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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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haben.
    Ich schritt den Abhang hinunter und stand bald am Flußufer. Falls sich hier irgendwelche Schurken verbargen, würde ich mit ihnen in der üblen Stimmung, in der ich mich befand, kurzen Prozeß machen. Andererseits hatte ich großartig verkündet, wie ich Dagert zwingen würde, mich in seinen Voller zu lassen, und Sie haben ja gesehen, was mir diese dumme Prahlerei eingebracht hatte.
    Der Amak hatte sich nicht nach meinem Beinamen erkundigt, denn dann hätte ich gesagt, daß man mich Drajak den Schnellen nennt. Einer der Leibwächter hatte sich mit seinem Kameraden über Dagerts Diener unterhalten und ihn Palfrey den Pfiffer genannt. Die beiden Männer hatten nicht viel gesprochen; sie waren damit beschäftigt gewesen, ihren Herrn zu beschützen und sich ihren Sold zu verdienen. Es ist schon erstaunlich; obwohl es auf Kregen viele regional bedingte Bräuche und Lebensumstände gibt – genau wie auf der Erde –, ist doch vieles überall gleich.
    Auf jeden Fall konnte ich den Fluß ohne jede Schwierigkeit durchschwimmen. Ich kletterte am anderen Ufer naß, jedoch von neuer Zuversicht erfüllt, aus dem Wasser und stieg die Uferböschung hinauf.
    Zim und Genodras stiegen in der mehrfarbigen Pracht eines kregischen Sonnenaufgangs in den Himmel. Ich folgte dem Pfad, der sich zwischen hohen grünen Feldfrüchten erstreckte. Vögel zwitscherten. Mein Zwillingsschatten ging mir voraus.
    Die Sonnen von Scorpio haben es bei Kregens außergewöhnlich breiten und gemäßigten Klimaregionen nicht schwer, die vom nächtlichen Regen feuchte Erde zu trocknen. Die Luft war bald von diesem wunderbaren Duft erfüllt, den es nur auf Kregen gibt. Und ich litt unter einem gewaltigen Hunger und einem entsprechend großen Durst; außerdem hatte ich Lust, meinen Kopf an einem geeigneten Plätzchen niederzubetten und den versäumten Schlaf nachzuholen.
    Doch ich entschied mich, erst noch ein Stück weiterzugehen und nach einem vernünftigen Ruheplatz Ausschau zu halten. Selbst die Herren der Sterne verstanden, daß einfache Menschen – also so jemand wie ich – gelegentlich etwas Schlaf brauchten. Die Everoinye waren einst sterbliche, menschliche Wesen gewesen – das glaubte ich zumindest. Allerdings hatten sie ihre ganz eigene Vorstellung, wieviel Schlaf jemand braucht, um sich zu erholen, und die deckte sich absolut nicht mit der meinen.
    Während ich weitermarschierte, dachte ich über die Männer mit den roten Kutten nach. Vermutlich gehörten sie irgendeinem verrückten religiösen Kult an. Bei Zair, davon gab es auf Kregen genug, um eine Million Enzyklopädien zu füllen. Die Vermummten hatten Palfrey einen gehörigen Schrecken eingejagt. Wenn ich mich auf den Flieger gestürzt, ihn verfehlt und mich nur mit den Fingerspitzen an der Reling festgeklammert hätte, wäre Palfrey trotzdem gestartet. Davon war ich überzeugt.
    Die Wolken hatten sich nicht vollständig aufgelöst. Eine bunt schillernde Mischung aus Farben, Schatten und dem Licht der Sonnen tauchte das Land in ein rotgrünes Kaleidoskop von beträchtlichem Reiz.
    Der Fluß beschrieb eine Biegung, und der Uferpfad bog in einem fast rechten Winkel ab und führte mich nach einer Bur zu einer richtigen Straße, die in einer geraden Linie durch die Landschaft führte und gepflastert war. Sie kam zwar nicht ganz an die alten irdischen Römerstraßen heran, verriet aber einen technischen Standard, der dazu angetan war, für einen schnellen Transport von Menschen, Waren und Truppen zu sorgen. Zwar gibt es in vielen pazanischen Ländern die schnelle Reise mit dem Flugboot, doch natürlich wird der Bedarf an diesem Transportmittel bei weitem nicht gedeckt. Die Fortbewegung auf Flüssen und Kanälen ist weit verbreitet. Hier verliefen die Flüsse von Nordnordwesten nach Südsüdosten. Die Straße führte nach Westen. Das war meine Richtung, also marschierte ich entschlossen los.
    Diese Route mußte mich nach Bharang und von dort aus zu der viel weiter entfernt liegenden Hauptstadt bringen.
    Nach dem Eindruck zu urteilen, den ich von Fweygo gewonnen hatte, handelte es sich bei ihm um einen gerissenen Burschen. Die Herren der Sterne hatten ihm Prinzessin Nandisha und ihr Gefolge anvertraut. Ihm standen Reittiere zur Verfügung, die man pfleglich behandeln mußte, wenn man mit ihnen weite Entfernungen zurücklegen wollte. Er würde also aus Sicherheitsgründen in der Nacht reisen und am Tag rasten. Wenn ich mir nur kurze Ruhepausen gönnte, würde ich ihn in nicht allzuferner

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