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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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was da eigentlich vor sich ging.«
    »Das stimmt. Es wird erwartet, daß sich der greise König beim Fest von Beng T'Tolin dem Volk zeigt, also mußt du bis dahin einen neuen König haben.«
    »Und ausgerechnet du mußtest derjenige sein, der uns das Testament des Königs bringt!« Er schüttelte den weißhaarigen Kopf. »Nun, du weißt ja, daß sich das Testament nicht in Strom Kordens Schwert befand. Der Thronfolger ist nicht bekannt. Der König hat Cymbaros Priestern vertraut, und sie haben ihn verraten.«
    »Hätten sich die vielen Thronbewerber dem Willen des Königs unterworfen?«
    »Ja.«
    »Und du hast nicht die geringste Idee, wen er ausgesucht haben könnte, Kov?«
    »Nein.«
    »Was für ein Durcheinander! Ich vermute, Lady Vita hat die Seiten gewechselt?«
    Er war weit über den Punkt hinaus, an dem ihn neue Enthüllungen darüber, was von den Intrigen, die Oxonium vergifteten, bekannt war, hätten überraschen können. »Lady Vita ist eine temperamentvolle Dame, vielleicht zu temperamentvoll. Ich habe sie abgewiesen und diese Entscheidung nie bereut. Der arme Jazipur hat einen schlechten Handel gemacht. Ihr Verrat wurde von Naghan dem Ordsetter entdeckt. Welche Ironie, daß Jazipurs Meisterspion die Frau seines Auftraggebers überführt. Ihre Pläne waren meisterhaft, das muß man ihr lassen.«
    Mir kam die Idee, den Eindruck, den er von Dray Prescot hatte, mit Hilfe einer durchtriebenen Prahlerei noch zu verstärken. Zu meiner Verteidigung muß ich sagen, daß das nicht aus pompösem Stolz geschah, sondern aus reinem Kalkül.
    »Ich habe Lady Vita in Khonstantons Palast gesehen.«
    Ihn schien nichts mehr erschüttern zu können. »Sie hat eine Enkelin. Sie hat Khonstanton von dem im Schwert verborgenen Testament erzählt. Dafür hat sie ihm das Versprechen abgenommen, daß sein Sohn ihre Enkelin heiratet. Vita hat absolute Macht über ihre Kinder und Enkel.«
    »Daher hat dieser Teufel es also gewußt. Nach dem zu urteilen, was ich von Khon Mak gesehen habe, war sie eine Närrin, seinem Wort zu vertrauen.«
    »Der Ehrgeiz hat sie verblendet.« Er machte eine müde Geste. »Ihr Enkel sollte Prinz Ortygs Tochter heiraten, die noch im Kindesalter ist ...«
    »Bei Krun!« rief ich. »So hat sie den einen gegen den anderen ausgespielt! Egal, wer schlußendlich der Erbe gewesen wäre, sie glaubte, im Hintergrund die Macht ausüben zu können.«
    »Ortyg hat diesen Fristle, Fonnell den Reizbaren, und seine olivgrün gekleidete Mörderbande bezahlt. Er hat geglaubt, niemand könnte ihn damit in Verbindung bringen, weil ...«
    »Er hat einen Bravo-Kämpfer aus Zenicce als Mittelsmann benutzt.«
    O ja, alles fügte sich nun zusammen. Welche Chancen Nandisha inmitten dieses Durcheinanders hatte, konnte ich nicht sagen. Sie schienen jeden Moment mehr dahinzuschwinden. Dann fügte Brannomar ein weiteres Puzzlestück hinzu.
    »Prinz Tomendishto hat Pläne, die den Schrein von Cymbaro betreffen. Er interessiert sich nicht für den Thron. Ich glaube ihm.«
    »Und falls der König Prinz Tom die Krone hinterlassen hat?«
    »Ich weiß auch nicht. Es war Tom, der den König für Cymbaro interessiert hat. Als der Sohn des Königs gestorben war, wollten sie aus Gründen der Sicherheit und der Geheimhaltung, daß die Priester das neue Testament nehmen und in Farinsee bewachen.«
    Aus dem, was ich aus der Entfernung hatte erkennen können, schien es sich bei Farinsee um eine wichtige Festung zu handeln, die man auf dem seltsamen Berg errichtet hatte, der so sehr an den Ayer's Rock erinnerte. Selbst wenn die Priester und ihre Wachen nur mäßig geübte Kämpfer waren, hätte man ein paar gute Regimenter und Pioniere gebraucht, um diesen Ort einzunehmen.
    »Man vertraute Strom Korden das neue Testament an, in dem der Thronerbe benannt wurde. Dann starb der König plötzlich, und das Testament mußte vollstreckt werden. Es mußte sofort nach Oxonium gebracht werden.« Er breitete hilflos die Hände aus. »Du selbst bist Zeuge geworden, was Lady Vitas schlimmer Verrat als erstes angerichtet hat, Dray Prescot.«
    »Ja«, sagte ich in einem häßlichen Tonfall. »Gute Männer und junge Mädchen, die sterben mußten.«
    »Und kein Testament«, sagte Larghos, der die ganze Zeit über geschwiegen hatte.
    »Kein Testament, kein Erbe, also Bürgerkrieg«, sagte Brannomar teilnahmslos.
    In das bequeme Arbeitsgemach im Herzen des mächtigen Palastes kehrte Schweigen ein. Die Unvermeidbarkeit dessen, was der Hyr Kov prophezeit hatte, lastete

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