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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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lächelnd entgegen. »Tiri! Wir haben die schreckliche Nachricht erhalten. Bist du wohlauf?«
    »Ja, vielen Dank, Logan. Das hier ist – äh – Drajak. Sein kräftiger Arm hat in Cymbaros Sinn gehandelt. Aber jetzt würde ich gern mit San Paynor sprechen.«
    »Natürlich.« Logan breitete die blassen Hände aus. »Im Augenblick hat er gerade wichtigen Besuch. Ich darf ihn nicht stören. Doch ich bin sicher, daß es nicht mehr lange dauern wird. Darf ich euch eine Erfrischung anbieten?«
    Also setzten wir uns auf eine Bank und warteten. Parclear, Sazz und Miscils wurden gebracht. Wir mußten einige Zeit warten.
    Gelegentlich gingen Priester vorbei, und jeder nickte Tiri freundlich zu. Eine aufgeregte Mädchenschar mit rosigen Gesichtern und wallenden Gewändern tänzelte herbei, und alle bedrängten Tiri, doch ihre Abenteuer zu erzählen. Als sie dann vom Tod ihrer Freundinnen erfuhren, wurden sie sehr still. Sie fingen an zu weinen. Ich, Dray Prescot, stand auf und spazierte über den Hof, dabei sah ich mir die Türen an und verschaffte mir einen Eindruck über die Örtlichkeiten.
    Schließlich tauchte Logan wieder auf und winkte uns heran. Tiri und ich folgten ihm durch den Kreuzgang bis zu einer schmalen Tür. Wir durchquerten einen dunklen Korridor und betraten einen Vorraum. Die Tür auf der gegenüberliegenden Seite öffnete sich, und Stimmen ertönten. In dem Vorraum saßen ein halbes Dutzend kräftiger Burschen, die sich alle sofort erhoben. Sie trugen Rüstungen, waren gut bewaffnet und machten einen fähigen Eindruck. Alle verfügten über ein Abzeichen mit der Darstellung eines springenden Zhantils.
    Zwei Männer, die sich angeregt unterhielten, traten durch die Tür. Die Audienz mochte vorbei sein, doch man war sichtlich nicht zu einer Einigung gekommen. Der eine Mann mußte San Paynor sein. Er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit San Padria, denn er verriet die gleiche selbstlose Hingabe an die Sache seines Glaubens. Der andere war ein junger, gutaussehender Bursche mit einem ehrlichen Gesicht und glattem blonden Haar. Der Schwung seiner Lippen ließ vermuten, daß er viel lachte. Er trug einen blauen Shamlak von fast der gleichen Farbe wie mein Gewand. Natürlich besaß sein Shamlak goldene Schnüren. Er hatte Rapier und Main-Gauche umgeschnallt. Mir fiel auf, daß beide Waffen an demselben Gürtel befestigt waren.
    Ihre Worte gingen im plötzlich ertönenden Lärm unter, als die hinter uns befindliche Tür gewaltsam aufgestoßen wurde und Chaos über uns hereinbrach.
    Ich wirbelte herum.
    Die Wachen des jungen Burschen eilten auf ihren Herrn zu, um ihn zu beschützen, während ich mich sofort vor Tiri stellte.
    Drei Priester taumelten blutverschmiert und mit zerfetzten Gewändern in den Vorraum. Die Holzstäbe, die sie in den zitternden Händen hielten, konnten nichts gegen die hereindrängende Übermacht ausrichten.
    Eine Horde Männer mit blankem Stahl in den Fäusten drang brüllend ins Zimmer ein, die Gesichter vor Blutdurst verzerrt. Sie trugen olivgrüne Gewänder.
    Sofort hallte der Vorraum von Kampfesgeräuschen wider.

10
     
     
    Ich, Dray Prescot, Mann zweier Welten, neige eigentlich dazu, alles als Waffe zu benutzen, was mir gerade zwischen die Finger kommt. Tiris verzierte Tasche, die ich noch immer in der Linken hielt, beschrieb einen hinterhältigen Bogen und traf den ersten Möchtegern-Mörder am Kopf. Ich weiß nicht, was die junge Dame da alles mit sich herumschleppte. Es wog genug, bei Krun! Der Bursche jaulte auf und ging zu Boden. Ich gab ihm noch einen Tritt mit auf den Weg und schnappte mir sein Schwert, als es seinen schlaff gewordenen Fingern entglitt.
    Soviel zu den zur Waffe umfunktionierten Handtaschen der holden Weiblichkeit!
    Die beiden Rapas, die dem zu Boden gegangenen Burschen auf dem Fuß folgten, sprangen vor, um Tiri und mich niederzustechen. Zwei klirrende Abwehrhiebe, gefolgt von einem sauberen Stoß, schalteten den ersten aus. Ich war mir des allgemeinen Aufruhrs in dem Zimmer durchaus bewußt; doch der trat jetzt erst einmal in den Hintergrund. Der zweite Rapa führte einen wilden Hieb aus. Eine gleitende Abwehr mit der geborgten Klinge öffnete seine Deckung. Ich traf ihn genau dort, wo der Kopf unter dem gelben Federkleid in den Hals überging. Er brach zusammen, doch das verdammte minderwertige Schwert zersprang mit einem höhnischen Klirren in zwei Teile.
    »Hinter dir!« rief Tiri, doch ich duckte mich bereits und wirbelte herum. Der Brokelsh war

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