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44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

Titel: 44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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wird uns nicht so bald wieder beunruhigen.“
    Sie erreichten die Hacienda del Erina, als es bereits längst dunkel geworden war. –
    Was Cortejo betrifft, so war er allerdings in der benachbarten Hacienda gewesen. Um seinen Zweck zu erreichen, hatte er eine der herumziehenden Freibanden, auf die er zufällig traf, in seinen Sold genommen. Diese Leute hatten zunächst die Aufgabe, Sternau und seine Begleiter unterwegs zu überfallen und zu töten, und als dies nicht gelang, da die Bedrohten von ‚Büffelstirn‘ gewarnt und sicher nach ihrem Ziel gebracht worden waren, so wurde der Überfall der Hacienda beschlossen, und man begab sich in die Nähe derselben, in die Schlucht des Tigers, die einigen der Strolche bekannt war; dort jedoch wurden sie wieder von ‚Büffelstirn‘ belauscht und dann gar von diesem und Sternau ohne Gnade und Barmherzigkeit niedergemacht.
    Cortejo fühlte sich zu vornehm, als daß er seinen Aufenthalt bei diesen Leuten hätte nehmen mögen; darum besuchte er die benachbarte Hacienda, von deren Besitzer er wußte, daß er dem braven Pedro Arbellez feindlich gesinnt sei. Dort kam ihm die Kunde, daß man in der Gegend der Schlucht des Tigers ein heftiges Schießen gehört habe, und er brach schnell auf, um sich zu überzeugen, wem dasselbe gegolten habe.
    Als er die Schlucht erreichte, waren die Vaqueros unter Anführung ‚Büffelstirns‘ mit ihrer Beute bereits wieder unterwegs, und er fand daher nur die nackten, ausgeplünderten Leichen seiner Verbündeten. Im höchsten Schreck sprang er vom Pferd und untersuchte die Schlucht.
    „Die von der Hacienda del Erina sind hier gewesen“, sagte er zu seinen Begleitern. „Man hat erfahren, was wir beabsichtigten, und unsere Leute überfallen. Sehen wir rasch nach unseren Pferden!“
    Doch als sie den Ort erreichten, an dem die Tiere sich auf der Weide befunden hatten, war keins derselben mehr vorhanden.
    „Fort, alles fort!“ rief jetzt Cortejo. „Diese Leute haben sich ganz gewiß nach allem genau erkundigt und wissen, daß wir fort waren und hier eintreffen werden. Sie werden also wiederkommen oder haben uns bereits einen Hinterhalt gelegt. Wir müssen fliehen, und zwar schnell, sogleich!“
    „Ohne uns zu rächen?“ fragte finster einer der Männer.
    „Wir werden uns rächen, aber erst, wenn wir Aussicht auf Erfolg haben.“
    „Und wohin reiten wir?“
    „Dahin, wo wir am schnellsten vor Kampf- und Verfolgung sicher sind, also nach der nächsten Stadt.“
    „Also nach El Oro?“
    „Ja. Aber wir reiten nicht direkt, sonst könnten sie uns auch dorthin folgen. Wir machen einen Umweg.“
    „Gut. Wir tun Euch Euren Willen, aber wir bedingen uns aus, daß wir uns rächen dürfen. Wir haben die Verpflichtung, den Tod unserer Kameraden quitt zu machen.“
    „Diesen Willen sollt ihr haben.“
    Cortejo sprach diese Worte aus, ohne daß er es gewußt hätte, wie es ihm möglich sei, sein Versprechen zu erfüllen. Er sah ein, daß sein Vorhaben vollständig verunglückt sei, und daß man auf der Hacienda del Erina die Augen offenhalten werde. Für die nächste Zeit war nichts zu machen, das glaubte er mit aller Gewißheit annehmen zu können.
    Sie schlugen also einen Umweg nach Westen zu ein und wandten sich erst wieder nach Süden, als sie den Wald fast hinter sich hatten. Das nahm eine bedeutende Zeit weg, und als sie in die Nähe von El Oro gelangten, war es bereits Nacht geworden.
    Die Pferde traten sicherer auf als vorher, denn sie fühlten jetzt einen gebahnten Weg unter ihren Hufen. Es war der Weg, der nach dem Städtchen führte. Einige Lichter schimmerten ihnen entgegen, und eben tauchte das erste Haus auf, als sie von einer barschen Stimme angerufen wurden.
    „Wer da?“ ertönte die Frage.
    „Was soll das?“ entgegnete Cortejo.
    „Was das soll? Eine Antwort will ich haben!“
    „Wer seid ihr?“
    „Donnerwetter, merkt Ihr das nicht? Dann seid Ihr ungeheuer dumm. Eine Schildwache bin ich, verstanden! Und wissen will ich, wer Ihr seid und was Ihr hier wollt.“
    „Eine Schildwache? Macht keinen Spaß!“ fragte Cortejo. „Ich möchte wissen, weshalb man hier eine Schildwache herstellt!“
    „Ihr werdet sogleich sehen, ob ich zum Spaß oder zum Ernst hier stehe!“ antwortete der Mann mit drohender Stimme. „Also, wer da?“
    „Gut, Freund!“ lachte Cortejo. „Laßt uns weiter!“
    Da zog der Mann ein Pfeifchen aus der Tasche und blies hinein. Ein heller Pfiff ertönte.
    „Was tut Ihr da?“ fragte Cortejo.
    „Ihr

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