Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Luken, die einen ausgezeichneten Blick nach vorn und zur Seite gestatteten. Ich entschied, Naghan den Tollkühnen an den Kontrollen zu lassen, und gab ihm zu verstehen, es sei eine gute Idee, den Schweber in die Wolken zu steuern.
    Auch er stieß ein knappes »Quidang!« hervor. Wir rasten ein Stück in die Tiefe.
    Nun wird Ihnen nicht entgangen sein, daß ich diesen Männern keine Befehle gegeben hatte. Wer genau an Bord das Kommando führte, war eine knifflige Frage. Doch sollte es zum Kampf kommen, würde sich dieses Problem schnell von ganz allein lösen.
    In der Juruk diente ein Undurker von den Undurkor-Inseln, die sich vor der Südwestküste des Sub-Kontinents befanden. Bei unserer ersten Begegnung hatte Ulak das Auge meinem lohischen Langbogen einen verächtlichen Blick geschenkt. Er benutzte einen zusammengeleimten Reflexbogen und war mit seinem windhundähnlichen Gesicht und dem kräftigen Körperbau bestimmt ein ausgezeichneter Schütze. Er würde, falls ich mich durchsetzten konnte und es tatsächlich zum Gefecht kam, sich nicht dem Feuer des Feindes aussetzen. Er würde sein Geschick einsetzen und die Varter bedienen, falls nötig jedes Wurfgeschütz mit eigener Hand ausrichten und die anderen spannen und laden lassen.
    Flaumige Wolkenfetzen glitten an dem Schweber vorbei, als wir tiefer gingen. Mir kam ein amüsanter Gedanke. Mal angenommen, diese häßlichen Flieger, die sich von oben auf uns stürzten, kamen gar nicht von Khon dem Mak oder Kov Grogan. Mal angenommen, Renas und Tansys Familien hatten sie geschickt. Eine interessante Möglichkeit, die ich dann aber doch verwarf, da die Angreifer unseren Kurs kannten.
    In diesem Augenblick – davon bin ich fest überzeugt – lächelte Opaz uns zu. Ich trat wieder an Deck, um besser sehen zu können. Ein durchdringender Schrei – glauben Sie mir, bei Krun, er durchdrang Mark und Bein – zerriß hinter mir die Luft, gefolgt von einem zweiten, noch schrilleren Schrei.
    Ich fuhr herum. Rena und Tansy stürzten aus dem hinteren Kabineneingang. Sie hielten sich umklammert wie zwei Ertrinkende. Die Überreste ihrer grellbunten Kleidchen flatterten wie Seenotflaggen. Sie liefen auf das Schanzkleid zu.
    In dem Augenblick, als ich ihnen nachjagte, erschien eine verzweifelte Sylvie in der Tür, aus der die beiden Mädchen gestürmt waren. »Sie wollen sich über Bord stürzen!« Ihre Stimme brach angesichts des Entsetzens, das sie verspürte.
    Ich erwischte die beiden Damen an ihren Taillen und zerrte sie zurück wie ein Kutscher, der ein Gespann durchgegangener Nikoves zum Stehen bringen will.
    Um ein Haar wären sie über Bord gegangen, und ich mit ihnen. Ihre Bewegung zog mich mit, meine Füße rutschten über die Decksplanken. Die schrillen Schreie schwankten in ihrer Lautstärke wie das Quietschen einer rostigen Wagenachse. Zieh, knurrte ich mir unhörbar zu, zieh, du Riesenfambly!
    Mit einem letzten Ruck vereitelte ich den selbstmörderischen Sprung, und wir fielen rückwärts zu Boden. Die Sylvie schnappte sich einen Arm, Mannschaftsmitglieder liefen herbei und packten andere Körperteile der Damen, die noch immer aus Leibeskräften schrien. Ich löste mich endlich von ihnen und stand auf.
    Ich atmete auf. Das war verdammt knapp gewesen!
    Glima der Kuchen tauchte auf, ein Nudelholz in der Hand. Das Chaos an Deck von der Galoppierenden Zorca wollte nicht aufhören. Anscheinend hatten alle die vier Schweber vergessen, die uns vom Himmel holen wollten.
    Ein paar harte Worte brachten die Männer wieder zu Verstand. Die vier Angreifer verbargen sich in der einen Minute hinter einer Wolke, in der nächsten konnte man sie ganz klar sehen, wie sie auf uns herabstürzten. Ich steckte den Kopf in die Steuerkabine.
    »Wie tollkühn bist du, Dom?« brüllte ich Naghan dem Tollkühnen zu. »Ausweichmanöver!«
    »Quidang!«
    Der Schweber begann zu kreisen und flitzte wie eine Mücke zwischen den Wolken hindurch. Jetzt konnte ich meine Aufmerksamkeit wieder Rena und Tansy zuwenden. Sie hockten engumschlungen an Deck und schluchzten herzzerreißend.
    Die Sylvie hatte ihnen erzählt, daß wir verfolgt würden. Sie hatten sofort begriffen, daß man sie zu ihren Familien zurückbringen würde, egal, wer sie gefangennahm, und daß sie dann unverzüglich dem Tempel Dokertys überantwortet würden. Das war ein viel schlimmeres Schicksal als ein einfacher Sprung über Bord.
    Sie taten mir wirklich leid. Aber die feindlichen Schweber, die uns zerstören wollten, stellten eine

Weitere Kostenlose Bücher