50 Kilo weg, ohne Verzicht! UFFBASSE ABNEMME! - oder: Lach Dich Schlank (German Edition)
für meinen Rücken. Ich denke, unter Ärzten gibt es so etwas wie einen internen Wettbewerb: „Hab einen erwischt und der soll jetzt hungern, auf Teufel komm raus.“
Zum ersten Mal in meinem Leben sollte ich nun Sport an Geräten ausüben. In der Reha-Klinik war ein komplettes Sport und Fitness-Zentrum integriert. Ok. Ich bin für alles offen und probiere Neues gerne aus. Also in die Trainingsklamotten geschlüpft - wusste übrigens nicht wie schwer es ist Sportbekleidung in großen Größen zu finden, für die Bekleidungsindustrie bewegen sich wohl nur schlanke Menschen. Eine nette ältere Dame stand für die Einführungsstunde bereit. Mit meinem Handtuch auf der Schulter kam ich mir schon sehr sportlich vor. Die erste Aktion war das Aufwärmen auf dem Fahrrad. Mit 12 Jahren hatte ich das letzte Mal auf einem Fahrrad gesessen, danach entschloss ich mich es zu verkaufen.
Die Dame stellte sich mit ihrem Namen, Gabi, vor und zeigte mir sogleich, wie ich das Fahrrad, also eher das Ergotrainingsgerät, auf meine Größe einstellen konnte. Mit „Größe“ meinte Gabi allerdings nicht die Ausmaße meines Körpers, sondern meine Körpergröße, welche mit 1,72 zumindest in der Norm lag. Nun noch schnell den kleinen Computer eingestellt und schon konnte die Fahrt los gehen…, sofern man die Fähigkeit besaß seinen Po auf dem Sattel zu deponieren.
Ich habe schon oft Menschen, vornehmlich schlanke sportliche Männer, beobachtet die den linken Fuß auf die Pedale stellen und mit einem großen Schwung das rechte Bein über den Sattel schwingen. Da ich mich nicht gleich am ersten Tag blamieren wollte, wählte ich eine andere Methode. Den Körper links neben dem Ergometer platzieren, das rechte Bein durch die Senke zwischen Lenker und Sattel quälen, beide Füße nacheinander auf den Pedalen abstellen, und dann den restlichen Body mit aller Kraft nach oben drücken. Endlich hatte mein Hinterteil auf dem viel zu kleinen Sattel Platz genommen und schon ging es los. Durch die Ausmaße meiner Oberschenkel und die dadurch entstehende Reibung, erzeugte ich, für meine nachbarlichen Mitfahrer deutlich hörbar, einen regelmäßigen aber schlingernden Ton.
Zum Aufwärmen sollte diese Trainingseinheit mindestens 10 Minuten mit der eingestellten Wattzahl absolviert werden. Wissen Sie, wie lange 10 Minuten sein können? Auf meinem Computerdisplay lief die Zeit rückwärts ab, dennoch hatte ich den Eindruck dass der Sekundentakt hier extra verlangsamt wurde. Minute für Minute, quälende Blicke auf die Uhr. Spätestens jetzt wusste ich, wofür ich ein Handtuch mitbringen musste. Nach meiner jetzigen Verfassung zu urteilen, wäre diese Leistung mit Freizeit für den Rest des Tages zu honorieren gewesen.
Diesen stillen Hilferuf wollte Gabi nicht hören und stand sogleich neben mir, um mir die anderen Muskelaufbaugeräte in der Kammer des Schreckens näher zu bringen. Hier fielen Namen wie Beinpresse, Seilzug oder…. Klingt das nicht eher nach Folter? Zum guten Schluss, Dehnen! Können Sie im Stand Ihren Fuß so nach hinten anheben, dass Sie Ihren Knöchel mit der Hand greifen und dann das Bein in Richtung Gesäß ziehen? Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich mich nicht gleich am ersten Tag blamieren wollte.
Jeder der an diesem Tag im Fitness Raum Anwesenden hatte mich von diesem Moment während der gesamten Dauer meines Aufenthaltes freundlich gegrüßt.
Mittagessen in der Reha-Klinik. Nach meinen sportlichen Hochleistungen hatte ich Hunger wie ein Bär. Alle Kurgäste saßen an 6er Tischen verteilt und warteten auf den ersten Gang. Mittags wurden wir mit 3-Gänge-Menüs verwöhnt. Meine Mitstreiter am Tisch waren alle normalgewichtig und bekamen daher keine kalorienreduzierte Kost aufgetischt. Meine Vorspeise kam etwas später. Das war ein gutes Timing, denn nach dem Genuss von 3 Löffel Suppe waren wir gemeinsam mit der Vorspeise fertig und der Hauptgang konnte aufgetragen werden. Auf meinem Teller war alles sehr übersichtlich angeordnet. Auf dem großen Teller befanden sich 2 Esslöffel Reis, ein Broccoli Röschen und sage und schreibe ein ganzes Hühnerbein für mich alleine. Der Nachtisch für mich bestand aus einem fettarmen Joghurt plus Apfel. Den Joghurt verschenkte ich, den Apfel nahm ich mit auf mein Zimmer, denn ich wollte den anderen Gästen nicht beim Eislöffeln zusehen. Hand aufs Herz, wenigstens beim Gemüse hätten es ein oder zwei Broccoliröschen mehr sein dürfen.
Nach der
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