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5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

Titel: 5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: e-book LYX
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dass er ihr verkünden musste, dass die Kooperation an dieser Stelle enden würde. Fast. Es wäre sicherlich noch lustig geworden mit den beiden.
    »Eine klitzekleine Kleinigkeit haben wir außer Acht gelassen …«, raunte er heiser.

11
    Matthew
    London, das Institut
    »Niemand überlebt den Angriff eines Engels!«, rief Matt, als es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel.
    »Worauf willst du hinaus?«, seufzte Grace, der es scheinbar gänzlich missfiel, um diese frühe Uhrzeit geweckt zu werden. Offensichtlich war sie dabei, den Kater des vorherigen Abends auszuschlafen, als Matt sie mit seinem Geklopfe dazu nötigte, die Tür zu öffnen. »Und wieso, um Himmels willen, hat dich die Security nicht davon abgehalten, bis hierher vorzudringen?« Grace gähnte ausgiebig und wandte Matt den Rücken zu.
    »Sag mal, schläfst du etwa in deinen Arbeitsklamotten?«, fragte er schockiert und ließ seinen Blick über Graces Körper wandern. Der knielange schwarze Rock und die hellblaue Bluse schmiegten sich perfekt an ihre weiblichen Rundungen an, und selbst die Augenringe taten ihrer Schönheit keinen Abbruch. Dass ihre braunen, gewellten Haare vollkommen zerzaust ihr Gesicht umspielten, schien fast gewollt zu sein, und Matt musste sich wirklich beherrschen, um nicht an die Zeiten zu denken, in denen er diese wunderschönen Haare zerzaust hatte.
    »Grace, hör mir zu!«, rief er laut und ging gar nicht auf die Bemerkung mit der Security ein. Wer sich bewegte wie ein Schatten, brauchte die Fleischberge mit ihrem eingeschränkten Blickfeld nicht zu fürchten. Und obwohl Liza die Sache während Graces gestriger Abwesenheit schon erschreckend professionell unter Kontrolle gehalten hatte, war die allgegenwärtige Unsicherheit mit Händen greifbar. Lizas Verblüffung, als Matt die Leiterin am vorherigen Abend nach Hause gebracht hatte, spottete jeder Beschreibung. Niemals hatte sie Grace betrunken gesehen. Oder mit tränengeröteten Augen. Oder im Arm eines Mannes.
    »Ja, Verzeihung. Wiederhol bitte noch einmal, was du da gerade sagen wolltest.« Ihre Müdigkeit rührte nicht nur vom Schlafmangel her. All dieser Druck auf ihren schönen Schultern. Der Druck, den er nur noch gesteigert hatte. Er wollte ihr die Last erleichtern. Es ging ihm nicht um den Posten als Leiter. Darum war es ihm nie gegangen. Es ging ihm um Graces Wohl, mehr als um alles andere auf dieser Welt.
    »Grace, denk nach. Die Engel waren uns all die Jahre immer einen Schritt voraus. Warum? Oscar hatte schon immer vermutet, dass sie einen Spion eingeschleust haben.«
    Schneller, als er es erwartet hatte, drehte Grace sich zu ihm um und blickte ihm fest in die Augen.
    Er musste an das denken, was sie gestern gesagt hatte. Ich hätte die Eine sein können. Hätte sie es geschafft, die Leere in seinem Inneren zu füllen? Er hatte so sehr gehofft, dass sie in den Jahren seiner Abwesenheit einen besseren Mann gefunden hatte, einen ehrenwerten Fänger.
    » Mich . Oscar dachte, ich sei der Spion.« Ihre Lippen wurden zu einem harten Strich, und da war sie wieder, diese neue Grace. Die eiskalt und berechnend geworden war.
    »Woher weißt du das?«, stieß Matt überrascht hervor. Er war sich ziemlich sicher, dass er gestern deutlich zu wenig getrunken hatte, um ein solches Geheimnis auszuplaudern.
    »Das tut nichts zur Sache«, presste sie in einem kühlen Ton hervor und ging zu ihrem Schreibtisch, von welchem sie sich ein Glas Wasser mit Eiswürfeln darin griff.
    »Oh, und ob. Wollten wir nicht versuchen, einander zu vertrauen?«
    Er wusste, was für eine Bitte das war, was er ihr da abverlangte. Er hatte sie verletzt, aber er konnte sich für das Vergangene nicht entschuldigen. Für den Mord an dem Engel, ja. Und auch dafür, dass er sich nicht bei ihr verabschiedet hatte. Aber sicher nicht dafür, dass er damals gehen wollte, auch wenn es genau das war, wofür sie eine Entschuldigung erwartete. Es war sein Wesen und seine Entscheidung gewesen, und daran würde sich niemals etwas ändern. Außerdem war es besser, wenn sie ihn hasste, dann würde der Abschied später nur umso leichter werden. Problematisch war nur, dass er sich jetzt, da er sie sah und ihr so nah war, nur schwerlich vorstellen konnte, sie noch einmal verlassen zu wollen.
    »Du hast gesagt, ich solle dir vertrauen. Der Rest ist vollkommen unwesentlich. Gäbe es hier im Institut einen Spion, würde ich es wissen. Außerdem ständen die Engel schon längst vor der Tür und würden das Jüngste

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