Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
sandten ihr buntschillerndes Licht aus, und nicht der Hauch einer Wolke behinderte es. Die Temperatur stieg zusammen mit den Sonnen, und der Tag wurde wärmer, als man es normalerweise in diesen Breitengraden erwartet hätte. Das hielt ich für ein gutes Omen.
    Eine Schenke kam in Sicht, ein bescheidenes Etablissement, dessen Fundament nicht auf Säulen stand. Das Haus hatte mindestens zwei Stockwerke, was meine Hoffnungen verstärkte.
    »Der Tag wird heiß, Jik. Ich könnte den Krug Ale vertragen, den du versprochen hast.«
    Er wischte sich die Stirn ab. »Ein ausgezeichneter Vorschlag.«
    »Du hast nicht vergessen, daß ich im Moment mittellos bin?«
    »Aye. Du hast gesagt, alles sei im Fluß gelandet.«
    »Genau.«
    Wir lenkten unsere Schritte in Richtung der Schenke Die gefleckte Hündin. Sie erfüllte mehr oder weniger die Erwartungen, die man in Balintol an ein derartiges Haus stellte. Die Schankstube war gut besucht; also litten noch mehr Leute unter der Hitze. Frenden rief eine Schankmagd herbei, nachdem wir uns an einen mit Ale-Ringen übersäten Tisch gesetzt hatten. Der Raum roch nach Bier und den am Boden liegenden Sägespänen, aus der Küche kamen die ersten Düfte des Mittagessens, das gerade zubereitet wurde. Wenigstens gab es keine der verdammten Spionaugen, weder in der Schankstube noch auf der Straße draußen.
    Die Kundschaft setzte sich hauptsächlich aus dienstfreien Söldnern zusammen, zwischen die sich einige Tchekedos mit ihren lächerlichen Halstüchern mischten. Auffallend war die deutliche Abwesenheit jeglicher Frauen – von Sklavinnen und Dienerinnen abgesehen –, was ich seit der Ankunft in Winbium bereits öfter bemerkt hatte. Ich hatte nur eine einsame hochgestellte Dame in ihrer Kutsche gesehen, die von bewaffneten Reitern flankiert worden war. Vermutlich nahmen Frauen innerhalb der sozialen Struktur einer reinen Kriegergesellschaft eine gänzlich andere Stellung ein, als es sonst in Paz auf Kregen üblich war.
    Die Schankmagd brachte das Ale. Es war genießbar.
    Es dauerte nicht lange, und die Blicke der anderen Zecher wurden aufdringlich. Abgesehen von den Frauen gab es hier auch keine Kaufleute. Mein gelbes Gewand war entschieden fehl am Platz. Wie Sie sich sicher vorstellen können, wimmelte es in der Schankstube von allen möglichen Waffen, mit denen die Rüstungen sowohl der Paktuns als auch der Krieger bestückt waren.
    Frenden kannte die Schenke offensichtlich und war schnurstracks hineinmarschiert, ohne auch nur einen Gedanken an meinen Aufzug zu verschwenden. In Winlan gehörte alles der Kriegerkaste und ihren großen Lords – mit Ausnahme der Handelsgesellschaften. Der Wirt, ein Gon mit einem haarlosen, mit Butter eingeschmierten Schädel, war vermutlich ein Vasall oder Sklave des Kriegers, dem die Schenke gehörte. Er schien sich unbehaglich zu fühlen, denn er warf ständig besorgte Blicke in meine Richtung. Man rief ihn Nath das Vosk, ein grober Scherz.
    Die Explosion würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ich dankte diversen Göttern oder Geistern – die Everoinye blieben natürlich davon ausgeschlossen! – für diese wirklich interessante Situation. Der bedauernswerte Frenden begriff plötzlich, was hier vorging. Er hielt sich nicht damit auf, seinen Krug zu leeren, sondern stand sofort auf. »Wir sollten lieber gehen, Drajak. Hier mag man keine Kaufleute, und du siehst aus wie ein ...«
    »Setz dich«, sagte ich ruhig, aber bestimmt. »Ich werde austrinken. Ich werde ihnen sagen, daß ich ein Zhan-Paktun bin, mit einem Pakai, der länger als ihr Arm ist – das heißt, wenn sie fragen sollten.«
    Plötzlich sah Frenden ganz hilflos aus. »Bei Cymbaro!« sagte er und sah sich schnell um, voller Sorge, daß man ihn gehört hatte. Er holte tief Luft. »Sie werden irgendeinen Unfug mit dir anstellen, denn sie werden niemals glauben, daß ein Paktun waffenlos auf die Straße geht.«
    Die Erwähnung meines Pakais, des Bandes voller Trophäenringe, die man besiegten Gegnern abgenommen hat, entsprach den Tatsachen; die Herren der Sterne hatten mich ungewöhnlicherweise damit ausgerüstet. Dummerweise befand sich der Pakai zusammen mit meinen Waffen irgendwo in der Obhut San W'Watchuns – und wo immer der Zauberer im Augenblick steckte, sollte Gaynor Turnush der Seelensammler den verdammten Hulu holen!
    Ich muß gestehen, daß ich, Dray Prescot, mich bei diesen ganzen lächerlichen Verwicklungen von einem gewissen Übermut leiten ließ, der, wie Sie wissen,

Weitere Kostenlose Bücher