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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ehrlichen Mann eine Gänsehaut über den Rücken zu jagen.«
    »Ein spionierender Zauberer aus Loh!« war Fweygos abschließende Bemerkung.

15
     
     
    »Will Drajak uns zu Sklaven machen?« Samphron schob entschlossen das runde Kinn vor. »Eher bringe ich mich vorher um!«
    »Oh, sei doch nicht albern!« sagte ihre Zwillingsschwester.
    »Ihr werdet in ein Land reisen, in dem es keine Sklaverei gibt.«
    Dimpy lachte. »Einen solchen Ort gibt es auf der ganzen Welt nicht.«
    »Und ob es den gibt«, mischte sich Fweygo trocken ein. »Er heißt Vallia.«
    »Noch nie davon gehört!« verkündete Melly trotzig.
    »Die beiden kleinen Damen werden in Vallia erst einmal zur Schule gehen. Lesen, Schreiben und Arithmetik.«
    »Oh!« kam der erstaunte Ausruf aus zwei kleinen Kehlen.
    »Und nicht zu vergessen Geographie!«
    Als ich mich mit Dimpy über dessen Pläne unterhalten hatte, erhielt ich die Antwort, mit der ich bereits halb gerechnet hatte. Er trennte sich zwar nur ungern von seiner Familie, doch der Gedanke an Tiri ließ ihn nicht mehr los. Ich versicherte ihm, daß seine Familie in Sicherheit sein werde; man werde sich gut um sie kümmern, und sie würden glücklich sein. Er entschied sich dafür, in Nandishas Palast zu bleiben und für Ranaj zu arbeiten.
    »Nachdem ich in Cymbaros Tempel war und Tiri gesehen habe«, fügte er auf seine widerborstige Weise hinzu.
    »Was davon noch übrig ist«, grunzte ich. »Und Tiri ist nicht mehr da.«
    Ich sagte ihm nicht, daß die junge Dame meiner Meinung nach in Richtung Farinsee unterwegs war, weil ich mir nicht völlig sicher war. Aber es war ziemlich wahrscheinlich.
    Und so nahm zumindest diese Angelegenheit ein glückliches Ende. Ohne meine Identität zu enthüllen, erledigte ich zusammen mit dem vallianischen Botschafter alle Formalitäten. Es gab einen tränenreichen Abschied. Als das vallianische Flugboot abhob, erschollen die Remberees. Alles war schnell vorbei; in diesem Fall für alle Beteiligte sicher das beste. Dann ging ich mit Dimpy zu Cymbaros Tempel. Duven war nicht anwesend. Ich hatte ihm zu seiner Tat gratulieren wollen. Arbeiter waren bereits damit beschäftigt, alles wieder einigermaßen herzurichten. Die riesige Bodenspalte hatte sich bei dem letzten Beben wieder geschlossen. Der Tempel würde neu aufgebaut werden. Da war sich San Paynor sicher.
    Als ich den geheimnisvollen Zauberer aus Loh zur Sprache brachte, sah er mich ernst an, konnte aber nichts dazu sagen.
    Der Lärm der Arbeiter, die ganze Wände niederrissen und neu aufbauten, störte die Unterhaltung. Handwerker veranstalten gern schrecklichen Lärm. Ich habe überhaupt keinen Zweifel, daß sie alle nach kürzester Zeit taub sind. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, daß sich Arbeiter auf einer Baustelle ausschließlich schreiend verständigen? Es macht jeden Versuch einer geregelten, wie auch immer gearteten Tätigkeit außerordentlich schwierig.
    Ich nahm meine Ausrüstung, die gerettet worden war, an mich, wünschte allen Remberee und ging mit Dimpy an der Seite. Bei den widerwärtig baumelnden Augäpfeln und der zerfleischten Leber Makki-Grodnos! Wäre es nicht wunderbar, wenn man Arbeitern Gummihämmer in die Hand drücken könnte? Mit denen könnten sie sich dann nach Herzenslust austoben!
    Wir legten auf dem Rückweg eine kurze Pause in einem der vielen Eckläden ein, um eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen. Natürlich hatte ich, was eigentlich keiner Erklärung bedarf, die Gelegenheit eines direkt nach Esser Rarioch fliegenden Vollers nicht ungenutzt verstreichen lassen und ein paar Briefe geschrieben. Einer enthielt die Bitte, daß sich einer der anwesenden Zauberer aus Loh so bald wie möglich mit mir in Verbindung setzen möge.
    Als ich mir das rege Treiben um mich herum betrachtete, wurde mir wieder einmal der scharfe Gegensatz zwischen dem Leben hier oben und dem unten in den Gräben bewußt. Natürlich herrschte auch in der Tiefe ein reges Treiben, aber die Unterschiede waren doch verblüffend.
    So gut wie alle Gespräche hatten das Erdbeben und die Krönung zum Thema. Das eine wirkte sich auf das andere aus. O ja! Viele Leute behaupteten ungeniert, daß das Beben ein böses Omen darstellte. Sollte Prinz Tom die Krönung nicht lieber aufschieben? In Glaubensgemeinschaften ist allgemein die Ansicht verbreitet, daß die verschiedenen Götter ihren Willen anhand unmißverständlicher Ereignisse kundtun. Naturkatastrophen müssen schließlich eine Ursache haben, oder? Und wer anders als

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