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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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beschleunigtem Atem. Fweygo warf mir einen vielsagenden Blick zu, und ich behielt ein ausdrucksloses Gesicht, verzog aber kaum merklich die Lippen. Falls es dieses kurvenreiche und temperamentvolle Mädchen Dimpy nicht angetan hatte, dann wußte ich nicht mehr, wie eine wahre Romanze aussah. Offensichtlich bemerkten beide kaum, was um sie herum im Speisesaal vorging. Fweygo ließ die Schwanzhand über den Tisch huschen und warf einen Krug um. Das Geräusch schreckte sie aus dem innigen Blick voll angedeuteter, in der Zukunft liegender Leidenschaft auf. Ich seufzte in Gedanken. Delia! Delia!
    Ich wollte wissen, was Dimpy wegen der Falle, die man ihm gestellt hatte, unternehmen wollte, und er erzählte uns während des Frühstücks die ganze Geschichte. Er sorgte sich um seine Mutter und die Schwestern. Es war durchaus vorstellbar, daß Sleed der Aalglatte ihnen etwas angetan hatte, doch Dimpy wollte nicht an die Konsequenzen dieser schrecklichen Vorstellung denken.
    »Du kannst also nicht gefahrlos zu den Höllenhunden zurückkehren?« Tiris Frage war zu arglos, um eine Erwiderung zu rechtfertigen.
    Trotzdem biß Dimpy an. »Ich weiß, daß ich dir viel für deine Hilfe schulde. Glaub mir, ich bin sehr dankbar. Aber ich muß zurück.«
    »Wir sprechen mit Ranaj«, sagte Fweygo ganz unverfänglich. »Er wird für dich eine Arbeit im Palast finden. Das wäre besser, als sich seinen Lebensunterhalt durch Diebstahl zu verdienen.«
    »Ich bin kein Dieb!« begehrte Dimpy auf. »Ich habe euch doch erzählt, daß das nur eine dumme Prüfung der Höllenhunde war. Außerdem hat man uns alles, was wir hier oben nehmen, vorher in der Tiefe weggenommen!«
    Tiri mischte sich ein, und Fweygo und ich erkannten, daß unsere Anwesenheit hier nicht erwünscht war. Dimpy war in einer schwierigen Lage. Ihm bot sich eine großartige Gelegenheit, aus dem Armenviertel in den Gräben herauszukommen, eine Gelegenheit, die einem normalerweise nur selten geboten wurde, doch da war das Problem mit seiner Familie. Was nun letztendlich auch immer passieren würde, ich nahm an, daß Tiri ihre Hand im Spiel haben würde. Die beiden boten ein schönes Paar. Diese Vorstellung war absolut nicht lächerlich. Wir setzten uns zu einer Gruppe, in der gerade Lardo der Fette, einer der Köche, den neusten Klatsch von der Straße erzählte.
    Wieder war ein schönes junges Mädchen tot aufgefunden worden. Man hatte seine nackte und blutüberströmte Leiche am frühen Morgen in der Gosse der Allee der Büßer entdeckt, die an Tolaars Tempel vorbeiführte. Die junge Frau war auf brutale Weise übel zugerichtet und ermordet worden, und ihr Herz war unauffindbar gewesen.
    »Wer war sie?« wollte Fweygo wissen.
    »Paline Lanto. Ein anständiges Mädchen, das in einem Laden als Verkäuferin arbeitete.«
    »Ein Streit unter Liebenden?«
    Nath der Ölige lachte auf. »Blut und Eingeweide überall verteilt? Ein toller Liebhaber, ein toller Streit!«
    Das schien eine angebrachte Bemerkung zu sein, und jeder nickte ernst. Die arme kleine Paline Lanto war das letzte Opfer einer schrecklichen Mordserie. Alle waren sie auf übelkeiterregende Weise verstümmelt worden. Derartige Geschichten überläßt man am besten den dafür zuständigen Behörden. Die Garde hätte ermitteln müssen. Doch bis jetzt hatte sie nichts über Byroms Entführung in Erfahrung gebracht, und ich bezweifelte, ob sie bei diesen Morden größeren Erfolg hatte.
    Ein kühler Luftzug wehte uns in den Nacken; Fweygo wandte ruckartig den Kopf, und eine seiner Fäuste griff nach dem Schwertgriff.
    Direkt mir gegenüber bildete sich ein blauer Nebel, der von einem inneren Licht erhellt wurde. Ich verzog keine Miene, doch mein Herz klopfte erfreut.
    Der blaue Nebel verfestigte sich langsam und nahm die Gestalt eines Mannes in einem langen Gewand an. Das vertraute, freundliche Gesicht San Deb-Lus strahlte mich an. Niemand hatte es bemerkt. Unsere Zauberer aus Loh waren mächtig, bei Zair, mächtig! Er winkte. Ich stand auf, entschuldigte mich und folgte der Erscheinung durch einen Korridor in einen leeren Lagerraum.
    »Lahal, Jak.«
    »Lahal, San.«
    »Dieser Wocut – nennt sich Zauberer. Seltsamer Kerl.« Ich konnte an Deb-Lus Stimme erkennen, daß er in Großbuchstaben sprach, um jedem seiner Worte eine tiefere Bedeutung zu verleihen. »Ich habe ihn bereits überprüft. Ich halte seinen Wunsch, nach Vallia zu emigrieren, für aufrichtig.« Deb-Lu fuhr fort und berichtete mir, daß Drak seine Zustimmung

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