50 Einfache Dinge, Die Maenner über Sex Wissen Sollten
abziehen, wird sich vielleicht nicht vergewaltigt fühlen, wohl aber benutzt und als Mensch nicht ernst genommen. Auch das kann zu Verbitterung, Wut oder Depressionen führen.
Diese Regeln sind übersichtlich und nachvollziehbar, weshalb Millionen von Männern sie Tag für Tag problemlos beherzigen.
Heikler ist es schon, wenn man plötzlich in die Lage gerät, dass die eigene Partnerin Opfer einer sexuellen Gewalttat wurde. Wie lange eine Frau benötigt, um sich davon zu erholen, hängt außer von ihrem eigenen Umgang mit dieser Extremsituation vor allem davon ab, welche Form von Unterstützung sie von denen erhält, die ihr nahestehen. Eben diese Menschen sind aber nach solch einem Ereignis oft selbst emotional aufgewühlt, was es ihnen schwer macht, der Fels in der Brandung zu sein und Stärke sowie Unterstützung anzubieten. Darüber hinaus wissen sie oft gar nicht, wie sie sich in einer solchen Situation verhalten sollten. Bieten Sie Ihrer Partnerin oder Freundin an, dass sie mit Ihnen über den Vorfall sprechen kann, wenn immer sie das möchte. Es kann auch sein, dass sie überhaupt nicht darüber reden will - oder zumindest nicht mit Ihnen, weshalb auch immer. Vielleicht möchte sie Sie nicht belasten, womöglich möchte sie diese Erfahrung lieber abhaken und gar nicht mehr daran denken. Es kann die unterschiedlichsten Gründe geben, und Sie sollten sie akzeptieren. Auch mit konkreten Ratschlägen, insbesondere in bestimmendem Tonfall (»Du musst das Schwein unbedingt anzeigen!«), sollten Sie sich besser zurückhalten. Das üble Erlebnis Ihrer Freundin bestand ja gerade darin, dass sich ein Mann über ihren Willen hinweggesetzt hat - das sollten Sie besser nicht wiederholen. Sie können verschiedene Vorschläge machen und Ihre Hilfe oder Begleitung (zur Polizei, zu einer Beratungsstelle) anbieten, aber entscheiden sollte sich die betroffene Frau allein. Ihre Partnerin muss wissen, dass ihre Grenzen jetzt wieder ernst genommen werden und sie die Kontrolle zurückgewonnen hat.
Ihre Rolle besteht darin, Ihre Partnerin zu unterstützen und nicht wie ein Richter darüber zu urteilen, ob sie eine Berechti-gung dafür hat, so seelisch erschüttert und verletzt zu sein, wie sie ist - auch wenn Sie selbst zum Beispiel nicht nachvollziehen können, dass ein bestimmter Vorfall derart traumatisierend war. Jeder Mensch fühlt und reagiert unterschiedlich und hat ein Recht auf seine individuellen Empfindungen. Auch Vorwürfe und anklagende Fragen, wie Ihre Partnerin überhaupt in diese Situation geraten konnte, sollten Sie besser vermeiden.
Vermutlich zermartert sie sich ohnehin schon mit Vorwürfen das Gehirn und geht im Geiste immer wieder durch, was sie wann falsch gemacht haben könnte. Was ihr eher helfen dürfte, ist Anerkennung - zum Beispiel dafür, wie sie aus der Situation herausgekommen ist oder wie sie jetzt damit umgeht.
Es kann sein, dass Ihre Partnerin das entstandene Trauma auf eine Weise zu bewältigen versucht, die Sie verstört oder ärgert.
Vielleicht wehrt sie zärtliche Berührungen auch von Ihnen erst einmal eine Zeit lang ab. Vielleicht überträgt sie die Wut, die sie gegenüber dem Täter empfindet, unbewusst auf Sie und klagt darüber, dass sie sich von Ihnen nicht richtig verstanden fühlt oder Sie ihr nicht richtig helfen können. Sie können ihr mitteilen, was Sie fühlen, aber das sollte nicht in (Gegen-)Vorwürfe ausarten. Auch hier gilt: Ärgern Sie sich nicht über das Opfer, sondern über den Täter, der den ganzen Mist angerichtet hat.
Während es sein kann, dass Ihre Partnerin als Folge Ihres Erlebnisses auch Ihre sexuellen Annäherungsversuche erst einmal abwehrt, sollten Sie solche Versuche nicht von sich aus in vorauseilendem Entgegenkommen unterlassen. Damit können Sie bei Ihrer Partnerin beispielsweise das Gefühl erwecken, dass sie Sie nach diesem Erlebnis abstößt. Sagen Sie ihr besser, was Sie gerne möchten, wobei Sie ihr aber auch zeigen können, dass Sie Verständnis dafür haben, wenn sie noch nicht so weit ist.
Beispielsweise könnten Sie sie fragen: »Wollen wir miteinander knuddeln, oder ist dir das noch zu früh?« Sie sollte spüren, dass Sie sie immer noch begehrenswert und attraktiv finden und gerne wieder mit ihr schlafen würden, sie aber nicht unter Druck setzen, sondern ihr die Zeit lassen möchten, die sie braucht. Besprechen Sie mit ihr, bei welchen sexuellen Aktivitäten sie sich noch wohl fühlt und welche sie zunächst lieber vermeiden möchte, weil
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