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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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waren nur ein paar der kleineren kregischen Monde zu sehen, und es war ziemlich dunkel. Ich achtete darauf, daß mein Gesicht im Schatten der breiten Krempe des vallianischen Hutes blieb.
    »Entschuldigung, Doms. Ich habe eine Verabredung und meinen Schlüssel verloren ...«, sagte der Kildoi freundlich.
    Ich konnte nicht sagen, ob er tatsächlich glaubte, daß zwei Vallianer, die sich in einem fremden Land aufhielten, ihm das abnahmen. Vernünftige Leute vermeiden jeden Ärger. »Ich werde hinter dir absperren, Dom«, erwiderte Nalgre.
    Durch das Licht des Korridors, das wir im Rücken hatten und das nur unsere Silhouetten erkennen ließ, konnte ich Fweygos Gesicht klar sehen. Er war seinem eigenen Trick zum Opfer gefallen. Ich war zuversichtlich, daß er nicht den Verdacht hegte, Dray Prescot könnte vor ihm stehen. Selbst als Silhouette war unsere vallianische Aufmachung mit den breitgeschneiderten Schultern, den Hosen und den breitkrempigen Hüten unmißverständlich. Er hatte sich bemerkenswert gut in der Gewalt.
    »Vielen Dank, Dom. Aber ... Wie komme ich später wieder hinaus?«
    »Nun, Dom, mit Cymbaros Gnade wirst du es schon schaffen.«
    Fweygo hatte sich, wie man in Clishdrin sagt, mit der eigenen Varter abgeschossen. Sein männlich-gutaussehendes Gesicht wurde vom Schein der Lampen erhellt, und er lächelte. O ja, bei Krun, ich lernte meinen neuen Kameraden bei jedem Abenteuer besser kennen. »Nun, dann nochmals vielen Dank, Dom. Ich bin sicher, ich werde einen Weg hinaus finden.«
    Ha, und ob er das würde! Entweder er trat die Tür auf oder benutzte die Treppe zum Schankraum, und er würde jeden beiseite stoßen, der sich ihm dabei in den Weg stellte. Doch natürlich erst nachdem er mich gesucht hatte; war er doch zweifellos davon überzeugt, mich wieder aus einer Gefahr retten zu müssen.
    Ich wünschte nicht, daß jemand auf uns aufmerksam wurde, also mußte auch ich etwas sagen. Aber was? Würde es etwas ausmachen, wenn Nalgre ti Poventer erfuhr, daß Fweygo und ich Kameraden waren? War ich mittlerweile tatsächlich so besessen von der ganzen Geheimhaltung, immer auf der Suche nach neuen Ausflüchten und Verkleidungen? Das mußte an der Natur meines Sternbildes Skorpion liegen. Außerdem hatte dieses Verhalten mir bei zahllosen Gelegenheiten die Haut gerettet.
    Ich sagte: »Die Dame hatte keine Lust, noch länger zu warten. Sie ist gegangen.«
    Nalgre drehte sich halb um und warf mir einen verständnislosen Blick zu, deshalb entging ihm Fweygos Reaktion. Der Kildoi scharrte mit den Füßen über die oberste Treppenstufe, sagte: »Frauen! Vielen Dank, Dom«, und schritt die Stufen hinunter.
    Nalgres leises Gelächter hatte einen ernsten Unterton. »Er hat recht, bei Vox!«
    Als Nalgre abgeschlossen hatte und wir die Gasse am Fuß der Treppe erreichten, war Fweygo bereits in den Schatten verschwunden. Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln würde gleich aufgehen, gefolgt von den Zwillingen, die dann ihr schimmerndes rosafarbenes Licht verbreiten würden. Nalgre ging voraus. Er hatte sich bei seiner Bemerkung über die Damen Kregens nicht allzu verbittert angehört, vermutlich lag dem nur eine kleine Meinungsverschiedenheit unter Liebenden zugrunde. Nun, bei der Mutter Diokaster, davon gab es viele auf zwei Welten.
    Ein paar Straßen weiter ertönte vor uns plötzlich großes Geschrei, und eine Horde stürmte heran, die gegenseitig mit Keulen, Prügeln und Dwablattern aufeinander einschlug. Nalgre und ich sprangen in einen Hauseingang, der praktischerweise im Dunkeln lag, während die Menge vor unseren Augen weiterkämpfte.
    Das Mondlicht enthüllte die Schturvals und die Farben.
    »Khons Schläger kämpfen gegen Prinz Ortygs Schurken«, kommentierte Nalgre. »Sollen sie sich die Schädel einschlagen, die Eisgletscher von Sicce warten schon auf sie. Vallia kann davon nur profitieren.«
    »Aye. König Tom oder Hyr Kov Brannomar sind die Männer, an die sich Vallia halten muß.«
    Die Garde ließ sich Zeit, bis sie die Straßenschlacht beendete, und das hinterließ ein ungutes Gefühl in mir. Es war möglich, daß man sie bestochen hatte. Es konnte auch sein, daß in Oxonium Recht und Gesetz durch den Druck zusammenbrachen, der durch die Spannungen zwischen den beiden Adligen entstanden war. Als die Straße wieder verlassen im Schein der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln dalag, gingen wir weiter.
    Fweygo würde in der Nähe bleiben und uns im Auge behalten.
    Wir erreichten die vallianische

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