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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ernst. Von all den Eigenschaften, die ein Cadade bei seinen Pflichten mitbringen sollte, ist Menschenkenntnis mit die wichtigste. Angenommen, ich nahm einen Mann in die Mannschaft auf, der von der verborgenen Hand desjenigen eingeschleust wurde, der Quensella aus dem Weg haben wollte? Ich muß zugeben, diese alptraumhafte Vorstellung machte mir zu schaffen.
    Ohne die angemessene Überwachung konnte sich so ein verdammter Stikitche von dem ihm zugewiesenen Posten wegschleichen und die böse Tat vollbringen. Bei den Pachaks hegte ich überhaupt keinen Zweifel. Auch bei den Hytaks hatte ich das Gefühl, ihnen vertrauen zu können. Das galt auch für den jungen Erwin. Also sorgte ich dafür, daß einer oder mehrere von ihnen zusammen mit den anderen Wache schoben. Das war eine elementare Vorsichtsmaßnahme eines jeden Cadade. Und ich ging die Posten ab.
    Die Nachricht von dem unmittelbar im Süden bevorstehenden Shank-Angriff hatte Prebaya noch nicht erreicht, soviel stand fest. Es waren noch immer Chuliks anwesend, obwohl es mir nicht gelungen war, welche für Quensellas Juruk zu bekommen. Die junge, hochmütige Dame, die im Teichgemach an mir vorbeigerauscht war – wie ich später erfuhr, war es die Kovneva P'Pinxi gewesen –, würde eines schönen Morgens aufwachen und entdecken, daß ihre Chulik-Wache sie im Stich gelassen hatte; dazu bedurfte es nur der Nachricht, daß ihre Insel durch die Shanks in Gefahr war.
    Wenn ich noch nicht erwähnt habe, daß ich die Geheimgänge im Inneren des Palastes, die sich in unmittelbarer Nähe von Quensellas Gemächern befanden, durchsucht hatte, dann deshalb, weil ich davon überzeugt bin, daß Sie, die meinen Erzählungen folgen, mittlerweile einige meiner Methoden kennen. Ich hielt die öffentlichen und privaten Gemächer und die spinnwebverhangenen Gänge zwischen den Wänden stets im Auge.
    Die Nacht blieb ereignislos. Nicht wegen meiner Wachsamkeit und der Aufmerksamkeit der Wächter; es ereignete sich einfach nichts.
    Am nächsten Morgen berichteten die beiden Zhan-Paktuns von den Ergebnissen der Zusammenkunft. Endgültige Entscheidungen waren an die Bruderschaft der Paktuns weitergereicht worden. Es gab noch einige Unbestimmtheiten, wie der nächste Ehrenrang aussehen sollte. Ein Juwel sollte den Ruhm verkünden, den Gold nicht mehr ausreichend symbolisierte, darin waren sich alle einig – aber was für ein Juwel sollte es sein?
    Irgendwann im Verlauf des Tages tippte mir ein anderer Bote auf den Arm und überreichte mir einen versiegelten Umschlag. Die Nachricht drückte Sorge aus, daß ich beim Rendezvous nicht erschienen war, und betonte noch einmal den Gewinn, den ich persönlich davon haben würde.
    Also begab ich mich am Abend ins Deren zur angenehmen Ruhe.
    Da ich natürlich keinen Augenblick vergaß, daß ich mich auf Kregen befand, nahm ich meine Waffen mit und trug Quensellas Panzerhemd. Den Helm ließ ich zurück.
    Die Schenke entpuppte sich nicht unbedingt als das, was man anhand ihres Namens vermuten würde. Es war nicht gerade ein ehrbarer Laden, und auf einer Bühne fanden Darbietungen statt, bei denen sich die Haare eines plündernden Seeräubers gesträubt hätten. Ich ignorierte die Kapriolen, die sich im Schein der Lampen vollzogen, und fand eine Nische im hinteren Teil. Ich wurde erwartet. Jemand schob sich auf die gegenüberliegende Bank und sagte: »Lahal. Ich bin Naghan ti Indrin.«
    Eine kleine Fristle-Fifi zauberte Gläser auf den Tisch und stellte einen Krug roten Wein in Reichweite. Als sie gegangen war, beugte sich Indrin verschwörerisch vor. Er war ein Advang, ein dunkler Umhang verhüllte seine schweineartigen Gesichtszüge und die gedrungene Gestalt. Er behielt seinen schwarzen, breitkrempigen Hut auf. »Du bist der Cadade der Dame Quensella«, sagte er. Er hatte eine atemlose Stimme, mit einem weinerlichen Unterton. »Du hast Glück. Ein Vermögen erwartet dich.«
    Von diesem Zeitpunkt an hörte ich zu, ohne ein Wort zu sagen; mir war bereits völlig klar, worum es hier ging. Ich verzichtete darauf, die Hände auszustrecken, seinen dicken Hals zu nehmen und zuzudrücken, bis ihm die Schweinsäuglein aus dem Schädel quollen. Ich nickte, hörte aufmerksam zu, und er plapperte drauf los.
    Ich verspürte eine leise Traurigkeit, als ich begriff, daß der arme Teufel Nath auf diese Weise bestochen worden war. Sein Leben hatte zwischen den Zähnen der Voraychins geendet.
    »Nun, Drajak der Daxer? Das ist eine ausgezeichnete Gelegenheit für

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