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5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

Titel: 5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: e-book LYX
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Gericht einläuten, wenn sie wüssten, dass du hier bist. Oscar hat sich geirrt, genau wie in meinem Fall.«
    Unversöhnlich stellte sie ihr Glas viel lauter ab, als es eigentlich hätte sein müssen. Wieso konnte er diese neue, eiskalte Grace nicht hassen? Wieso erkannte er in so vielen Gesten das Mädchen wieder, das er vergöttert hatte und für das er gestorben wäre? Das liebenswerte und temperamentvolle Mädchen, das allen Männern gezeigt hatte, dass man sich mit ihr besser nicht anlegte. Das Shakespeare in neunzehn Sprachen gelesen hatte und trotzdem etwas von sexy Unterwäsche verstand (eine erschreckend seltene Kombination, wie er aus Erfahrung wusste).
    »Grace. Denk nach. Du weißt das alles, du bist nur zu verkatert, um das Offensichtliche zu sehen. Dieses Miststück mit den lilafarbenen Haaren geht mir nicht aus dem Kopf!«
    Grace legte die Stirn in Falten und griff erneut nach dem Glas, um es sich an die Stirn zu halten. »Wenn du Kelly meinst, gibt es einige Männer, denen sie nicht aus dem Kopf geht.«
    »Grace. Ganz rational. Wieso hat sie den Angriff der Engel überlebt?«
    Langsam ließ sie das Glas sinken, nicht ohne ihn weiterhin zu taxieren.
    »Weil sie eine wunderbare Kämpferin ist«, flüsterte sie langsam, als würde sie allmähnlich verstehen, was er meinte.
    »Wieso hat sie sich so penetrant dafür eingesetzt, dass du mich nicht wieder vor die Tür setzt oder den anderen Fängern zum Fraß vorwirfst? Wieso hat sie so sehr darauf bestanden, dass ich bleibe?«
    Die hübschen Augen auf der anderen Seite des Raumes weiteten sich vor Überraschung, und Matt konnte sehen, wie Grace innerlich nach alternativen Erklärungen suchte, ohne sie zu finden. Sie griff sich ans Ohr und flüsterte etwas, woraufhin Liza nur eine Minute später im Raum erschien.
    »Miss Darcy«, sie nickte, nur um sich eine Sekunde später erbost an Matt zu wenden: »Was sucht er denn schon wieder hier? Ich wollte ihn direkt wieder einsperren lassen, aber er hat darauf bestanden, dass er Sie in Ihr Büro trägt. Ich hätte ja die Security gerufen, aber ich war mir nicht sicher, was man dort von der Situation gehalten hätte. Verzeihung.«
    »Liza, ganz ruhig«, meinte Grace, und sofort unterbrach die kleine Blondine ihren Redeschwall und biss sich auf die Lippe. Matt musterte sie lediglich spöttisch.
    »Anstatt das eigene Unvermögen zu rechtfertigen, solltest du dir lieber anhören, was Miss Darcy zu sagen hat, denn es ist essenziell , um eine weitere Eskalation zu vermeiden.«
    Lizas Wangen färbten sich dunkelrosa, und Matt war sich sicher, dass es sich nicht um eine Reaktion auf seinen Charme, sondern um pure Wut handelte. Dennoch hörte sie auf seine Anweisung und wandte sich Grace zu.
    »Schaff mir Kelly her«, forderte diese mit ihrer seriös klingenden Stimme, die keinen Widerspruch duldete. »Wenn sie schläft, weck sie.«
    Liza wirkte nachdenklich. Ihr musste das Ausmaß dessen, was Grace da sagte, bewusst sein.
    »Miss, Kelly ist nicht zugegen.«
    » WAS ?«, fragten Matt und Grace wie aus einem Munde und warfen sich einen kurzen Blick zu.
    »Kelly wollte in der Stadt Besorgungen machen«, erklärte Liza und wirkte von Minute zu Minute beunruhigter.
    »Schick nach ihr. Schick die Zwillinge, nein, besser: schick Cassriel. Er soll sich beeilen, es hat höchste Dringlichkeit. Sag ihm das genauso.«
    »Miss?«, fragte Liza perplex.
    Matt wunderte es nicht, dass Grace Liza zu ihrer Vertrauten gemacht hatte. Tatsächlich erinnerte die kleine Blondine ihn sogar stark an die Grace, die er zurückgelassen hatte.
    »Später«, entschied Grace, und Liza verließ den Raum ohne ein weiteres Wort.
    Kaum war sie aus dem Zimmer, ließ sich Grace auf ihren Sessel fallen, wurde sich dann scheinbar Matts Gegenwart erneut bewusst und setzte sich gerade und geschäftsmäßig hin. Er konnte sich ein spöttisches Schnauben nicht verkneifen. Hundert Mal hatte er bereits gesehen, wie sie sich auf Sofas fläzte oder schlief, er kannte sie mit nassen Haaren, Augenringen und Verletzungen, wütend und vor Freude weinend, erregt und hoffnungslos. Wieso nun diese Förmlichkeit?
    »Ist das hier dein Paradies, Gracy? Ist das die Ewigkeit wert?«

12
    Matthew
    London, das Institut
    »Warum interessiert dich das überhaupt? Bist du eifersüchtig, weil das alles eigentlich dein Job hätte sein sollen?« Plötzlich war da eine Wut in ihrer Stimme, die Matt Angst machte. Nicht Angst vor Grace, sondern Angst um sie.
    »Verdammt, ich mache mir Sorgen

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