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47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile

47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile

Titel: 47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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begann der Häuptling. „Morgen sollen sie erfahren, wo ‚Büffelstirn‘ so lange Zeit gewesen ist. Jetzt aber öffnen sie ihre Ohren, um zu vernehmen, daß Juarez, der Zapoteke, aufgebrochen ist, um die Franza aus dem Land zu treiben. ‚Büffelstirn‘ wird ihm die Krieger zuführen, welche mit ihm kämpfen wollen. Heute aber reiten wir nach der Hacienda del Erina, um die dort befindlichen Männer des Cortejo zu besiegen. Es befinden sich dort die schlimmsten Leute der Bleichgesichter, denen der Mixtekas keine Gnade gewährt. Wer von ihnen nicht entkommt, muß sterben. Meine Brüder mögen sich in zehn und zehn teilen und mir folgen. Da, wo ich in der Nähe der Hacienda halten bleibe, bleiben die Pferde zurück und fünf mal zehn Männer bei ihnen. Der Häuptling ‚Wieherndes Pferd‘ mag sie auswählen. Die anderen gehen leise um die Hacienda herum, bis die Krieger einen Kreis bilden, und wenn der erste Schuß fällt, dringen sie auf die Feinde ein. Der Sieg ist unser, denn ich habe den ‚Fürsten des Felsens‘ mitgebracht, ‚Bärenherz‘, den Häuptling der Apachen, und ‚Donnerpfeil‘, das tapfere Bleichgesicht.“
    „Ugh!“ ertönte es abermals rund um den Teich herum. Es war der Ausdruck der Freude über die Anwesenheit so berühmter Krieger.
    Dann begannen die Massen, sich langsam in Bewegung zu setzen.
    „Mein Bruder will keinen Pardon geben?“ fragte Sternau.
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Mein Bruder Arbellez ist geschlagen worden!“ erklang es rauh.
    „Aber doch nicht von allen!“
    „Bei Cortejo ist kein wackerer Mann. Sie mögen sterben. Der Mixteka tritt das Ungeziefer mit seinen Füßen tot.“
    Sternau merkte, daß hier keine Fürbitte helfen konnte, zumal es keine Zeit mehr gab, den bereits sich in Bewegung befindlichen Kriegern andere Befehle zu erteilen. Übrigens sagte sich Sternau selbst, daß Cortejo nur Gesindel angeworben haben könne, und vielleicht gelang es den meisten zu entkommen.
    ‚Büffelstirn‘ mit seinen Freunden voran, schlängelte sich der lange Reiterzug langsam den Berg hinab; aber unten angekommen, wurden die Pferde in Galopp gesetzt. Als Berg und Wald hinter ihnen lag, befanden sie sich in der Ebene, kaum eine englische Meile von der Hacienda entfernt. Alle stiegen von ihren Tieren, nur Sternau blieb sitzen.
    „Warum steigt mein Bruder nicht ab?“ fragte ‚Büffelstirn‘.
    „Ich reite nach der Hacienda.“
    „Warum? Willst du dich töten lassen?“
    „Nein. Es könnte der Fall sein, daß die Angegriffenen, wenn sie sehen, daß es für sie keine Rettung gibt, Arbellez töten. Das werde ich verhindern.“
    „Mein Bruder hat recht!“
    „Und ich reite mit!“ sagte Helmers.
    „Gut, so sind wir zu zweien“, meinte Sternau. „Aber wir werden warten, bis die Hacienda umzingelt ist. Ich werde sehen, wie es in der Hacienda steht, und den Schuß abgeben, welcher das Zeichen zum Angriff ist.“
    Während fünfzig Mann bei den Pferden zurückblieben, rückten die anderen jetzt lautlos vor. Sie hatten erwartet, Lagerfeuer zu sehen, aber die Mexikaner befanden sich alle im Hof und in den Zimmern der Hacienda; darum war es den Mixtekas möglich, sich ganz nahe anzuschleichen. Als dies geschehen war, setzten Sternau und Helmers ihre Pferde in lauten Trab, daß es den Anschein haben sollte, als ob sie von weitem her kämen. Sie hielten vor dem Tor an und klopften. Eine Stimme im Inneren fragte:
    „Wer ist da?“
    „Ist das die Hacienda del Erina?“ fragte Sternau.
    „Ja“, antwortete es.
    „Befinden sich da die Leute von Señor Cortejo?“
    „Ja.“
    „Wir sind Boten, welche zu ihm wollen.“
    „Wieviele seid ihr?“
    „Zwei.“
    „Wer sendet euch?“
    „Der ‚Panther des Südens‘.“
    „Ah, dann dürft ihr herein!“
    Die Tür öffnete sich, und die beiden verwegenen Männer ritten in den Hof, wo sie vom Pferd sprangen. Dort war es dunkel, darum führte man sie in eines der Zimmer, welches erleuchtet war. Dasselbe war voller Menschen, lauter wilde Gesichter. Auch derjenige war dabei, welcher Arbellez mit geschlagen hatte. Er schien eine Art Befehlshaberstelle einzunehmen, denn er fragte den, welcher die beiden hereingebracht hatte:
    „Was wollen diese Menschen?“
    Anstatt des Gefragten nahm Sternau schnell das Wort:
    „Menschen?“ fragte er. „Ihr habt es hier mit Señores zu tun. Merkt Euch das! Wir kommen vom ‚Panther des Südens‘ und haben notwendig mit Señor Cortejo zu sprechen. Wo befindet er sich?“
    Der Mann sah die

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