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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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die Götter verfügt über solche Macht?
    Zauberer?
    Für diese Ansicht hätte das Volk nichts als Spott übrig. Denn genau aus diesem Grund hatte der verstorbene König so gut wie alle Zauberer aus dem Königreich verbannt.
    Wie Sie sicher verstehen werden, hatte das Erdbeben nicht nur einen gewichtigen, unmittelbaren Einfluß auf den Lauf der Geschichte, die hier festgehalten werden soll, sondern auch auf meine Pläne. Meiner Meinung nach bedeutete jede Verzögerung der Krönung weitere Gefahren für Prinzessin Nandisha. Das wiederum bedeutete, daß die Numim-Zwillinge ebenfalls weiter in Gefahr schwebten. Und das, bei den monströsen Hüften der Heiligen Dame von Belschutz, bedeutete nichts anderes, als daß ich weiterhin in Balintol bleiben mußte, statt auf dem schnellsten Weg nach Esser Rarioch in die Heimat und zu Delia zu eilen.
    Und wie um meine trüben Gedanken zu bestätigen, brach auf der Straße vor uns eine häßliche Keilerei aus. Für die Krönungsfeierlichkeiten waren viele Leute nach Oxonium gekommen, und die Stadt platzte aus allen Nähten. Keulen hoben und senkten sich. Frauen schrien auf und stolperten zur Seite.
    Dimpy wollte aufstehen. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter und stieß ihn zurück auf seinen Stuhl.
    »Laß die Hulus das allein austragen.«
    Verschiedenfarbige Abzeichen unterschiedlicher Form unterschieden die Kämpfer voneinander. Die Auseinandersetzung konnte alle möglichen Gründe haben. Mich ging das nichts an. Leider waren Fweygo und ich auf Befehl der Herren der Sterne im Moment damit beschäftigt, die Numim-Zwillinge zu beschützen. Allein das ging mich etwas an. Also war es gescheiter, in den Palast zurückzukehren und genau das zu tun.
    Da ich mich allerdings nun einmal auf Kregen aufhielt, war das leichter gesagt als getan.
    Die Schlägerei weitete sich aus. Ein halbes Dutzend Männer wälzte sich vor uns auf dem Boden, und eine andere Gruppe stürzte sich auf sie. Alle brüllten wutentbrannt wie am Spieß und riefen ihre jeweiligen Götter, Göttinnen und Schutzheiligen an. Die ineinander verkeilte Masse riß unseren Tisch um – und Dimpy und mich gleich mit.
    Makki-Grodnos geheiligter Name entschlüpfte meinen Lippen, als ich hart auf dem Boden landete und sowohl um Luft als auch Platz kämpfen mußte. Dimpys Faust traf eine breite Nase und machte sie noch platter; Blut spritzte. Ich stieß einen Polsim weg, kam taumelnd auf die Füße und mußte mich erst einmal eines Fristles entledigen, der mir ins Bein beißen wollte.
    Ich griff nach Dimpy und entriß ihn der Masse aus Leibern; er sträubte und wand sich wie ein gerade geborener Wersting.
    »Los, Dimpy! Nichts wie weg!«
    Wir fuhren herum, zur Flucht bereit, und ein verdammt großer Rapa baute sich mit gesträubten Federn förmlich aus dem Nichts vor uns auf und hieb mir einen ungeheuren Holzknüppel über den Schädel.
    Ich stieß ein Brüllen aus – bei Krun, und wie ich brüllte! –, taumelte zurück und stolperte über einen am Boden liegenden Bewußtlosen. Dimpy landete genau auf mir. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie der Rapa den Knüppel hob, um Dimpy den Schädel einzuschlagen.
    Mir blieb gerade noch Zeit, den Jungen zur Seite zu stoßen, damit dieser Cramph von einem Rapa sein Ziel verfehlte. An der Stirn verspürte ich eine vertraute Feuchtigkeit. Als der Knüppel erneut nach unten sauste, kam ich auf die Füße und wehrte den Schlag ab. Das Holz war hart und vom vielen Gebrauch wie poliert, und es glitt mühelos an meinem rechten Arm vorbei. Dann griff ich zu, schloß die Faust um den dürren Geierhals des Rapas und schüttelte ihn kräftig.
    Seine runden Augen quollen hervor, und sein Schnabel klappte auf und zu wie eine Schere. Ich schüttelte ihn noch einmal ordentlich durch, versetzte ihm einen Hieb genau zwischen die Augen und stieß ihn weg. Ich war, wie Ihnen sicher aufgefallen ist, ein wenig wütend.
    »Paß auf!« kreischte Dimpy.
    Das Messer sauste an meinem Kopf vorbei.
    Ein anderer Rapa stürzte sich auf mich. Er war größer, häßlicher und allgemein wesentlich unangenehmer als sein Kamerad, dem ich gerade ein paar unschöne Minuten verschafft hatte. Er riß sein Schwert, ein Slikker, aus der Scheide und sprang auf mich zu, fest dazu entschlossen, mich aufzuspießen.
    Die dumme Schlägerei hatte sich plötzlich in eine tödliche Angelegenheit verwandelt.
    »Komm schon, Drajak! Raus hier!« rief Dimpy.
    Ich hatte keineswegs vor, diesem Rast den Rücken zuzuwenden, also sparte ich mir

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