Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Unterkunft begleiten.
    »Es ist nicht richtig, daß ein Paktun ohne Schwert über die Straße geht. Nein, bei Kurins Klinge. Danach können wir irgendwo einkehren, einen ordentlichen Schluck trinken und sind zum Treffen mit dem Herren zur Stunde des Mid wieder da.«
    »Ich hatte gehofft, du hättest es vergessen.«
    Seine Hand berührte den Griff eines seiner Schwerter.
    »Ich verdiene meinen Sold, indem ich mich um den Herren kümmere, Dom.«
    Was in einer Herrelldrinischen Hölle sollte ich nun tun? Ich hatte keine Unterkunft. Die Waffen hatte mir W'Watchun abgenommen. Bei den runzeligen Oberschenkeln und den haarigen Nasenlöchern der Heiligen Dame von Belschutz! Ich brauchte einen weiteren meiner berühmten Pläne – und zwar schnell!
    In meinem Kopf nahm ein undeutlicher Plan Gestalt an, also nickte ich und ließ sehr höflich durchblicken, daß mir seine Gesellschaft willkommen sei.
    Denn als ich aus diesem verflixten Graben herausgeklettert war, hatten mich Frenden und seine Männer so unerwartet in Empfang genommen, daß ich mein Gesicht noch nicht verändert gehabt hatte.
    Über dieses Problem nachgrübelnd, brach ich zusammen mit dem Cadade auf, der dem Hykt, Hikdar Quarnus, die Befehlsgewalt übertrug. Wir gingen durch ein Tor in dem stabilen Zaun am hinteren Ende des Anwesens und kamen zu einer ungepflasterten Straße. Diese führte auf direktem Weg in die Stadt. Obwohl ich mir den Kopf darüber zerbrach, wie ich den verfluchten allessehenden Spionaugen entgehen sollte, gelang es mir doch, alles Wichtige aufzunehmen. Ich kannte Winbium nicht; ich hatte auf der wilden Flucht vor den Kriegern, an der die laute Stimme des Zauberers schuld gewesen war, bloß den Stadtkern und ein Stück der Vorstadt zu Gesicht bekommen. Das war unmittelbar geschehen, nachdem die Herren der Sterne mich hier abgesetzt hatten. Wieviel Zeit mochte seitdem wohl vergangen sein?
    Mir wurde das Herz schwer, als würde es von einem Gewicht niedergezogen. Mein Val! Es war hoffnungslos, ich hatte nicht die geringste Aussicht, meine Mission zu erfüllen. Da waren die stets aktiven Spionaugen. Ich hatte keine Unterkunft. Der Cadade hielt mit mir Schritt und ließ mich nicht aus den Augen, bei Vox!
    Der Plan, irgendeine Herberge zu betreten und nach der Behauptung, ein Gast zu sein – der dann entdeckte, daß sein ganzer Besitz gestohlen worden war –, schnell wieder dort zu verschwinden, würde einfach nicht gelingen. Dafür würden schon die Augen sorgen.
    Mein Kopf schmerzte. Irgendwo in meinem alten Vosk-Schädel hielt sich ein dumpfes Pochen. Und zwar seit der Entdeckung, daß ich nicht länger ein Leutnant der irdischen Royal Navy war. Jeder meiner wilden Clansmänner, jeder Krozair, weiß, daß man sich den Schmerz zu Nutzen machen muß. So wie die Angst den Mut stärkt, so muß der Schmerz die Entschlossenheit vergrößern.
    Es galt, sich einer unerfreulichen Tatsache zu stellen. Zweifellos hatte ich mich in letzter Zeit merkwürdig verhalten. Ich handelte nicht in der Weise, in der Dray Prescot sonst das Leben und seine Probleme bewältigt. Die verdammte Kreissäge in meinem Kopf schien trotz meiner ganzen Bemühungen meine Willensstärke zu schwächen.
    War diese Mattheit das böse Werk San W'Watchuns?
    Warum machte ich nicht einfach kehrt? Warum schlug ich Frenden nicht einfach nieder und nahm mir seine Ausrüstung und seine Waffen? Was hielt mich zurück?
    Nun, zuerst ließ sich nicht leugnen, daß mich der Cadade, so ernst er seine Pflichten auch nahm, anständig behandelt hatte. Auf seine ureigene rigorose Art war er durchaus freundlich. Welch ein Mensch wäre ich gewesen, hätte ich es ihm gedankt, indem ich ihn niederschlüge?
    Die Stadt rückte immer näher, die Straße war mittlerweile gepflastert, Häuser säumten unseren Weg. Die Zeit wurde knapp.
    Ich rückte die Schultern gerade und versuchte mich daran zu erinnern, daß ich Dray Prescot war, Herrscher und König von diesem und jenem etc., etc. Das gelbe Leinengewand war schnell getrocknet. Obwohl es nicht unbedingt als Tagesgewand geeignet war, würde es reichen – einer der Gründe, warum ich es überhaupt ausgewählt hatte. Diese Tatsache richtete mich wieder etwas auf. Am Morgen war ich noch der festen Überzeugung gewesen, mich in einem gelben Gewand nicht öffentlich zeigen zu können. Vielleicht gelang es mir ja auch, W'Watchuns Joch abzuschütteln, wenn ich mich entschiedener darum bemühte.
    Es mußte etwas geschehen, bei Zair! Die Sonnen von Scorpio

Weitere Kostenlose Bücher