsieur Sternau war nicht mein Gast. Er hatte sein Zimmer von mir gemietet, und ich nahm mir also nicht das Recht, diejenigen Personen zu kontrollieren, die er bei sich hatte.“
    „So wissen Sie wohl auch keine Namen?“
    „Nein.“
    „Beschreiben Sie mir den Diener!“
    „Er war klein und trug ein sehr eigentümliches Bärtchen. Die Dienerin war auch klein, aber sehr dick. Beide schienen recht gute Menschen zu sein.“
    „Und die jüngere Dame?“
    „Sie war von einer außerordentlichen Schönheit und – ah, ich hörte einst, daß sie von Monsieur Sternau ‚Rosa‘ genannt wurde.“
    „Sie sagten, daß sie leidend gewesen sei. Welcher Art war ihr Leiden?“
    „Sie war geisteskrank. Ich sah sie nur dreimal, dann aber auch stets betend. Es war das wohl eine Monomanie.“
    „Ich danke Ihnen, Monsieur. Diese Auskunft

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