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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ließ sie geschickt herumkreiseln, daß sie auf meinem Arm zu liegen kam, und hielt ihm den Griff entgegen. Er nahm sie andächtig in die Hand wie ein eifriger Verehrer Kurins und stieß einen leisen Seufzer aus. »Ich danke dir.« Wie ich bereits gesagt habe: er war ein höflicher Adeliger, bei Zair!
    Die anderen Anwesenden standen da wie Wachsfiguren, völlig gefesselt von dem, was sich vor ihren Augen abspielte. Nandisha und Ranaj runzelten verblüfft die Stirn. Der temperamentvolle junge Bursche, den ich in Cymbaros Tempel kennengelernt und mit dem ich mich darüber gestritten hatte, wer als erster durch die Tür gehen sollte, schien genau wie die neben ihm sitzende blasse Frau von meinem Auftritt mit dem Schwert überrascht zu sein. Khonstanton war da ganz anders. Er blickte mich mit zusammengekniffenen Augen finster an. Der junge Mann, der in offenkundiger Gereiztheit neben ihm stand, hätte beinahe einen Schritt nach vorn gemacht. Doch er blieb stehen und verharrte wie die anderen.
    Beim Anblick Khonstantons verspürte ich den Drang, eine passende Bemerkung zu machen, doch gesunder Menschenverstand hielt meine Lippen versiegelt. Ich wünschte ihm schlechtes Cess – er hatte das kostbare Schwert nicht bekommen!
    Lord Jazipur starrte erst Brannomar und dann das Schwert an, und ihm stand deutlich das Verlangen ins Gesicht geschrieben, das Schwert an sich zu reißen.
    Brannomar drehte sich um und ging zu einem Tisch; er hielt das Schwert in der linken Hand. Mit der Rechten zog er ein Messer. Nun würde ich endlich erfahren, was Strom Kordens letzte Worte zu bedeuten hatten.
    Die Atmosphäre in dem Raum vibrierte förmlich vor Anspannung. Man konnte sie schmecken. Mein Auftritt hatte offenbar einen erbitterten Streit unterbrochen. In diesen Leuten brodelten Leidenschaften, die jeden Augenblick unkontrolliert auszubrechen drohten. Nandishas Verblüffung über mein Erscheinen und Brannomars Reaktion war mit einem Anflug damenhafter Verbitterung gefärbt. Was hat dieser Mann Drajak hier zu suchen? Dieser Gedanke war deutlich ihrem verkniffenen Gesicht abzulesen.
    Das möchte ich selbst gern herausfinden, meine Dame, dachte ich unfreundlich.
    Bis auf den Numim Ranaj befanden sich nur Apim in dem Raum. Der jung aussehende Mann, der unruhig neben Khonstanton stand, trug einen schwarzen Shamlak mit einer Doppelreihe vergoldeter Schnüre. Sein wieselähnliches Gesicht wurde von einem abstoßenden Stirnrunzeln verunstaltet, und ich wurde den Eindruck nicht los, daß es sich hierbei um eine ständige Entstellung handelte. Nun war es mit seiner Selbstkontrolle zu Ende, und er eilte auf Brannomar zu. Wenn sich dieses Würstchen mit Hyr Kov Brannomar anlegen wollte, dann war er ein genauso großer Narr, wie er ein unangenehmer Mensch zu sein schien. Doch man kann eine Zorca nicht immer nach der Länge ihres Horns beurteilen, und ich konnte mit meiner Einschätzung dwaburweit danebenliegen.
    Allein die Tatsache, daß diese hochrangigen Adeligen mitten in der Nacht hier zusammengekommen waren, war ein deutliches Zeichen, daß es sich um eine Angelegenheit von äußerster Wichtigkeit handelte. Als Brannomar sich mit dem Messer an dem Schwert zu schaffen machte und ihn jeder dabei anstarrte wie ein blutgieriger Piranha, zog ich mich leise zurück, bis ich mit dem Rücken an der mit einem Gobelin geschmückten Wand stand. Die Anwesenden verfolgten jede Bewegung des Hyr Kovs mit einer solchen Konzentration, daß sie mich, einen bezahlten Paktun, der seine Pflicht erfüllt hatte, ganz einfach aus den Gedanken strichen.
    Wer waren eigentlich die Leute, die ich nicht kannte?
    Der junge Mann, der mit mir Schulter an Schulter in Cymbaros Tempel gekämpft hatte, hatte mir einen überraschten Blick zugeworfen und sich dann wieder auf Brannomar und das Schwert konzentriert. Bei der blassen Frau mußte es sich um seine Mutter handeln, denn die Familienähnlichkeit war verblüffend. Und der andere unangenehm aussehende Wichtigtuer? Vermutlich waren das die anderen Prinzen, die meinen Informationen nach für die Thronfolge in Frage kamen.
    Also mußte der eine Ortyg und der andere Tom sein. Aber wer war wer?
    Das Wieselgesicht zögerte, als es den Tisch erreicht hatte. Offensichtlich war ihm der verspätete Gedanke gekommen, daß Brannomar kein Mann war, den man drängen konnte. Nun kamen auch die anderen heran. Die Hauptbeteiligten rückten etwas näher, und ihre Diener oder Helfer sahen ihnen über die Schultern. Mein junger Freund aus dem

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