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50 Einfache Dinge, Die Maenner über Sex Wissen Sollten

50 Einfache Dinge, Die Maenner über Sex Wissen Sollten

Titel: 50 Einfache Dinge, Die Maenner über Sex Wissen Sollten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Hoffmann
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Ergebnisse (...) auch ablesen, dass Männer ebenfalls und im weitaus größeren Ausmaß als bisher angenommen sexuelle Gewalt (auch schwere Formen) erfahren.
    Beim Verüben von sexueller Gewalt ergibt sich ein Geschlechtsverhältnis von 57,9 Prozent Männer gegenüber 42,1
    Prozent Frauen und hinsichtlich erlittener Gewalt ein Männer-Frauen- Verhältnis von 40,8 Prozent zu 59,2 Prozent.«
    Wir haben hier also, anders als bei häuslicher Gewalt im allgemeinen, keine annähernde Gleichverteilung vorliegen, sind aber von dem oft verbreiteten und selten hinterfragten Vorurteil
    »Täter Mann, Opfer Frau« auch weit entfernt.
    Im November 2010 schließlich legte der Sozialwissenschaftler Peter Döge im Auftrag der Männerarbeit der EKD die erste repräsentative Studie in Deutschland zum Gewaltopfer Mann vor. Darin zeigte sich auch, dass rund acht Prozent der weiblichen Befragten ihren Partner zu sexuellen Handlungen gezwungen haben. Der Anteil der Frauen, die sich durch ihre Männer sexuell genötigt fühlten, liegt mit zwölf Prozent nur wenig höher.
    Wenn Frauen Männer zu sexuellen Aktivitäten drängen, die diese selbst eigentlich gar nicht vollziehen möchten, setzt die Mehrzahl von ihnen psychologischen Druck ein, deutlich weniger greifen zu einer Mischung aus körperlichem und seelischem Zwang und eine klare Minderheit wendet ausschließlich körperlichen Zwang an. Unsere Gesellschaft nimmt solche Taten aber auch im Zeitalter von Emanzipation und
    Gender-
    Mainstreaming
    kaum
    zur
    Kenntnis.
    Bezeichnenderweise
    wurden
    männliche
    Opfer
    von
    Vergewaltigungen bis zum Jahr 1997 sogar vom Strafrecht ignoriert. »Wer eine Frau mit Gewalt oder durch Drohung ...«
    begann zuvor der zuständige Paragraph 177 im Strafgesetzbuch.
    Erst seit etwas mehr als zehn Jahren ist geschlechtsneutral von einer »Person« die Rede.
    Opfer, die es nach vermeintlicher gesellschaftlicher Übereinstimmung gar nicht geben kann oder die bestenfalls zur Lachnummer taugen, haben es besonders schwer. So berichtete mir »Chris« (der vollständige Name ist mir bekannt), ein Mitarbeiter der Sexual-Beratungssteile Mayday, in einem Interview für eines meiner Bücher: »Vergewaltigte Männer, egal ob sie von Männern oder von Frauen vergewaltigt wurden, haben es noch schwerer als Frauen (auch wenn eine Steigerung von schwer in diesem Zusammenhang sehr makaber ist). Sie werden noch weniger ernst genommen, es gibt keine Hilfsangebote, keine Ansprechpartner, und oft genug glaubt man ihnen auch einfach nicht. Selbstzweifel, Impotenz und Depression ist da die Regel, Selbstmord häufig. Die Dunkelziffer ist riesig. Ich kenne fast keine gemeldeten Fälle, in meinem persönlichen Bekanntenkreis finden sich aber bereits mehrere Betroffene.«
    Aufgrund dieser desolaten Situation existieren bis heute kaum brauchbare Ratgeber für erwachsene Männer, die Opfer sexueller Gewalt durch Frauen werden. Man muss mit der wenigen Literatur arbeiten, die es dazu gibt, und darüber hinaus versuchen, die Ratschläge, die Frauen in dieser Situation gegeben werden, so sinnvoll wie möglich zu übertragen. Dieses Vorgehen würde etwa zu folgenden Empfehlungen für Betroffene führen:
    - Grundsätzlich ist es gut, wenn Sie jemanden haben, mit dem Sie über das Vorgefallene sprechen können. Als Mann stehen Ihnen hier allerdings weit weniger Möglichkeiten zur Verfügung als einer Frau. Möglicherweise müssen Sie sich daher professionelle Hilfe suchen, also etwa psychotherapeutische Beratung. Bei jedem Therapeuten haben Sie die Möglichkeit zu fünf Probesitzungen, die von Ihrer Krankenkasse übernommen werden. Dabei können Sie herausfinden, ob dieses Vorgehen für Sie Sinn ergibt, ob der ausgewählte Therapeut zu Ihnen passt und mit Ihrem Problem umgehen kann. Ein Therapeut kann Ihnen auch sagen, welche Medikamente Depressionen und Angststörungen (oder deren Entstehung) unterbinden können, bis Sie seelisch wieder auf die Beine gekommen sind.
    - Seit einigen Jahren existiert ein therapeutisches Verfahren, das besonders erfolgreich darin ist, Menschen über erlittene Traumen hinwegzuhelfen: das sogenannte EMDR
    (Eye Movement Desensitization and Reprocessing). Dieses Verfahren soll dabei helfen, heftige negative Gefühle auszulöschen, die durch belastende Erinnerungen ausgelöst werden. Für die Durchführung der dafür notwendigen Übungen braucht man allerdings die Hilfe eines in dieser Methode erfahrenen Therapeuten.

    - Die Entstehung körperlicher Folgeschäden

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