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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Hügel hinauf, wo wir bald bessere Luft atmen konnten. »Hier kann doch jeder raufsteigen«, sagte ich zu Naghan. »Machen sich die Leute auf den Hügeln keine Sorgen? Werden keine Wachen aufgestellt?«
    »Der Abschaum kann noch oben klettern – doch was soll er dort schon tun? Die Wachen stehen an den strategisch wichtigen Punkten. Man würde ein halbes Dutzend Heere brauchen, um jeden Weg zu bewachen, der aus den Gräben zu den Hügeln führt.«
    »Außerdem wissen sie, daß in diesem Fall eine Streitmacht in die Tiefe steigen und Vergeltung üben wird. Das wäre kein schöner Anblick«, fügte Liftu hinzu.
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte ich. Und bei Krun, das konnte ich tatsächlich.
    Nalgre der Ron, der trotz seiner Schrammen und blauer Flecken darauf bestanden hatte, uns zu begleiten, bildete die Nachhut. Er hielt genau Ausschau und konnte zu unserer Erleichterung berichten, daß uns niemand folgte.
    Wir kehrten in das unauffällige Haus zurück, wo wir uns als erstes nach Lingurds Zustand erkundigten. Mutter Ivy sagte uns, daß er in einen tiefen Schlaf gefallen war. Niemand stellte weitere Fragen. Kregen ist schließlich Kregen, und die ärztliche Kunst schließt sehr oft magische Elemente mit ein. Wir versammelten uns alle im Nebenzimmer, um etwas zu trinken.
    Obwohl unsere Abenteuer unten in der Messinglilie scheinbar eine ganze Ewigkeit gedauert hatten, war in Wirklichkeit nur wenig Zeit vergangen, und die Nacht war noch jung. Es wurde Zeit, mich endlich von dem Schwert und meiner Verpflichtung Strom Korden gegenüber zu entledigen. Ich verabschiedete mich, wie es sich gehörte, und bedankte mich noch einmal, dann teilte ich Naghan Raerdu mit, daß man mich in Prinzessin Nandishas Palast erreichen konnte. Danach brach ich zum Palast des Hyr Kov Brannomar auf.
    Naghan wollte natürlich nichts davon hören, daß ich allein durch die nächtlichen Straßen Oxoniums ging, obwohl die Wache des Kovs durchaus für Sicherheit sorgte. Also begleitete mich eine kleine Gruppe bis zum Großen Hügel, und die ganze Fahrt über unterhielten sie sich leise über die, wie sie fanden, Dummheit, den Palast des Hyr Kovs mutwillig zu betreten. Ich bedankte mich noch einmal bei ihnen und versprach, sie später zu besuchen. Dann ging ich zum Palast.
    Brannomar führte ein strenges Regiment. Unter dem ersten Säulengang wurde ich von den Wachen angehalten. Sie waren zwar sehr höflich, doch ihre Armbrüste blieben ungerührt auf meinen Magen gerichtet. Ihre Schwerter schienen brauchbar zu sein; sie waren so scharf und widerstandsfähig, wie es die Qualität des Stahls erlaubte.
    »Der Herr hält gerade eine Zusammenkunft ab«, sagte der Deldar scharf und steif. Seine Uniform war makellos, und seine Rangabzeichen funkelten im Licht der Lampen. Er war ein Pachak, und das gelbe Haar unter dem Helm war sauber gestutzt.
    »Dann überbring dem Hyr Kov bitte eine Nachricht. Sag ihm, daß Drajak der Schnelle das hat, was er ...«
    »Du bist Drajak der Schnelle?«
    »Aye.«
    Sofort war alles anders. Die Wachen nahmen mich in die Mitte, und ein Hikdar erschien, der sich den Mund mit einer gelben Serviette abwischte. Dann marschierten wir in den Hof. Offensichtlich hatte man mich erwartet. Eine Anzahl von Kutschen stand hier, und die Diener und Kutscher warteten auf ihre Herrn. Wir schritten durch diverse Korridore, bis wir den Teil des Palastes erreichten, den ich von meinem früheren Besuch her kannte.
    Dort wurde ich bereits von der durch einen Läufer alarmierten Hauswache erwartet, und es ging weiter. Dabei ruhte meine linke Hand am Griff von Kordens Schwert, das in der Scheide steckte, die Naghan mir gegeben hatte. Diese Klinge hatte mich eine Menge Schweiß und Schwierigkeiten – von Schmerzen ganz zu schweigen – gekostet, und der Gedanke, es im letzten Augenblick eventuell doch noch zu verlieren, wäre unerträglich.
    Ohne Verzögerung brachte man mich zu der Zusammenkunft. Flügeltüren wurden aufgestoßen, und die Wachen führten mich in einen freundlichen Raum, der offensichtlich der Entspannung diente. Er war mit Stühlen, kleinen Tischchen und Sofas möbliert. Auf den Tischen standen Getränke und andere Erfrischungen. Den Gesichtern der Anwesenden war zu entnehmen, daß es sich hierbei um alles andere als eine amüsante Abendgesellschaft handelte.
    Ich musterte sie der Reihe nach, während Brannomar vortrat und die Hand ausstreckte. »Hast du es?«
    »Aye, Notor.« Ich zog die heißbegehrte Klinge aus der Scheide,

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