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44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

Titel: 44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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teilte nun das Abendbrot des berühmten oder vielmehr berüchtigten Indianers Juarez, der berufen war, Präsident von Mexiko zu werden und einem österreichischen Erzherzog die Kaiserkrone vom Kopf zu stoßen.
    Das Mahl war nicht fein, aber desto kräftiger. Es wurden Speisen und Getränke in Menge vertilgt, und als man fertig war, konnte nicht ein einziger mehr sagen, daß er nüchtern sei. Nur Juarez allein war mäßig gewesen, wie die Indianer es gewöhnlich sind. Er hob die Tafel auf und zog sich zurück.
    Dies war das Signal zum Aufbruch, und nun erst konnten Verdoja und Cortejo ungestört miteinander sprechen. Der erstere nahm den letzteren unter den Arm und verließ mit ihm das Haus.
    „Ihr werdet bei mir schlafen“, sagte er. „Ich hoffe, daß es Euch nicht unangenehm ist, mein Quartier zu teilen.“
    „Ich bin im Gegenteil sehr erfreut darüber“, antwortete Cortejo. „Nehmt übrigens meinen Dank für Eure Fürsprache, Señor Verdoja. Ohne dieselbe hätte ich heute nacht vielleicht nicht sehr bequem geschlafen.“
    „Höchstwahrscheinlich. Ich erschrak förmlich, als ich hörte, daß Ihr auf der Hacienda Vandaqua gewesen seid, denn dieser galt ja, im Vertrauen gesagt, unser Besuch.“
    „Ist's möglich?“
    Cortejo erschrak jetzt nachträglich so, daß es ihm war, als habe er einen Schlag erhalten. Er kannte den Ruf des Indianers und bemerkte, daß sein Leben an einem Haar gehangen habe.
    „Ja, es ist so“, antwortete der Hauptmann. „Ich sollte es Euch allerdings nicht sagen, denn es ist bis jetzt noch Geheimnis. Aber was zum Teufel habt Ihr denn auf dieser Hacienda zu tun gehabt? So viel ich weiß, ist Euch dieser Nachbar doch niemals recht gewogen gewesen.“
    „Das ist anders geworden, Señor Verdoja. Er ist mein Nachbar nicht mehr!“
    „Nicht? Wie geht das zu?“
    „Die Hacienda del Erina gehört uns nicht mehr.“
    „Wem sonst? Habt Ihr verkauft?“
    „Nein. Pedro Arbellez hat sie geerbt.“
    „Donnerwetter! Vom Grafen Ferdinando?“
    „Ja.“
    „Da schlage das Wetter drein! Mir verkaufte er den Fetzen Landes, den ich haben wollte, nicht, und hier verschenkt er einen Flächenraum von zwanzig geographischen Quadratmeilen. Doch darüber sprechen wir weiter. Tretet ein, ich wohne hier.“
    Sie waren an ein anderes Haus gekommen, dessen Tür bei ihrem Nahen geöffnet wurde. Die Eigentümer der Wohnung ließen sich nicht sehen. Verdoja hatte das beste Zimmer inne; sein Lager war bereitet, und auf dem Tisch war ein Mahl aufgetragen.
    „Essen werden wir wohl nicht“, sagte er. „In dem Bett schlafe ich, und Ihr müßt mit meiner Hängematte zufrieden sein, die wir aufmachen werden.“
    „Ich bin zufrieden; geniert Euch nicht, Señor“, meinte Cortejo.
    Die Hängematte wurde befestigt, und Cortejo nahm in derselben Platz. Der Hauptmann aber setzte sich auf sein Bett, streckte dem anderen eine Zigarette hin, steckte sich selbst eine an und fragte dann:
    „Wie ich hörte, ist Graf Ferdinando gestorben?“
    „Allerdings.“
    „Und Alfonzo ist Erbe?“
    „Ja.“
    „Er befindet sich in Spanien?“
    „Seit einiger Zeit.“
    „So übernahmt Ihr die Verwaltung seiner hiesigen Ländereien allein?“
    „Ja.“
    „Das will ich Euch gönnen, Señor Cortejo“, lachte Verdoja zynisch. „Ihr sitzt nun im Rohr und werdet Euch Pfeifen schneiden. Könnte dabei nicht vielleicht etwas für mich abfallen, mein lieber Cortejo?“
    „Ihr meint in Bezug auf das Quecksilberland?“
    „Ja, natürlich.“
    „Hm, darüber läßt sich jetzt vielleicht besser sprechen als früher. Aber sagt mir zunächst einmal, was Juarez auf der Hacienda Vandaqua will.“
    „Er will dem Haziendero an den Kragen.“
    „Alle Teufel! Warum?“
    „Er ist von ihm verraten worden.“
    „In wiefern?“
    „Das darf ich nicht sagen, aber so viel ist sicher, morgen um diese Zeit lebt der Haziendero nicht mehr. Juarez kennt keine Gnade und Nachsicht. Übrigens werde ich dabei Eure Hacienda del Erina zu sehen bekommen.“
    „Ah! Inwiefern?“
    „Weil ein Teil von uns dort Quartier nimmt.“
    „Hm“, brummte Cortejo. „Und Ihr mit?“
    „Ja.“
    Cortejo blickte still vor sich hin. Da fragte ihn der Hauptmann, dem dies auffiel:
    „Worüber denkt Ihr nach, Señor?“
    „Über das Quecksilberland“, lächelte Cortejo.
    „Wieso? Wollt Ihr den Grafen Alfonzo bereden, daß er es mir verkauft?“
    „Nein, sondern ich will etwas tun, was Euch noch bedeutend lieber sein wird.“
    „Was? Ihr macht mich

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