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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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es war unnötig, unbewiesene und schuldzuweisende Verdächtigungen ins Spiel zu bringen.
    Der Alarm mußte sich wie ein Waldbrand durch den Palast weiterverbreiten. Die beiden Schrepims hatten mit Granumins Leibwache kurzen Prozeß gemacht, und soviel ich mitbekommen hatte, hatten sie dabei nicht eine Verwundung davongetragen. Sie waren eine furchteinflößende Bedrohung, derer nur eine beträchtliche Streitmacht Herr werden konnte. Jeder, der auch nur über einen Funken Verstand verfügte, würde Bogenschützen sammeln und sie mit Pfeilen spicken – vorausgesetzt, sie kamen dazu, bevor die rasenden Echsenmänner über sie herfielen und sie niedermachten.
    Die Gänge verliefen noch ein ganzes Stück weiter. Schließlich kam ich zu einer Sackgasse. Als ich die nackten Steine anstarrte, fiel mir auf, daß die Spinnweben zerrissen waren. Die weitere Untersuchung des rechten Winkels, an dem die Wände zusammentrafen, enthüllte mir eine senkrechte Spalte, die frei von Staub war. Ich mußte auf all die Fertigkeiten zurückgreifen, die ich mir im Verlauf der Perioden angeeignet hatte, um den verborgenen Knopf oder Hebel zu entdecken.
    Der Hebel erwies sich als ein senkrechtes Stück Stein, das mit künstlichen waagerechten Einkerbungen versehen war. Ich zog. Die Sackgasse klaffte in der Mitte auf, und die beiden Wandhälften schwangen nach links und rechts zurück.
    Die Ränder dieser Tür waren gezackt. Als ich den Hebel auf der anderen Seite wieder in seine getarnte Position zurückschob, schloß sich die Tür, und die Unregelmäßigkeiten verschmolzen miteinander und nahmen die Gestalt von Mauerwerk an.
    In dem Korridor hinter der Geheimtür gab es nicht ein einziges Staubkorn. Keine Spinnweben schmückten Decke oder Wände. Lichtstrahlen drangen durch Gucklöcher. Also unterschied sich dieser Bereich von dem vorherigen, und Unterschiede dieser Art verlangten Vorsicht – große Vorsicht, bei Krun!
    Wie es aussah, umschloß der Gang eine sechseckig geformte Reihe von Gemächern; ich hatte gerade die zweite Ecke umrundet, als ich vor der nächsten Abzweigung innehielt. Dumpfes, auf seltsame Weise verzerrtes Stimmengewirr ertönte.
    Ein verstohlener Blick um die Ecke zeigte mir zwei in voller Rüstung steckende Männer, die an der Wand lehnten, etwas aßen und sich dabei unterhielten.
    Die von der Armbrust abgeschossene Bleikugel traf den ersten Mann genau an der Schläfe, und bevor sein Kamerad reagieren konnte, lag auch er am Boden; die Kugel gegen sein Kinn hatte ihn niedergestreckt. Beide waren noch am Leben.
    Sie wurden mit ihrer eigenen Kleidung gefesselt und geknebelt. Ich mußte mich zusammenreißen und mein Herz stählen, um die beiden kräftigen Soldaten, die ja nichts anderes taten, als ihren Sold zu verdienen, auszuschalten. Andererseits, wenn man sich als Paktun verdingt, ist es ziemlich wahrscheinlich, daß man irgendwann ein paar häßliche Beulen davonträgt.
    Ihre lässige Haltung war ein deutliches Zeichen gewesen, daß der Schrepim-Alarm noch nicht bis zu ihnen vorgedrungen war. Beide waren mit erstklassiger Kleidung und Rüstung ausgestattet. Das verriet mir, daß ich mich meinem Ziel näherte. Ich schlich weiter, und die Spionlöcher gaben den Blick auf ein prächtiges Gemach nach dem anderen frei. Insgesamt mußte ich noch drei weitere Wächter ausschalten. Wie bereits gesagt, ein deutliches Anzeichen dafür, daß ich mich in einem wichtigen Teil des Palastes aufhielt. Die Soldaten behielten die Gemächer im Auge; die Geheimtür, die in der blanken Mauer versteckt gewesen war, versperrte ihnen den Zugang zu den restlichen Gängen in den Wänden.
    Der Korridor gabelte sich. Die eine Seite führte zu einer schweren Tür, hinter der Geräusche ertönten. Für einen alten Söldner hörte sich das verdächtig nach Männern an, die sich in einer Wachstube aufhielten. Ich nahm leise die andere Abzweigung.
    Nach der nächsten Biegung – das mit der sechseckigen Form traf nun nicht mehr zu, da die Wände hier im rechten Winkel zueinander standen – sah ich durch einen Schlitz in einen Raum, bei dem es sich offensichtlich um ein Vorzimmer handelte. Wachen standen an den Wänden, auf einigen Sofas saßen ein paar Männer und Frauen. Ich sah verblüfft genauer hin. Das war doch völlig unnatürlich! Wußte denn keiner, daß zwei tödliche Schrepims den Palast unsicher machten? Mir kam der Gedanke, daß den Echsenmännern die Flucht gelungen war und sie sich auf dem Rückweg zu ihrem Auftraggeber befanden, um

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