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48 - Waldröschen 07 - Der Kaiser von Mexiko

48 - Waldröschen 07 - Der Kaiser von Mexiko

Titel: 48 - Waldröschen 07 - Der Kaiser von Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Mund!“
    „Pah! Dem ersten, der es wagt, mich anzugreifen, schlage ich hier die Laterne an die Nase, daß er denken soll, es stecken drei Millionen Sonnen und Monde darin. So ein Don Antonio de Veridante darf nicht denken, daß ich vor ihm ausreiße!“
    „Ah, du kennst meinen Namen?“ fragte Cortejo.
    „Ja.“
    „Woher?“
    „Von der Polizei, die dich sucht.“
    „Mich? Das ist Lüge!“
    Da machte Geierschnabel ein höchst pfiffiges Gesicht und sagte:
    „Na, ich will die Wahrheit sagen. Ich habe diesen Namen von einem gewissen Gonsalvo Verdillo in Vera Cruz gehört.“
    Als die beiden diesen Namen hörten, wurde ihnen das Herz leicht.
    „Von Gonsalvo Verdillo?“ fragte Cortejo. „Wie kamst du zu ihm?“
    „Das ist meine Sache!“
    „Suchtest du jemand bei ihm?“
    „Ja.“
    „Wen?“
    „Einen gewissen Landola.“
    „Alle Wetter! Kennst du diesen?“
    „Nein.“
    „Warum suchst du ihn aber denn?“
    „Weil ich etwas Wichtiges an ihn auszurichten habe.“
    „Was?“
    „Donnerwetter! Frage du und der Teufel! Es versteht sich von selbst, daß ich meine Botschaft nur an den ausrichte, für den sie bestimmt ist.“
    „Aber von wem sie kommt, das darf ich doch wohl wissen?“
    „Auch nicht.“
    „Wie kommt denn dein Name in Verbindung mit meiner Botschaft?“
    „Dieser Verdillo sagte mir, wenn ich Landola finden wolle, so müsse ich nach Mexiko und mich nach einem gewissen Don Antonio Veridante erkundigen. Er beschrieb mir den Mann so genau, daß ich ihn in diesem Augenblick sofort erkannt habe.“
    „Ah, ist es so! Ich kann dir allerdings sagen, wo Landola zu finden ist. Vorher aber muß ich wissen, wie du in das Gewölbe kamst.“
    „Da herunter“, meinte Geierschnabel, indem er nach rückwärts auf die Tür und Treppe deutete.
    „Das weiß ich. Hier ist nicht Zeit zu spaßen. Antwort will ich.“
    „Na, ein anderer würde keine bekommen; da du aber derjenige bist, an den ich mich zu wenden habe, so will ich die Wahrheit sagen. Mein Geldbeutel ist nämlich verflucht dünn geworden.“
    „Was hat das mit dieser Gruft zu tun?“
    „Sehr viel. Die Toten sind verständiger als die Lebendigen.“
    „Ah, ich begreife“, meinte Cortejo. „Wer zu feig ist, die Lebenden zu bestehlen, der geht zu den Toten.“
    „Mäßige dich, mein Junge. Ich bin nicht feig, sondern vorsichtig.“
    „Wie aber kamst du gerade auf diese Gruft?“
    „Weil die Bewohner hier einst reich gewesen sind.“
    „Das genügt. Wie kamst du herunter?“
    „Mittels eines Nachschlüssels.“
    „Du hast doch keine Laterne.“
    „Die versteckte ich, als Ihr kamt.“
    „Was hast du erbeutet?“
    „Noch nichts.“
    „Ah, du hast noch keinen der anderen Särge geöffnet?“
    „Nein, nur diesen hier. Und zum Teufel, gerade dieser erste war leer. Wenn das so fortgeht, muß ich mit leeren Händen abziehen. Es ist Mitternacht. Die Toten hier scheinen um diese Zeit spazieren zu gehen, eine recht dumme Angewohnheit!“
    Die beiden wußten nicht, was sie aus dem wunderbaren Mann, der ihnen einen solchen Schreck eingejagt hatte, machen sollten. Sie waren ihrer zwei und fühlten sich ihm überlegen. Zu befürchten hatten sie auch aus dem Grund nichts, weil er selbst ein Dieb, ein Leichenplünderer war, darum ergriff Landola das Wort und fragte:
    „Also an Landola hast du eine Botschaft auszurichten?“
    „Ja.“
    „An Seekapitän Landola?“
    „Ja.“
    „So sprich! Ich bin Landola.“
    „Ah, wirklich?“
    „Ja.“
    „Nun, ich hätte nicht geglaubt, daß ich meinen Adressaten hier in diesem Gewölbe treffen werde. Aber wenn du wirklich Landola bist, so muß der andere Cortejo sein.“
    „Wie kommst du auf diesen Gedanken?“
    „Das sollt Ihr nachher erfahren.“
    „Nun gut, ich will dir vertrauen und dir sagen, daß dieser Señor Cortejo heißt.“
    „Aus Rodriganda in Spanien?“
    „Ja.“
    „Wenn das wahr ist, dann darf ich allerdings sagen, was ich an euch beide auszurichten habe.“
    „Nun?“
    „Ich soll euch warnen, nach Mexiko zu kommen.“
    „Warum?“
    „Weil man euch dort gefangennehmen wird.“
    „Pah!“ sagte Landola mit einer geringschätzigen Handbewegung.
    „Pah?“ fragte Geierschnabel. „Ihr haltet euch für sicher? Man hat sogar die Zeit und den Ort bestimmt, wann und wo man sich eurer bemächtigen wird.“
    „Unsinn!“
    „Ich kann es euch beweisen!“
    „Welche Zeit und welcher Ort sollte das sein?“
    „Welche Zeit? Um Mitternacht. Und an welchem Ort? Hier im Grabgewölbe der

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