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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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bleistiftdünne Lichtstrahlen. Ich fühlte mich sofort heimisch.
    Mittlerweile war es mitten in der Nacht, doch der Palast war so lebendig wie ein aufgescheuchter Ameisenhaufen. Daran war ich schuld, bei Vox!
    Nun, ich wünschte ihnen allen böses Cess! Ich wußte, was ich zu tun hatte. Es stellte sich lediglich die Frage, wie ich es schaffen wollte. Hyr Kov Brannomar würde gut bewacht sein.
    Außerdem gab es da noch ein anderes Problem, eine Angelegenheit, die auf Kregen von äußerster Wichtigkeit ist, bei Krun! Ich brauchte eine Mahlzeit. Und vor allen Dingen etwas zu trinken! Also drängte ich mich lautlos und vorsichtig durch die schmalen Gänge zwischen den Wänden und richtete meine Schritte in die Richtung, in der die Küchen liegen mußten.
    Als mir die Gerüche verrieten, daß ich mich meinem Ziel näherte, dämmerte es mir, daß es zwar nicht ungewöhnlich war, wenn Tag und Nacht Essen zubereitet wurde – zum Beispiel für Diener, Wachen und Sklaven –, diese hektischen Aktivitäten aber nur den Schluß zuließen, daß alle auf den Beinen waren. Aye, die Nachtruhe war vorbei, denn alle suchten nun nach mir!
    Nachdem ich an ein paar Lagerräumen vorbeigekommen war, entdeckte ich schließlich eine Küche. Ich sage eine Küche, weil es in einem Palast dieser Größenordnung zweifellos mehrere Küchen gab. Eine rundliche, dralle, schwitzende Frau drosch unbarmherzig auf einen dürren Jungen ein, der erbarmungswürdig schrie.
    Verblüfft blieb ich stehen und schaute zu. Wäre es ein großer Mann gewesen, der ein junges Mädchen verprügelte, hätte es kein Problem gegeben. O ja, ich bin mir durchaus der vielen Widersprüche in der widersprüchlichen Natur dieses Burschen namens Dray Prescot bewußt. Es war durchaus möglich, daß der Junge etwas so Schlimmes angestellt hatte, daß er die Bestrafung, die für das barbarische Kregen nicht ungewöhnlich war, auf jeden Fall verdient hatte. Doch die kräftige Frau mit den schwellenden Muskeln übertrieb es. Der Junge war fast nur Haut und Knochen. Das Nudelholz, mit dem er verprügelt wurde, hätte einen Zhan-Paktun mit einem fünf Fuß langen Pakai zu Boden geschickt. Und da ich nun einmal so bin, wie ich bin, und es Dray Prescot noch nie geschafft hat, seine Nase aus den Angelegenheiten anderer Leute herauszuhalten, schob ich den Riegel der Geheimtür beiseite und sprang in die Küche.
    Mein Fuß landete auf etwas Glitschigem, und ich schoß über den Boden, wobei ich verzweifelt wie ein verrückt gewordener Orang-Utan mit den Armen ruderte. Der hilflose Griff nach dem Tisch hatte nur zur Folge, daß ich ihn umstürzte und eine Reihe von Töpfen und Pfannen kaskadenartig zu Boden schepperten.
    »Herr im Himmel!« rief die Frau. Sie benutzte natürlich den entsprechenden kregischen Ausdruck; der Sinn war der gleiche. Da war ich aber schon bis zu ihr hin geschlittert und hatte die Arme um ihre massive Gestalt geschlungen, um nicht hinzufallen.
    Sie ließ den Jungen los. Das Nudelholz nicht.
    Der Junge stieß noch einen letzten Schrei aus und stürmte wie vom Teufel gehetzt los.
    Das Nudelholz sauste herunter und riß mir fast das Ohr ab. Ich brüllte lautstark auf – der Schlag mit dem verflixten Nudelholz hatte weh getan! – und stieß die Frau zur Seite. Dabei ging sie zu Boden und riß mich mit.
    »Mörder!« schrie sie. »Hilfe! Wachen! Zur Hilfe!«
    Der Junge war mittlerweile weit weg. Hier blieb nichts mehr für mich zu tun außer den verzweifelten Schlägen mit dem Nudelholz auszuweichen.
    Irgendwie gelang es mir, auf die Füße zu kommen, obwohl ich mich in einer fettigen und stinkenden Schürze und einem voluminösen Unterrock verfangen hatte.
    »Verschwinde! Verschwinde! Mörder! Zu Hilfe!«
    Ich, Dray Prescot, Herrscher, König, Prinz, Lord von diesem und jenem, ergriff die Flucht.
    Nun bin ich ja bloß ein Apim, ein Homo Sapiens Sapiens, mit zwei Armen und Händen. Unter diesen Umständen hätte mein Kamerad, der Kregoinye Fweygo, ein Kildoi, viel mehr erreicht. Als ich wieder in den Schutz des Geheimgangs hinter der Küchenwand eintauchte, hielt ich lediglich einen dicken Schinken in der einen und eine Flasche in der anderen Hand. Die Wandtäfelung fiel hinter mir ins Schloß, nachdem ich der Geheimtür mit dem Hinterteil einen Stoß gegeben hatte. Ich blieb nicht stehen.
    Die Gänge waren allesamt staubig, überall gab es Spinnennetze, und in jedem Winkel lagen ausgetrocknete Insekten. Vielleicht hatte Brannomar für Geheimgänge keine Verwendung.

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