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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Signomanten zu säubern, den magischen Scheiben, die Zauberer dabei halfen, aus der Ferne zu spionieren. Sie errichteten auch Detektoren, die Alarm schlugen, sollte uns ein Zauberer aus dem Lupu heraus belauschen.
    Es sah so aus, als lägen alle Vorteile bei uns. Wocut mußte sich darüber im klaren sein, daß er sich nach seinem Überlaufen in unserer Gewalt befand. Ich überließ die Einzelheiten der Aktion dem Botschafter und schrieb Drak, dem Herrscher von Vallia, einen kurzen Brief, in dem ich vorschlug, daß Khe-Hi die Sache überprüfen solle.
    Nach einem weiteren Glas war es dann Zeit, mich wieder den Problemen zuzuwenden, die in Oxonium auf mich warteten – die Numim-Zwillinge und – was ganz interessant werden konnte – ein rebellischer kleiner Kobold von Sicce namens Dimpy.

6
     
     
    Auf dem Rückweg wurden wir Zeuge einer weiteren Straßenschlacht. Diesmal schlugen sich Anhänger Tolaars, der in dieser Gegend am weitestverbreiteten Religion, und Angehörige des Dokerty-Kultes, eines anderen, dunkleren und geheimnisvolleren Glaubensbekenntnisses, die Schädel ein. Da wir praktische und vorsichtige Burschen waren, traten wir beiseite und ließen sie weitermachen.
    Als ich das lederfarbene vallianische Gewand wieder durch den blauen tolindrinischen Shamlak ersetzte, fiel mir ein, daß ich vergessen hatte, Elten Larghos Invordun na Thothsturboin zu seiner Beförderung vom Konsul zum Botschafter zu gratulieren. Die hatte man ihm sicher für seine ausgezeichnete Arbeit bei der Thronfolge und dem Bündnisvertrag verliehen. Mein Junge Drak belohnte seine Leute gern – genau wie ich auch. Allerdings stand diese Großzügigkeit im Gegensatz zu seiner übrigen Persönlichkeit; er war streng und rechtschaffen, zugleich aber, wie Delia nur zu gut wußte, ein liebevoller und treuer Sohn. Und so war für Kov Brannomar die Tatsache, daß der Herrscher von Vallia entschieden hatte, seinen Repräsentanten in Tolindrin zum zeichnungsbefugten Botschafter zu machen, sicherlich ein gutes Omen für die Beziehungen beider Länder. Er mußte annehmen, daß die Besiegelung des Bündnisvertrages nur noch eine Frage der Zeit war.
    Ich bat Nalgre, Larghos in meinem Namen zu gratulieren, dann fügte ich hinzu: »Ich behielte das vallianische Gewand gern – falls das möglich ist.«
    »Natürlich. Vielleicht kann es noch von Nutzen sein.«
    Ich bedankte mich bei Nalgre, sagte Remberee und machte mich auf den Rückweg zu Nandishas Palast. Die Seilbahn fuhr auch in der Nacht, allerdings in weniger häufigen Abständen. Es waren viele Leute unterwegs, und jedermann schien angespannt und nervös zu sein. Ärger lag fühlbar in der Luft. Je schneller die Krönung stattfände und der Vertrag mit Vallia unterzeichnet würde, desto schneller käme Oxonium wieder zur Ruhe.
    Im Palast brannten nur noch wenige Lichter, als ich den Ruf der Wache beantwortete und hineinging. Ich mußte mächtig gähnen. Nachdem ich mir dann ein übriggebliebenes Stück Vosk-Pastete und einen Krug Rotwein einverleibt hatte, kroch ich zwischen die Federn, dachte wie jeden Tag den üblichen allerletzten Gedanken und schloß die Augen. Als ich wieder aufwachte, beugte sich Fweygo über mich. »Hoch mit dir, du fauler Gyp! Mach schon!«
    Ich stand blinzelnd auf und streckte mich. Ich hatte das erste Frühstück versäumt. »Tiri hat sich entschieden«, sagte Fweygo auf dem Weg nach unten. »Sie verläßt uns heute.«
    Ich grunzte. Fweygo und ich waren im Namen der Prinzessin Nandisha von Ranaj eingestellt worden. Die Dame Tirivenswatha war ein Gast, und zwar aufgrund der Umstände, unter denen wir die Prinzessin kennengelernt hatten. Als Tänzerin hatte sie Pflichten im Tempel von Cymbaro, und San Paynor, der oberste Priester in Cymbaros Schrein in Oxonium, hatte ihre Rückkehr angeordnet. Als wir hereinkamen, saß sie bereits beim zweiten Frühstück, und ein mürrisch aussehender Dimpy leistete ihr Gesellschaft. Sie hatte lediglich die Unterlippe etwas vorgeschoben. »Ich verrichtete meine Arbeit im Tempel gern, und ich verehre San Paynor. Doch es gefällt mir, hier wohnen zu dürfen. Im Dormitorium mit den anderen Mädchen ... Nun, da ist es anders als hier.«
    »Wir werden dich besuchen«, versprach Fweygo.
    »Alle Religionen sind Schwindel«, sagte Dimpy mit vollem Mund. »Sie haben es nur auf dein Geld abgesehen.«
    »Oh, Dimpy, du bist schrecklich!«
    »Nun, es stimmt, bei Dromang!«
    Sie starrten einander an, Auge in Auge, mit gerötetem Gesicht und

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