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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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das Glück, vier erfahrene Hytaks in Dienst nehmen zu können. Hytaks sind auf ihre Art, die sich sehr von dem unter den Pachaks allgemein üblichen fanatisch eingehaltenen Ehrenkodex unterscheidet, sehr verläßlich. Ich konnte mir gut vorstellen, mit diesen Burschen als Kader Quensellas Leibwache in eine Streitmacht verwandeln zu können, die verhindern würde, daß ihr auch nur ein Haar gekrümmt wurde. Zumindest hoffte ich das, bei Krun.
    Als ich ihr an der Grenze begegnet war, hatte ihr eigenes Flugboot gerade den Dienst verweigert, und wie sie mir schließlich erzählte, wurde genau zu diesem Zeitpunkt ein Anschlag auf ihr Leben verübt. Sie hatte einfach ihre beiden Dienerinnen genommen und bei Kapitän Llanili eine Passage gebucht, was sie nur den Einsatz ihres unbestrittenen Durchsetzungsvermögens und eine Börse mit einhundert Goldstücken gekostet hatte.
    »Du bist ein Risiko mit mir eingegangen, meine Dame.«
    Sie lachte, ein tiefes Geräusch zufriedener Freude, kein mädchenhaftes schrilles Kichern. »Oh, ich habe sofort erkannt, daß du nicht der Typ eines Meuchelmörders bist.«
    Ich hielt meine alte schwarzzähnige Weinschnute geschlossen.
    Sie wollte, daß ich einen hübschen, vergoldeten Harnisch über der lilafarbenen Uniform trug. Ich weigerte mich hartnäckig. Lila ist eine hübsche Farbe, und heutzutage werden Pastellfarben sowohl von Frauen als auch von Männern getragen. Nein, es war der mangelnde Schutz einer solchen Rüstung, gegen den ich etwas hatte. Nach einigen heftigen Diskussionen einigten wir uns auf einen einfachen, mit Bronzeplättchen verstärkten Schuppenpanzer aus Leder. Der Helm, ebenfalls aus Bronze, war nicht allzu verspielt oder unhandlich. Wie Tolindrin hatte anscheinend auch Caneldrin seine Schwierigkeiten, Eisen und Stahl von hoher Qualität zu produzieren.
    Genau aus diesem Grund bestand ich darauf, daß die Männer ihrer Wache die eigenen Waffen benutzen sollten, egal, um was für Waffen es sich handelte. Dort legte sie ihr Veto ein. Sie wollte, daß die Jungs vor den Türen und Treppenaufgängen strammstanden und verdammt große Hellebarden oder Piken hielten, die drohend in die Luft ragten. Nun ist es unzweifelhaft eine Tatsache, daß ein prächtig uniformierter Soldat, der mit präsentierter Hellebarde Haltung annimmt, einen beeindruckenden Anblick bietet. Falls die halbmondförmige Axtklinge mit hübschen Mustern verziert ist und bunte Quasten von ihr herunterbaumeln, ist der Effekt um so größer. Da bei einem hinterhältigen Angriff schwarzmaskierter schurkischer Stikitches ihr Wert doch eher fraglich war, widersetzte ich mich ihren Befehlen. Am Ende schlossen wir einen Kompromiß. Die Jurukker würden ihre eigenen Waffen benutzen, aber auch Hellebarden tragen. Daß jeder seine Langwaffe nach der ersten Feindberührung vermutlich fallenließ, wurde stillschweigend übergangen; Langwaffen haben durchaus ihren Nutzen, und bei der richtigen Gelegenheit sind sie unverzichtbar. Was die Bezeichnung Jurukker für einen Wächter angeht, ja, ich weiß. So werden im allgemeinen die Wachen innerhalb eines Heeres bezeichnet. Trotzdem entwickelte sich die Abteilung, die ich da zusammenstellte, zu einem wirklich tüchtigen Juruk.
    Der älteste unter den Pachaks, Molar Na-Fre, der Gold an seinem Hals trug, und der älteste der Hytaks, Nalan ti Perming, ebenfalls ein Goldträger, wurden zu Hikdars befördert.
    Nalan ti Perming trug wie seine Kameraden ein Balintoler Langschwert. Er bezeichnete es aus offensichtlichen Gründen als Clanscreetz. Die Kurzform dafür lautete Clantzer. Diesen Clantzer, ein Langschwert, darf man natürlich nicht mit dem vallianischen Clanxer verwechseln, einer Art Entermesser. So ein Irrtum kann durchaus dazu führen, daß einem der Kopf von den Schultern getrennt wird. O ja, bei Kurins Klinge!
    Quensella bewohnte innerhalb der Ansammlung von Gebäuden, die den Palast ausmachten, ihre eigenen Gemächer. Wir bewachten die Ein- und Ausgänge. Die zentralen Teile des Steinhaufens waren den pompösen Staatsakten vorbehalten, und die Adligen wohnten in den umliegenden Flügeln und Anbauten. Die Regentin Chermina hatte sich irgendwo im hinteren Teil in Flußnähe einquartiert. Sie hielt sich abseits von den anderen und König Yando fest an der Kandare.
    Ich fand diese ganze Routine äußerst lästig und ärgerlich, doch man kam unmöglich darum herum. So hatte ich immerhin einen direkten Zugang zu den entscheidenden Zusammenkünften des Rates und den weitaus

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