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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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konnte, war dieses Vertrauen auch immer gerechtfertigt gewesen – bis auf das eine Mal, bei dem Jazipur geheiratet hatte.
    Schließlich stand der Kov auf. Er stützte sich mit beiden Händen auf der Tischplatte ab und blieb so stehen, während er finster auf Lady Vita herabschaute.
    »Ich werde die Entscheidung über dein Schicksal noch hinausschieben. Ich muß zuerst mit Lord Jazipur sprechen. Zu deinem verbrecherischen Verrat kommt noch der Schmerz hinzu, den du einem guten und rechtschaffenen Mann zugefügt hast. Wachen!«
    Sie kamen in ihren Rüstungen herein und brachten Lady Vita fort. Zu ihrer Ehrenrettung muß gesagt werden, daß sie zu diesem Zeitpunkt mit dem Schluchzen aufgehört hatte. Sie ging mit erhobenem Haupt, von bewaffneten Wachen umringt.
    Und zu meinem Leidwesen schloß sich Brannomar ihnen an.
    Ich blieb wütend in meinem Versteck hocken.
    Es stellte sich folgendes Problem – würden die Herren der Sterne all diese Intrigen als einen berechtigten Teil des Auftrages anerkennen, den sie Fweygo und mir zugeteilt hatten? Falls sie es nicht taten, konnte ich mich schon einmal darauf gefaßt machen, vierhundert Lichtjahre zur Erde zurückgeschleudert zu werden und dort so lange zu bleiben, bis sie sich meiner erbarmten oder mich wieder dringend brauchten.
    Ich durchdachte die Möglichkeiten, die ich hatte. Schließlich kam ich zu dem Schluß, daß es am besten war, hier zu verweilen, bis Brannomar zurückkam. Er würde sicher in diesem komfortablen Gemach allein an seinen Staatspapieren arbeiten, und da nun ein Krieg unmittelbar bevorstand, würde eine Menge Arbeit auf ihn warten. Ich blieb also dort.
    Da ich auch nur ein fehlbarer Mensch bin, grübelte ich ununterbrochen über die Richtigkeit dieser Entscheidung nach und fragte mich, ob ich nicht einen schrecklichen Fehler beging. Ich machte eine unvorsichtige Bewegung, und mein Kopf wurde von einer gewaltigen Wolke aus Staub und Spinnweben eingehüllt.
    Der klebrige Staub stieg mir sofort in die Nase. Ich spürte, wie Vater und Mutter eines ungeheueren Niesens die Herrschaft über meinen Körper übernahmen. Also krabbelte ich wie eine einfältige Krabbe auf allen vieren durch den dunklen Gang und ließ ein mächtiges Niesen los! Meine Augen tränten! Ich nieste noch einmal. Ich nieste ein halbes Dutzend Mal und wischte mir dann über Augen und Nase. Jetzt fühlte ich mich besser und ging vorsichtig zu meinem Guckloch zurück.
    Brannomar drehte sich gerade um, als ich einen Blick riskierte. Er ließ sich nicht anmerken, ob er das ohrenbetäubend laute Niesen gehört hatte, und in meinem aufgewühlten Bewußtseinszustand begriff ich gar nicht, was er da gerade machte. Ich griff nach dem Riegel und zog kräftig. Die Geheimtür öffnete sich, und ich stolperte ins Gemach.
    Er war schnell. O ja, Hyr Kov Brannomar war kein Versager, was den Schwertkampf anging. Der Braxter fuhr aus der Scheide, und die Spitze glitt auf mich zu.
    Ich wollte etwas sagen, so in der Art von: ›Schon gut, Kov. Beruhige dich‹. Doch ich hatte den Mund noch nicht richtig geöffnet, als sich mein Körper verkrampfte. Meine Fußsohlen brannten, meine Glieder zitterten, und mit der Urgewalt eines ausbrechenden Vulkans bahnte sich ein weiteres Niesen seinen Weg. Ich durchnäßte alles in der unmittelbaren Umgebung. Tränen behinderten meine Sicht. Ich schüttelte den Kopf und versuchte, einen klaren Blick zu bekommen. Als ich mich endlich soweit unter Kontrolle hatte, um den Kov erneut anzusprechen, stieß jemand, der sich in dem Teil des Raumes aufhielt, der sich meiner Sicht entzogen hatte, ein erstauntes Keuchen aus. Ich wirbelte herum.
    Der Mann, der in das Gemach geleitet worden war – die Tür schloß sich gerade hinter ihm –, trug robuste lederfarbene Kleidung. Ich erkannte die Jacke mit den breiten Schultern, die Kniebundhose und die hochschäftigen schwarzen Stiefel sofort. In der Hand hielt er den breitkrempigen Hut mit den beiden Schlitzen an der Vorderseite und der kecken rotgelben Feder. Ich kannte den Mann. Er starrte mich ungläubig an. Doch er war mit meinen Ansichten gut genug vertraut, um nicht sofort in eine sklavische, tiefe Verbeugung zu verfallen. Diese unwürdige Ehrerbietung hatte ich sofort abgeschafft, nachdem ich Herrscher von Vallia geworden war. Er drückte die Brust raus.
    »Majister!« sagte Elten Larghos Invordun na Thothsturboin. »Bei Vox! Majister!«

19
     
     
    »Majister?« Brannomar senkte das Schwert nicht. »Was soll der

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