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5 Tage im Sommer

5 Tage im Sommer

Titel: 5 Tage im Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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dieser Harmon gesprochen haben.« Kaminer wandte sich um, und Geary hatte den Eindruck, dass der kleine Mann mit den Augen zwinkerte. Ob er belustigt war oder ob eine Herausforderung dahinter steckte, war nicht ganz klar. Ein leichtes Lächeln trat auf Kaminers Gesicht. »Nehmen Sie Geary mit zu Janice Winfrey. Mal sehen, was unser neuer FBI-Seelenklempner herausbekommt. Ja, und bei der Durchsuchung der Robertson-Wohnung sollte er eigentlich auch dabei sein. Sie können Snows Wagen benutzen.«
    »Meinen Wagen?«, fragte Snow.
    »Sie fahren nach Fall River und befragen Detective Martino. Nehmen Sie den Streifenwagen, der vorne steht.«
    Geary konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Es war nicht seine Absicht gewesen, Snow bei dieser Ermittlung zu ersetzen, aber es war doch ein befriedigendes Gefühl. Er lächelte Amy zu und griff nach dem Telefon auf dem Schreibtisch hinter sich.
    »Muss eine Golf-Verabredung für heute Nachmittag absagen.«

KAPITEL 16
    A my Cardoza bog in die Squaw’s Lane ab und parkte zwei Häuser vom Strand entfernt. Sie würden hier warten, bis die Unterstützung eintraf. Sie kratzte an dem Klebeband, mit dem das Foto von Snows Tochter auf dem Armaturenbrett befestigt war, und versuchte es zu lösen, ließ es dann aber doch. Noch war der Wagen nicht offiziell ihrer.
    »Nette Nachbarschaft.« Geary saß neben ihr auf dem Beifahrersitz. Er schnippte gegen das Duftbäumchen, das am Rückspiegel baumelte, und es pendelte in Amys Richtung und gab einen Schwall Kiefernnadelnduft von sich. »Aber irgendwie komisch.«
    Er sah es also ebenfalls: die Absurdität eines so bescheidenen Hauses in einer so großzügigen Lage. Sie fing an, ihn zu mögen.
    »Immobiliengeschäfte.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Was ich nicht verstehe, ist, wie der Ozean jemandem gehören kann.«
    »Ich glaube, es ist nur der Strand«, sagte sie, »und die Aussicht.« Sie sah durch die Windschutzscheibe auf den blauen Himmel und die Gischt sprühenden Wellen. Das liebte sie so am Cape: diese kleinen Inseln der Stille, die einen immer wieder überraschten.
    Geary wandte sich energisch zu ihr um, sodass sie fast erschrak. »Haben Sie dieses Telefon mit?«
    »Mein Handy? Natürlich.« Sie zog es aus ihrer Handtasche und reichte es ihm. Er wusste, wie man es aufklappte, aber das war auch schon alles.
    »Sie machen wohl Witze. Wissen Sie etwa nicht …? Egal, also, Sie wählen die Nummer einschließlich der Vorwahl, und dann drücken Sie auf den grünen Telefonhörer.«
    Sie sah zu, wie er eine mit der Hand notierte Telefonnummer von der Rückseite der Visitenkarte von Will Parker ablas und mit seinem dicken Zeigefinger sorgsam eine Taste nach der anderen drückte. Zwischendurch schaute er immer wieder auf die Karte. Als er fertig war, lächelte er und zwinkerte ihr zu.
    »Will!«
    Amy sah, wie sich Beunruhigung auf Gearys Miene ausbreitete, je länger er zuhörte. »Wieso Krankenhaus?« Geary hielt inne. »Wir wollten heute bei Ihnen vorbeikommen …« Noch eine Pause, aber dann erhellte Eifer sein Gesicht. » Wir , die Cops, mein ich. Die haben mich angeheuert, Teufel nochmal, und jetzt arbeite ich auf Kosten der Steuerzahler für Sie!«
    Er lachte leise, als er das Telefon wieder zuklappte, aber Amy war klar, dass er das nur für sie tat.
    »Was ist los?«
    Geary antwortete diesmal ernsthaft: »Seine kleine Tochter ist im Krankenhaus …«
    »Und wieso?«
    »Nur eine Ohrenentzündung, die sich unerwartet verschlimmert hat. Hat mit dem Fall nichts zu tun.«
    »Woher wollen Sie das wissen?« Ihr Ton war scharf ausgefallen, und sie bemerkte Gearys Unzufriedenheit, als er sich in den Sitz zurückfallen ließ.
    »Sie machen einen Fehler«, sagte er vorwurfsvoll. »Will Parker hat mit dem Verschwinden seiner Frau nichts zu tun. Sie haben ihn kennen gelernt, er ist ein netter Kerl. Familienangehörige von ihm sind unterwegs, um seine Kinder von der Insel abzuholen. Völlig ausgeschlossen, dass er ihnen etwas antun würde.«
    Amy sah Geary an, das zerfurchte Gesicht, das zerzauste weiße Haar, die ungepflegte Kleidung. »Versuchen Sie mir nicht zu erzählen, dass Sie nicht schon Schlimmeres als das erlebt haben.«
    Er lächelte, und ein Streifen Silber blitzte links unten auf. »Da haben Sie mich erwischt, Lady.« Dann besann er sich, und sein Lächeln verebbte. »Wenn man sich die Geschichte dieser Verbrechen ansieht, dann passt das einfach nicht mit Will Parker zusammen. Hat nie gepasst. Und wird auch jetzt nicht passen. Sie

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