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47 Ronin: Der Roman zum Film (German Edition)

47 Ronin: Der Roman zum Film (German Edition)

Titel: 47 Ronin: Der Roman zum Film (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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Dunkelheit stand, einen Namen zu.
    Sie hielt den Atem an, streckte die Hand aus und grub ihre Finger wie Klauen in den metallbewehrten Lederhandschuh des Riesen neben ihr.
Das Halbblut mit der Dämonensicht war noch am Leben
.

22
    Der Samurai in der schwarzen Rüstung schaute auf die Hand der Hexe, die sich in seinen Handschuh grub. Sie beugte sich zu ihm hinüber und zischte eine Warnung in sein Ohr. Dabei nickte sie in Richtung der Stelle, wo Kai stand. Plötzlich hatte sie eine Eingebung und sah zur Bühne. Sie benutzte ihre Fähigkeit zu demaskieren und sah sich die Gesichter der Schauspieler an.
    Der Dämonensamurai erhob sich. Seine Blicke suchten die Burgmauern und die Wachtürme ab. Er merkte, dass die Wachen, die er aufgestellt hatte, nicht länger dort waren, und zog sein Schwert. Die Gäste um ihn herum murmelten erschrocken und bestürzt. Er drehte sich um und ging auf Kais Beobachtungsposten zu.
    Chikara, der zu weit weg auf der anderen Seite versteckt war, um die Bühne deutlich zu erkennen, sah, wie der Samurai aufstand, sein Schwert zog und sich in Kais Richtung bewegte. Chikara schaute wieder zurück und sah, wie Kai plötzlich erstarrte, als hätte er das Gleiche gesehen.
    Chikara rannte für alle sichtbar am Fuß der oberen Hofmauer entlang. Er trug seinen Bogen und riskierte, entdeckt zu werden, damit er die Bühne und seinen Vater besser sehen konnte. Sein Vater stand bereits am vorderen Bühnenrand und warf seinen Helm und sein Requisitenschwert von sich. Horibe tauchte auf und gab ihm sein
tengu
-Schwert.
    Verzweifelt nahm Chikara seinen Bogen und zielte auf den letzten Wachturm, der freie Sicht auf die Bühne hatte, und die darauf befindliche Wache. Er hatte Befehl, diese auszuschalten, bevor der Pfeil des Wächters seinen Vater aufhalten konnte.
    Oishi vorn an der Bühne hob sein Schwert. Chikara ließ den Pfeil von der Sehne schnellen und beobachtete, wie er in einem Halbbogen auf den Wächter zuflog ...
    ... und ihn verpasste.
    Der Wächter vom Wachturm feuerte, bevor Chikara einen weiteren Pfeil an der Sehne anlegen oder sein Vater Kira erreichen konnte.
    Der Pfeil des Wächters streifte Oishis Schwertarm. Das
katana
fiel herab, und obwohl seine Hand noch immer den Griff umklammert hielt, war er plötzlich nicht mehr in der Lage, es wieder zu heben. Seine andere Hand griff nach der Wunde, er taumelte und die Spitze des Schwertes kratzte über den Bühnenboden. Kiras riesige Leibwache warf sich nach vorn und schirmte Kira ab.
    Oishi riss den Pfeil aus seinem Arm, während weitere Wachen auf die Bühne sprangen und ihn angriffen. Kai rannte nach vorn und zog sein Schwert. Chaos brach in der Menge aus, und die anderen Darsteller auf der Bühne rannten zu ihren Waffen ... oder um ihr Leben.
    Von Panik ergriffen sprangen Leute aus dem Publikum auf die Füße, drängelten, fluchten und schrien. Sie versuchten, einem Kampf zu entkommen, der plötzlich viel zu echt geworden war, als die Legende in die Wirklichkeit hinüberschwappte.
    Der Samurai in der schwarzen Rüstung und eine Kette aus einem Dutzend Wachen umringten Kira und Mika und hasteten mit ihnen auf den oberen Burghof zu, um sie im Palast in Sicherheit zu bringen. Hinter ihnen folgte die Hexe. Horibe und seine Bogenschützen, die jetzt auf der Mauer des oberen Hofs standen, stellten ihr Feuer ein, weil sie befürchteten, die Dame Mika zu treffen, wenn sie auf Kira oder die ihn umgebenden Wachen zielten. Frustriert sahen sie zu, wie die Gruppe, die Kira und Mika bewachte, in dem zickzackförmigen Sicherheitsgang verschwand, der zur oberen Ebene führte.
    Hinter und unter ihnen hörte Horibe weitere Rufe, Stampfen und splitterndes Holz. Die Truppen, die sie in ihren Kasernen eingesperrt hatten, waren auf den Tumult aufmerksam geworden und versuchten, sich einen Weg hinaus zu bahnen, um in den Kampf einzugreifen.
    Im unteren Burghof drängten Kai und Oishi sich durch die panikerfüllte Menge, bahnten sich einen Weg zu dem Durchgang und sahen sich plötzlich einer neuen Linie Wachen gegenüber. Horibe und seine Männer eröffneten das Feuer auf die Wachen, die auf die beiden zugingen, und machten so den Weg zum Aufgang in den oberen Hof frei.
    Bei einem Blick über seine Schulter sah Horibe, wie Yasuno nach vorne zu den Männern spurtete, die aus der Kaserne herausdrängten. Auf der Mauer stehend rief Horibe Yasuno zu: »Zündet sie an!«
    Yasuno erledigte den Speerkämpfer, gegen den er gekämpft hatte, und machte sich auf den Weg zur

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