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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ein Schwert, mit der linken hielt er das Mädchen auf seiner Schulter fest. Er blieb in der Nähe. Er mischte sich nicht in den Kampf ein, ergriff aber auch nicht die Flucht.
    Ich warf einen flüchtigen Blick zu dem anderen Kampf hinüber. Der Chulik hatte es nicht leicht. Blut lief an seiner Rüstung hinunter, und er parierte die Angriffe des Kildoi mit wachsender Verzweiflung. Fweygo stand da einem erstklassigen Schwertkämpfer gegenüber, daran bestand kein Zweifel; andererseits war mir völlig klar, daß er, wie andere Vertreter seiner Rasse, die ich kannte, seinen erfahrenen Gegner bald bezwungen haben würde.
    Ich widmete mich wieder meinen Angelegenheiten.
    Stahl traf auf Stahl. Sie versuchten, mich von zwei Seiten aus gleichzeitig anzugreifen. Auf einen solchen Unsinn ließ ich mich nicht ein. Mit doppelter Schnelligkeit drang ich auf den linken Gegner ein, zwang ihn mit wirbelnder Klinge zurück, drehte mich um und stürzte mich – wie ein Leem auf einen Ponsho – auf seinen Kameraden. Er fuchtelte mit dem Schwert vor meiner Nase herum – er hatte keinen Schild – und wußte offensichtlich nicht, wie man sich gegen ein Rapier zu verteidigen hatte. Sein Braxter hätte mich in kleine Stücke schneiden können, da ich ja keine Rüstung trug, und er war anscheinend bestürzt, daß ihm das nicht gelang. Obwohl ich mir Luft verschafft hatte, blieb mir keine Zeit, ihn auszuschalten. Sein Kamerad kam von hinten heran und unternahm den Versuch, mir die Klinge durch den Leib zu treiben. Ich trat geschmeidig beiseite, drehte mich und ließ sie zusammenstoßen.
    Der Lärm in dem Korridor hatte sich auf das rhythmische Scharren von Füßen, keuchende Atemzüge, von Grunzen begleitete Kraftanstrengungen und das Klirren von Stahl reduziert. Unter den Kämpfenden befand sich kein Amateur. Das machte mir Mut. Aller Wahrscheinlichkeit nach würden sie keine Lust haben, hierzubleiben und bis zum Tode zu kämpfen.
    Der Entführer, der Nisha hielt, wandte sich noch immer nicht zur Flucht.
    Ich mußte mich schnell dieser beiden Schurken entledigen, bevor er es sich anders überlegte.
    Entweder das oder an ihre Berufsehre appellieren, damit sie einsahen, daß ihr Entführungsversuch gescheitert war. Im Augenblick sahen sie es vermutlich nicht auf diese Weise; ich hatte vor, es ihnen mit kaltem Stahl vor Augen zu führen.
    Sie griffen mich Seite an Seite an. Das Rapier kreiselte. Eins, zwei, drei und wieder zurück, doch nicht bei einem von ihnen, sondern bei beiden auf einmal. Das brachte sie aus der Fassung. Obwohl ihre Braxter gemeinsam zuschlugen, konnten sie nicht verhindern, daß die Rapierspitze dem einen durch die Kehle und dem anderen ins Auge fuhr. Sie stürzten beide zu Boden – ziemlich langsam –, und derjenige, der nur noch ein Auge hatte, veranstaltete dabei einen ziemlichen Lärm. Ich fuhr zu dem Burschen herum, der Nisha gepackt hielt.
    »Setz die Prinzessin ab, aber vorsichtig, Dom!«
    Genau in diesem Augenblick setzte Fweygo seine Schwanzhand ein, um dem Chulik den Rest zu geben. Das verlieh meinen Worten einen gewaltigen Auftrieb.
    »Ich bin bloß ... Ich wollte ihr nichts antun ...«
    »Oh, das glaube ich dir gern. Setz sie einfach vorsichtig ab.«
    Er tat genau das, was ich von ihm erwartet hatte. Fweygo hatte den gleichen Gedanken. Er sagte: »Du fängst sie. Ich werde ...« Er konnte den Satz nicht vollenden, denn genau das, was wir vorhergesehen hatten, traf ein.
    Der Entführer nahm die kleine Prinzessin, warf sie uns entgegen und floh.
    Ich gehorchte Fweygo, ließ meine Klingen fallen und fing Nisha auf. Der Kildoi stürmte hinter dem Flüchtenden her und blieb dann wie angewurzelt stehen. Er lachte erfreut.
    Der Bursche machte plötzlich einen Satz in die Luft, wurde herumgerissen und versuchte noch mit weitaufgerissenen Augen, einen Schrei auszustoßen. Doch da hatte er sich zuviel vorgenommen, denn in seiner Kehle steckte ein Dolch. Die Waffe war aus dem Schatten einer geöffneten Tür geflogen gekommen, ein blitzender, die Luft durcheilender Schatten. Tiri trat aus der Tür.
    »Rolan hat mir Bescheid gesagt«, sagte sie. »Nisha?«
    »Ist ohnmächtig geworden.« Ich sah Fweygo vorwurfsvoll an. »Das war verdammt unfair von dir! Du hättest Nisha fangen sollen. Ich habe bloß zwei Arme!«
    Tiri kam näher. Sie streckte die Arme aus. »Ich nehme die arme Kleine.«
    Je mehr ich von dieser talentierten Tempeltänzerin sah, desto mehr beeindruckte sie mich. Ihre graugrünen Augen blickten das

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