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47 Ronin: Der Roman zum Film (German Edition)

47 Ronin: Der Roman zum Film (German Edition)

Titel: 47 Ronin: Der Roman zum Film (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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übten, bevor sie zum Duell antraten. Es waren noch weitere Samurai aus Ako anwesend, deren Rang genau wie Chikaras nicht hoch genug war, um einen Sitzplatz zu bekommen oder im Innenraum der Arena Wache zu stehen. Wenigstens durften sie durch die Windschlitze der
tobari
spähen, um einen Blick auf den Wettkampf zu erhaschen.
    Da er mit Chikara hier war, hatte wenigstens keiner der anderen Männer Kais Anwesenheit hinterfragt. Er schaute zu dem Jungen zurück, der die beste Waffe aus einem Haufen
bokken
aus Eichenholz suchte, um sie Yasuno zu bringen. Die Männer kämpften heute nicht auf Leben und Tod und benutzten daher das Holzschwert statt des
katana
. Die Duellanten trugen trotzdem ihre volle Rüstung und Gesichtsmasken, die an ihren Helmen angebracht waren. Selbst ein Schlag mit einem
bokken
konnte tödlich sein, wenn er von einem erfahrenen Schwertkämpfer ausgeführt wurde.
    Das schwere Holz mit der Stahlspitze konnte einen Mann schwer verletzen oder töten, und für ein stumpfes Schlaginstrument waren sie trügerisch subtil. Sie konnten einen Menschen zwar nicht von der Schulter bis zum Herzen spalten, oder ihm durch ein paar nicht tödliche Stiche blutende Verletzungen beibringen, sodass er ohnmächtig wurde und verblutete. Aber
bokken
konnten Knochen zersplittern, innere Organe beschädigen oder Schädel brechen ... und hinterließen dabei oftmals nicht mehr als einen verräterischen blauen Fleck. Ein Mann konnte noch Stunden oder Tage nach einer zunächst scheinbar harmlosen Verletzung tot umfallen, ohne gemerkt zu haben, dass er eigentlich schwer verletzt war.
    Chikara hielt mit fragendem Blick das Schwert in die Höhe, das er für Yasunos Kampf ausgewählt hatte. Kai ging über den Hof zu ihm hinüber, um einen genaueren Blick auf die hölzerne Waffe zu werfen. Er studierte die Dichte und Geradlinigkeit der Holzmaserung und suchte nach Fehlern, die auf einen Schwachpunkt hinweisen konnten. Er schüttelte den Kopf.
    Dann suchte Kai in den verbliebenen Schwertern herum, wählte ein anderes aus – das Beste aus dem Haufen – und warf es Chikara zu. Der junge Samurai fing es geschickt mit der linken Hand, während er das andere
bokken
noch in der rechten hielt. Kai verzog den Mund zu einem seiner seltenen Lächeln. Chikara hielt beide Schwerter nebeneinander und verglich sie. Er nickte und legte seine eigene Auswahl wieder auf den Stapel.
    Obwohl Kai keinen der Männer auf Burg Ako seinen Freund nennen konnte, war er ironischerweise zum privaten Kampfkunstlehrer von Oishi Chikara, dem Sohn von Akos Burgvogt, geworden.
    Der Sohn des
karō
hatte ihn eines Tages Anfang Frühling ganz unvermutet im Wald entdeckt. Chikara war unterwegs und verschwendete seine Pfeile auf zurückkehrende Zugvögel und aus dem Winterschlaf erwachende Tiere. Er hatte Kai dabei erwischt, wie er mit einem Stock seine Schwertkampftechnik übte. Kai hatte nie gewollt, dass jemand erfuhr, dass er mit dem Schwert umgehen konnte. Es war ihm schließlich nicht erlaubt, jemals wieder ein echtes zu berühren. Yasuno hatte es herausgefunden ... aber Yasuno würde es nicht wagen, ein Wort darüber zu verlieren.
    Doch an diesem Tag hatte Chikara ihn gesehen und arrogant Kais Recht infrage gestellt, selbst einen Stock zu schwingen. Chikara trug echten Stahl bei sich. Er war zu stolz auf seinen neu erworbenen Status als Mann, um seine klirrenden Schwerter bei der Jagd auf Vögel und Kaninchen mit Pfeil und Bogen daheimzulassen. Allein die Tatsache, dass Kai zu sehr auf seine Bewegungen konzentriert war, hatte verhindert, dass er den jungen Trampel hörte, bevor er ihn zu Gesicht bekam.
    Kai hatte Chikara sein Schwert ziehen lassen. Dann hatte er es dem Jungen mit einem Schwung seines Stocks aus der Hand geschlagen und ihn mit einem zweiten von den Füßen geholt.
    Er hatte Chikaras Schwert genommen und die Spitze gegen den Hals des Jungen gedrückt, der auf dem Rücken vor ihm lag. Er hatte gerade fest genug gedrückt, um Chikaras Haut zu ritzen, und ihn gezwungen, bei dem Samuraiblut, das ihm am Hals entlanglief, zu schwören, dass er niemals verraten würde, was er gesehen hatte.
    Er hatte bemerkt, wie der Junge einen Klumpen Angst herunterschluckte, als die Klinge sich in seine Haut bohrte. Doch dann war Trotz in Chikaras Augen aufgeblitzt, und er hatte geschworen, dass er nichts verraten würde ... wenn Kai ihm alles beibrachte, was er wusste.
    Wortlos hatte er Chikara das Schwert zurückgegeben und gesagt, er solle zurück nach Hause zu

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