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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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dämonischen Fratze.
    Den eigentlichen Anführer, der Adlige, der etwa einen Schritt hinter dem Cadade ging, kannte ich von jenem Zusammentreffen in W'Watchuns Gemach. Damals hatte er mich foltern wollen, um die gewünschten Informationen zu erhalten. Und bei all dem, was seit jenem Tag geschehen war, fragte ich mich natürlich, ob es möglich war, daß auch er das Geheimnis des Schießpulvers erfahren wollte. Aber irgendwie bezweifelte ich es.
    Diese adligen Schläger konnten sehen, wie ich angezogen war und daß ich keine Waffen trug. Ich hatte nichts mit dem Kampf zu tun. Mit einer kleinen einladenden Geste trat ich beiseite, damit sie das Gemach betreten und in das Gefecht eingreifen konnten.
    Das gerötete Gesicht des Cadades drohte gleich zu platzen, als er die Tür erreichte, einen Blick in das Gemach warf und sah, was sich dort abspielte. Er hob das Schwert. Der Griff war mit Juwelen besetzt. Der Krieger öffnete den Mund und enthüllte lückenhafte, bräunlich verfärbte Zähne.
    Völlig unerwartet, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, brüllte er: »Aus dem Weg, Laufbursche!«
    Sein Schwert zischte heimtückisch auf meinen ungeschützten Kopf zu.

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    O nein, bei Zair! So nicht! Dieser verabscheuungswürdige Rast würde keinen Krozair von Zy mit einem derart hinterhältigen Angriff ausschalten. Sein gerötetes Gesicht, die hübsche Rüstung, die vielen Juwelen, das alles machte allein der stählernen Klinge Platz, die auf mich niedersauste.
    Der Sprung zur Seite war ein reiner Reflex. Die Klinge zischte an mir vorbei, ihre Spitze traf klirrend den Marmorboden: Das verdammte Ding zerbrach in zwei Teile.
    Ich, Dray Prescot, lachte.
    »Du Blintz!« Er schien nur mühsam Luft zu bekommen. »Ich werde ... ich werde ... halt still ...«
    Da verließ ihn der Atem. Er warf den juwelenverzierten Griff auf den Boden und zog sein zweites Schwert. Lange bevor der Stahl aus der Scheide war, hatte ich beschlossen, daß der weitere Aufenthalt an diesem Ort sinnlos war. Als Abschiedsgeschenk rammte ich dem Krieger die Zehen zwischen Wind und Wasser. Ich hielt mich nicht damit auf, ihm zuzusehen, wie sein Gesicht eine grüne Färbung annahm und er sich würgend zusammenkrümmte, sondern fuhr herum und stürmte den Korridor entlang.
    Eine leidenschaftliche Stimme erscholl. »Tötet ihn nicht! Ich will ihn lebend haben!«
    Alle Geräusche verschmolzen: das grausame Toben des Kampfes, die Schreie und die blödsinnigen Befehle des Lords, das harte Stampfen laufender Füße, die die Verfolgung aufnahmen. Nun, wenn ich es nicht mehr schaffte, einer schäbigen Horde solcher Cramphs zu entkommen, die ohnedies noch mit Rüstung und Waffen beladen waren, dann verdiente ich es auch nicht anders, bei Krun!
    Lassen Sie sich nicht von der Tatsache überraschen, daß ich sanftmütig die Flucht ergriff. Ich wollte einfach nichts mit diesen widerwärtigen Leuten zu tun haben. Der Auftrag der Herren der Sterne wartete auf seinen erfolgreichen Abschluß.
    Wie die meisten Paläste und Tempel Kregens enthielt dieser prunkvolle Bau viele Korridore, Gemächer und die Mauern durchziehende Geheimgänge. Meine erste Pflicht war es, einen Weg nach draußen zu finden; Geheimgänge aufzuspüren, trat dem gegenüber in den Hintergrund.
    Dieser jähzornige Lord hatte seinen kriecherischen Kriegern den Befehl zugebrüllt, mich lebend zu fangen; ich dachte nicht daran, auf einer so wilden Welt wie Kregen auf einen so frommen Wunsch zu vertrauen. Der Lärm der Verfolger brach nicht ab.
    An der zweiten Abzweigung wandte ich mich nach rechts. Die Horde der Verfolger schien nur aus Kriegern zu bestehen, doch die Möglichkeit, daß sich unter ihnen Armbrustschützen befanden, stellte ein unannehmbares Risiko dar. Ich würde mich in den langen Gängen ducken und Haken schlagen müssen, um Schützen kein Ziel zu bieten.
    Ich kam an vielen Leuten vorbei, doch es waren nur Sklaven oder Diener. Alle Kämpfer waren zur Verteidigung ihres Herren geeilt. Ich kam zu einer Abzweigung, an der alle Türen auf der linken Seite auf recht hübsche Weise mit springenden Styloxes verziert waren, die nur aus anmutigen schlanken Beinen und welligen Hörnern zu bestehen schienen. Ich wählte die andere Richtung. Der Gestank der Abwasserkanäle war hier durchdringend. Ich rümpfte angeekelt die Nase – ich, eine alte Teerjacke, die von Kindesbeinen an dem Bilgengeruch verrottender Schiffe ausgesetzt gewesen war!
    Die Krieger verfolgten mich, statt in den Kampf einzugreifen.

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