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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schwer, erkennen zu können, was diese verflixten Kildoi hinter ihren ansehnlichen Gesichtern dachten. Ja, vielleicht meinte er genau das, was er da sagte. Doch es konnte auch sein, daß er mich in dieser trockenen Kildoi-Art auf den Arm nahm.
    Also enthielt ich mich einer unmittelbaren Erwiderung.
    Statt dessen sagte ich unverfänglich: »Oh, wir sind Kregoinyes, und wir arbeiten gut zusammen. Ich hoffe, daß wir noch bessere Kameraden werden. Belassen wir es dabei.«
    »Quidang!«
    Als er dieses Wort benutzte, diese formelle Bestätigung eines Befehls, wußte ich, daß er es eben nicht ernst gemeint hatte.
    Er wechselte mühelos das Thema, indem er sein neues Schwert aus der Scheide zog und es wieder einmal genau betrachtete. Er schüttelte den Kopf.
    »Diese Klinge ist ein Wunder. Sie ist erstaunlich gut zu führen – ihr Gleichgewicht ist vollkommen. Und was die Schneide angeht, die ist scharf, zufriedenstellend scharf.«
    »Ich weiß, daß es in Tolindrin nur schlechten Stahl gibt. Gilt das eigentlich für ganz Balintol?«
    »Bei uns in Kildrin gibt es geringe Vorkommen von gutem Eisenerz; wie du dir vorstellen kannst, sind die für Leute mit Geld reserviert.«
    Kildrin lag an der Westküste nördlich von Tolindrin und südlich von Winlan; im Osten stieß es an hohe Berge. Die meisten Kildoi kamen von dort, wenn auch bei weitem nicht alle. Dort war auch der Rast Mefto der Kazzur an einem bösen Tag geboren worden.
    Später an diesem Tag, nachdem Tiri und ich einen kurzen Blick in das Schlafgemach geworfen hatten, das uns Nandisha großzügigerweise für Dimpy zur Verfügung gestellt hatte, war unserer Meinung nach die Zeit für eine richtige kregische Mahlzeit gekommen. Ranaj versuchte mit Hilfe der Garde, eine Spur zu Byroms Aufenthaltsort zu finden. Nisha und ihre Mutter ruhten noch immer. Ich hatte gerade entschieden, wegen der Hitze einen grünen anstelle eines bunten Salates zu nehmen, als einer der Diener auf mich zueilte. Er sagte, eine Frau wolle zu mir. Die Wachen hatten sie durchsucht und nichts außer einem kleinen Dolch gefunden, den sie ihr vorübergehend abgenommen hatten. Sie wartete in einem der Vorzimmer.
    Ich entschuldigte mich bei den anderen und ging. Ich war ein wenig neugierig geworden.
    Die nächstliegende Erklärung lautete, daß mein privater Spion, Naghan das Faß, mich sehen wollte. Bis jetzt hatte er mir in Oxonium unschätzbare Hilfe geleistet. Die Frau stand auf, als ich eintrat. Der Wächter sah mich mit ausdruckslosem Gesicht an. Ich nickte. »Es ist schon in Ordnung, Ranto. Du kannst uns alleinlassen.« Er salutierte, verließ das Zimmer und zog leise die Tür hinter sich ins Schloß. Ich deutete auf den Stuhl, und die Frau nahm wieder Platz. Sie war die Ruhe selbst.
    Sie trug einen modischen Shamlak, keine Tunika, und das Dekolleté war eher breit als schmal und enthüllte glänzende schwarze Haut. Ihr Gesicht war hübsch, beinahe hochmütig; sie hatte dunkle Augen, denen bestimmt schon viele arme Burschen zum Opfer gefallen waren. Ihr Haar war geschmackvoll auf dem gebieterischen kleinen Kopf hochgesteckt. Ihr Schmuck zeugte beredt von gutem Geschmack. Sie stammte aus Xuntal, der Insel vor der Südspitze Balintols.
    »Bist du Drajak, den man auch den Schnellen nennt?«
    »Ja.«
    »Ich habe eine Botschaft. Ich werde sie flüstern.« Sie erhob sich wieder.
    Ihr Atem war warm und süß, als sie ihn mir gegen das Ohr pustete.
    »In der Schenke Zum Kristallgreifen. Wenn die Sonnen untergehen. Ein Mann, der links eine rote Augenklappe trägt.« Sie trat zurück.
    »Ich kenne die Schenke. Ich werde dort sein. Vielen Dank.«
    Die schönen Augen weiteten sich. Dann lächelte sie, ein äußerst charmantes Lächeln, das Persönlichkeit ausstrahlte. »Ich verstehe, warum man dir diesen Namen verliehen hat.«
    »Und du wirst mir nicht verraten, wie man dich nennt?«
    Sie schüttelte noch immer lächelnd den Kopf.
    »Dann entbiete ich dir ein Remberee.«
    »Remberee, Drajak der Schnelle.«
    Sie trat mit einem verführerischen Hüftschwung auf die Tür zu, und ich öffnete für sie, wie es ihr zustand. Der alte Naghan das Faß fand immer erstklassige Agenten, die er für seine Ränke benutzte!
    Tiri wollte wissen, wer diese geheimnisvolle Frau gewesen sei. Ich sagte ihr die Wahrheit und fügte hinzu, daß ich mich später am Abend mit einem Mann treffen würde. Und natürlich mußte ich daraufhin auf sie einreden, damit sie mich nicht begleitete.
    Sie regte sich so darüber auf, daß ich

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