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49 Stunden

49 Stunden

Titel: 49 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McLean
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gekommen? Nein, diesen Gedanken verwarf Carlo gleich wieder. Der war viel zu smart, um stundenlang da zu stehen und ihn im Blick zu behalten. Vielleicht hatte er jemanden angeheuert. Oder die Cops eingeschaltet. Zuzutrauen wäre es ihm, wenn er nämlich etwas witterte. Carlo war längst aufgefallen, dass Mr. Bradley in die Richterin verliebt war. Es war sein gutes Recht, sie beschützen zu wollen. Ihm kam das natürlich nicht so gelegen.
    Wenn er nun wirklich die Cops eingeschaltet hatte, dann waren Carlos Drohungen an Mary vergebens gewesen. Mist, aber auch! Es war wohl notwendig, einen Plan B zu schmieden.
    ›› Ja?‹‹
    Es war bereits nach neun.
    ›› Marge? Alles klar bei euch?‹‹
    ›› Wie man`s nimmt.‹‹
    ›› Hast du die Kleine immer noch auf dem Dachboden?‹‹
    ›› Nein, hab sie runter geholt. Ich lass sie doch nicht auf `nem Stuhl schlafen. Für was für `n Monster hältst du mich?‹‹
    ›› Schläft sie denn schon?‹‹
    ›› Hab sie auf jeden Fall ins Bett geschickt.‹‹
    ›› Guck mal, ob sie noch wach ist, ich würde gern mit ihr sprechen.‹‹
    Er hörte Marge die Treppe rauf gehen und Katie den Hörer überreichen.
    ›› Hallo?‹‹
    ›› Hallo, Katie, hier spricht Bob. Ich wollte mich nur mal erkundigen, wie es dir so geht.‹‹
    ›› Ganz gut. Aber ich vermisse meine Mommy. Wann darf ich wieder zu ihr?‹‹
    ›› Ganz bald, okay? Morgen Abend wirst du wieder bei ihr sein.‹‹
    ›› Versprochen?‹‹
    ›› Versprochen. Und nun schlafe, meine Kleine. Und gib mir bitte noch mal Marge.‹‹
    Gleich war Marge wieder am Hörer, die sich mit dem Telefon zurück in die Küche begab.
    ›› Du, Marge, es haben sich einige Änderungen ergeben wegen morgen. Es wird wahrscheinlich nicht so laufen wie geplant.‹‹
    ›› Was soll das denn jetzt heißen? Änderungen? Lass sie bloß nicht noch länger hier bei mir. Ich scheiß mir jetzt schon jedes Mal in die Hose, wenn ich ein Polizeiauto die Straße lang fahren sehe.‹‹
    ›› Nein, nein, dabei bleibt es. Morgen soll sie zurück zur Mutter. Nur weiß ich nicht, ob ich das machen kann, vielleicht musst du das übernehmen.‹‹
    ›› Ach du Kacke! Warum kannst du das denn nicht machen?‹‹
    ›› Ich glaube, ich werde beschattet.‹‹
    ***
    Sie hatten sich den Film zusammen angesehen und gemeinsam dabei geweint. Er war aber auch zu traurig. Susi war noch immer jedes Mal am Schluchzen, wenn sie ihn sah, obwohl dies das gefühlt hundertste Mal war.
Gegen Ende des Films war Mary eingeschlafen. Susi hatte ihr eine Decke über gelegt und das Licht ausgeschaltet. Sie war in ihr Zimmer gegangen und hatte die Nummer von Mr. Bradley gewählt.
    ›› Susi? Gibt es irgendwelche Neuigkeiten?‹‹
    ›› Das wollte ich eigentlich gerade Sie fragen.‹‹
    ›› Es gibt leider nicht viel Neues. Ich lasse einen verdächtigen Mann beschatten, aber es hat sich noch nichts ergeben. Wie geht es Mary?‹‹
    ›› Ganz gut. Sie hält sich tapfer.‹‹
    ›› Haben Sie etwas von Katie gehört?‹‹
    ›› Nein, kein Wort. Mary hat sie nicht mal mehr erwähnt.‹‹
    ›› Susi, hören Sie mir zu! Ich habe den Verdacht, dass Katie Verschwinden mit einem Fall zu tun hat, den Mary gerade bearbeitet. Morgen früh ist die Vorverhandlung.‹‹
    ›› Was ist das für ein Fall?‹‹, wollte Susi sofort wissen.
    ›› Das kann ich Ihnen nicht sagen. Es geht auf jeden Fall um Leute, mit denen nicht zu spaßen ist. Wenn ich doch nur etwas Genaueres wüsste. Hat Mary seit Katies Verschwinden nicht irgendwelchen Besuch gehabt? Einen ungewöhnlichen Anruf? Einen Brief?‹‹
    Susi überlegte. ››Nicht, dass ich wüsste.‹‹
    ›› Könnten Sie mir einen Gefallen tun?‹‹
    ›› Klar, Mr. Bradley, alles, was Sie wollen.‹‹
    ›› Sobald Mary morgen aus dem Haus ist, durchsuchen Sie die Wohnung nach Hinweisen. Sollte Ihnen irgendetwas verdächtig vorkommen, rufen Sie mich sofort an.‹‹
    ›› Werde ich machen, Mr. Bradley.‹‹
    Susi ging noch einmal in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen, sie stellte sich jede Nacht eins ans Bett.
Auf dem Rückweg in ihr Zimmer ging sie an Mary vorbei. Die schien im Schlaf zu sprechen, sagte so leise, dass man es kaum hören konnte: ››Morgen ist Katie wieder da.‹‹
    Susi sah sie an. Ja, sie glaubte ihr. Sie wollte ihr so gerne glauben.
    ***
    Katie lag wach im Bett, ihren Beluga im Arm. Zum Glück hatte Marge sie doch noch runter geholt. Der Dachboden

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