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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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denn nur wenige Herzschläge später fand ich den von Büschen versperrten Zugang zu dem Felssims genau dort, wo ich ihn in Erinnerung gehabt hatte. Ich rückte Partagus auf meiner Schulter zurecht, und mit einem stummen »Opaz sei Dank!« ging es los. Zuerst war der Sims breit genug, und wir kamen gut voran. Je höher wir die Bergflanke erklommen, desto steiler und schmaler wurde der Weg.
    Es war ein Fehler, an das letzte Stück vor dem Eingang zur Höhle zu denken. Am besten, ich dachte überhaupt nicht darüber nach, bei Krun!
    Die Wolken trieben fort, als der Wind wieder stärker wurde, und sie nahmen den Regen mit sich. Außerdem raubten sie mir die Deckung, als die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln die Landschaft in ihr Licht tauchte.
    Ein heiseres Krächzen am Himmel veranlaßte mich, den Kopf hochzureißen.
    Dort schwebte der Gdoinye, deutlich zu sehen in seiner leuchtenden goldenen und scharlachroten Pracht. Er war der Bote und Spion der Everoinye. Da ich beide Hände brauchte, verzichtete ich darauf, ihm mit der Faust zu drohen.
    Er legte den Kopf schief und fixierte mich mit seinen runden schwarzen Augen. »Dray Prescot! Prinz aller Onker!«
    Oho! Also ließ er sich diesmal herab, mit mir zu sprechen.
    Ich schenkte mir jede Erwiderung und schleppte mich weiter. Der Sims war stetig schmaler geworden, und ich würde bald etwas wegen des Illusionszauberers unternehmen müssen.
    »Dray Prescot! Du mußt das Prisma der Macht zerstören! Die Everoinye befehlen ...«
    »Ich weiß! Ich weiß!«
    »Dann wirf es in die Tiefe, o Herrscher aller Onker!«
    Nun wußte ich genau, was mit dem Prisma der Macht geschehen würde, wenn es auf dem Erdboden auftraf. Es fand keine Atomexplosion statt, aber ich kann Ihnen sagen, es hatte verdammt viel Ähnlichkeit damit! Die Druckwelle würde den Berg erschüttern. Wenn die teuflische Energie ihre Fesseln abschüttelte, würde das dämonische rote Gleißen jeden erblinden lassen, der dumm genug war, in den titanischen Lichtblitz zu sehen.
    »Du mußt es tun, Dray Prescot! Du mußt!«
    »Aye, aye! Wenn ich oben bin.«
    »Und dann, Onker aller Onker, paß auf deine Haut auf. Die Everoinye haben noch Verwendung für dich und wünschen nicht, daß dir etwas zustößt.«
    Nun, ich sparte mir ein Auflachen. Trotzdem gab es keinen Zweifel, daß sich die Herren der Sterne geändert hatten, was meine Person anging.
    Ich blieb stehen und legte den Illusionszauberer auf dem Felsboden ab. Jetzt konnte ich dem Gdoinye mit der Faust drohen, was ich auch tat.
    »Hau ab, du verrückter Vogel!«
    Ein spöttisches Krächzen, das an das Röcheln eines Sterbenden erinnerte, durchschnitt die Luft, dann glitt der gewaltige Raubvogel mit weit ausgebreiteten Schwingen immer höher und verschwand schließlich.
    Ich packte Partagus am Kragen und zog ihn hinter mir auf dem Sims her. Dabei gab ich auf ihn acht. Nach dieser ganzen Mühe wollte ich nicht, daß er doch noch in den Abgrund stürzte.
    Ohne mein Vorhaben mit der Bezeichnung Plan schmücken zu wollen, wußte ich doch ganz genau, wie ich diese etwas knifflige Angelegenheit erledigen würde. Schließlich wollte ich die Herren der Sterne nicht enttäuschen und mich verletzen, nicht wahr, bei Zair?
    An den letzten Teil des Weges möchte ich eigentlich gar nicht mehr zurückdenken. Aller Lärm aus der Tiefe war verklungen, vermutlich hatte der Ibmanzy zu diesem Zeitpunkt den Körper des armen Mädchens in Stücke gerissen. Ich drückte mich flach an die Felswand, zog Partagus mühsam neben mir her, kämpfte mich Schritt für Schritt weiter und näherte mich der Höhle.
    Der unstete Wind erwies sich als Hindernis. In der einen Minute pfiff er an mir vorbei, so daß ich anhalten und warten mußte, in der nächsten hüllte mich absolute Stille ein, als wäre die Welt plötzlich stehengeblieben.
    Irgendwann kam glücklicherweise das Ende des Simses in Sicht. Ich muß zugeben, ich stieß Partagus in die Höhle, ließ mich gegen die Felswand sacken und holte tief Luft. Die Augenlider fielen mir zu.
    Ich sprang wie vom Blitz getroffen wieder auf. Mein Val! Es hatte nicht mehr viel gefehlt, und ich wäre eingenickt! Ein Verbrechen, Dray Prescot, ein schreckliches Verbrechen, und du bist schuldig! Ich fuhr mir mit der Hand über die Stirn und zog das Kästchen mit dem Prisma der Macht aus dem Schwertgeschirr.
    Ein leises, den Knebel überwindendes Stöhnen erinnerte mich an die Gegenwart des Zauberers. Ich steckte den teuflischen Behälter wieder zurück.

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