Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
teuflischen Blick – »dann werden wir das tun!«
    »Es ist nicht meine Art ...«, sagte er steif.
    »Meine auch nicht, Dom«, unterbrach ich ihn. »Aber ...« Ich verstummte. Ich hatte sagen wollen ›Seit ich auf Kregen bin‹, doch das war hier fehl am Platz. »Aber ich habe lange genug überlebt und dabei gelernt, wann man kämpfen muß und wann man ... äh ... sich zurückzieht und neu formiert.« Dann fügte ich etwas leiser das Wort für ›Kapiert?‹ hinzu, das, wenn man es im Befehlston ausspricht, die Leute ziemlich aufbringt. »Nun?«
    Er versuchte meinen wilden Blick mit aller Kraft zu erwidern. Dann wandte er sich ab und sah wieder in den Innenhof. »Da kommen sie. Möge Cymbaro sie verfaulen lassen!« stieß er hervor. Mit diesen Worten konnte er mühelos jegliche Verwirrung verbergen, die er in diesem Augenblick möglicherweise empfand.
    Ein paar Rapa und Polsim kamen zusammen mit den Apim vorsichtig auf uns zu. Ein Geräusch in unserem Rücken ließ mich nach hinten sehen. Priester in braunen Gewändern traten in das Licht der Sonnen. Sie hielten Waffen und kamen entschlossen näher, doch ich hatte kein großes Vertrauen in ihre Kampfkraft. Natürlich war die junge Dame bei ihnen.
    Die beiden Seiten trafen mit lautem Gebrüll aufeinander, und es hieß parieren, zur Seite springen und zustoßen. Der Kampf breitete sich über den ganzen Innenhof aus. Natürlich war ich dazu entschlossen, mir Tiri zu greifen und mit ihr bei der ersten sich bietenden Gelegenheit zu fliehen. Wie bereits gesagt, hatte ich keine Ahnung, was die olivgrün gekleideten Schurken eigentlich wollten. Doch je schneller Tiri und ich uns aus der Angelegenheit heraushalten konnten, desto besser.
    Die Dinge nahmen nicht ganz den Verlauf, den ich erwartet hatte. Nun, so ist das eben auf Kregen, und das hätte ich eigentlich wissen müssen.
    Der häßliche Fristle mit dem gewaltigen Krummschwert war da, hieb Priester nieder und brüllte dabei wie ein Verrückter. Auf der Steuerbordseite seiner Nase hatte er eine häßliche, große haarige Warze. Einen kurzen Augenblick lang standen wir uns wieder gegenüber, dann wich er zur Seite aus und stürzte sich auf ein paar Priester, die sich erstaunlich gut schlugen. Ich verfolgte ihn, das Kampfgetümmel verschluckte uns, und plötzlich wurde ich von olivgrün gekleideten Mördern umzingelt.
    Die Schmerzen an der Hüfte, wo mich dieser verflixte schnurrbärtige Katzenmann getroffen hatte, waren im Verlauf des Kampfes in Vergessenheit geraten. Als ich nun gegen ein halbes Dutzend Angreifer kämpfte und mein Bestes gab, um nicht aufgespießt zu werden, bemerkte ich erst, was der Krummschwerthieb des Fristle noch angerichtet hatte.
    Ich ließ einen Brokelsh zu Boden gehen, verschaffte mir etwas freien Raum und zog mich zu den Priestern zurück. Ein klirrendes Geräusch ertönte, das deutlich über dem ganzen Lärm zu hören war. Eine Art Lasso schlang sich um meine Beine, und ich stürzte der Länge nach hilflos auf die Steinplatten. Ich strampelte meine Beine frei, drehte mich zweimal um die eigene Achse und kam mit einem Wutschrei wieder auf die Füße. Der warzennasige Fristle brüllte seinen Triumph heraus und sprang.
    Er stürzte sich nicht auf mich. Er packte ein in der Scheide steckendes Schwert am Griff und hob es auf. Ich verstand. Ich stellte mich ihm in den Weg. Er riß Strom Kordens Schwert aus der Scheide und stand mir nun mit dem Braxter in der einen und dem Krummschwert in der anderen Hand gegenüber. Der Treffer an der Hüfte hatte nicht nur meine Haut aufgerissen, sondern den Schwertgürtel des Stroms so weit beschädigt, daß er nach meinen wilden Bewegungen gerissen war. Der Fristle brüllte noch einmal triumphierend auf, drehte sich um und flüchtete.
    Andere Angreifer stellten sich mir in den Weg. Der Zorn, der in meinem Inneren loderte, vermischte sich mit der Wut über meine eigene Dummheit. Der Innenhof wurde von den Geräuschen aufeinandertreffenden Stahls erfüllt. Die Olivgrünen zogen sich überall zurück, dafür liefen nun andere Männer heran, Männer in Rüstungen.
    Die Neuankömmlinge waren über dieselbe Mauer gekommen, die schon die Angreifer benutzt hatten. Der Kampf verlagerte sich, und Amak Dagert von Paylen schlenderte lässig auf mich zu und reinigte dabei das Rapier.
    »Hai!« sagte er. »Damit habe ich ja wohl meine Schuld bezahlt, mein Freund.«
    »Zweifellos«, erwiderte ich, hob die leere Schwertscheide auf und warf sie über die Schulter. Das Schwert

Weitere Kostenlose Bücher