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50 Rituale für das Leben

Titel: 50 Rituale für das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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Sie sich vor, dass Sie in sich das göttliche Kind tragen. Sie tragen es überall mit: wenn Sie zur Arbeit gehen, wenn Sie einkaufen, wenn Sie im Bus sitzen, wenn Sie durch die Straßen gehen, wenn Sie Menschen treffen. Wie verwandelt das Ihren Alltag, wenn Sie sich bewusst machen, dass Sie Christus in sich tragen?
29. KRÄUTERBÜSCHEL SAMMELN (MARIÄ AUFNAHME IN DEN HIMMEL)
    Der Sommer ist die Jahreszeit, in der wir die Schöpfung am intensivsten erfahren. Am Höhepunkt des Sommers feiert die Kirche das Fest Mariä Himmelfahrt, wie der Volksmund das Geheimnis der Aufnahme Mariens mit Leib und Seele in den Himmel bezeichnet. Das Fest hat in besonderer Weise mit uns zu tun: In Maria feiern wir, dass wir selbst im Tod mit Leib und Seele zu Gott kommen. Natürlich wird der Leib verwesen. Aber wir drücken damit aus, dass wir als Person mit all den Erfahrungen, die wir im Leib gemacht haben, in Gottes Herrlichkeit aufgenommen werden. Alle tiefen Erfahrungen gehen ja über den Leib: die Erfahrung der Liebe, der Freude, der Trauer, der Hoffnung. Es ist ein optimistisches Fest, das die Würde des Leibes betont. Und in Maria verweist uns die Kirche immer auch auf die Schöpfung. Am 15. August dürfen wir die Schönheit der Schöpfung, aber auch ihre heilende Kraft erleben. Daher hat sich in vielen Gegenden der Brauch erhalten, an diesem Fest Kräuterbüschel zu binden, sie in die Kirche zu bringen und dort segnen zu lassen.

    Folgendes Ritual können Sie für sich alleine oder mit Ihrer Familie machen:
Sammeln Sie Heilkräuter in der Natur. Informieren Sie sich: Was sind Heilkräuter? Wo finden Sie solche Heilkräuter in Ihrer Gegend? Pflücken Sie dazu auch Blumen auf den Feldern. Dann binden Sie die gesammelten Blumen und Kräuter zu einem kunstvollen Büschel. Schon dasgemeinsame Tun wird der Familie guttun. Und wenn Sie es alleine machen, wird es Sie dankbar werden lassen über die Schönheit der Schöpfung und über die heilende Kraft, die Gott in sie hineingelegt hat. Nehmen Sie die Büschel mit in die Kirche, wo sie am Ende des Gottesdienstes gesegnet werden. Dann überlegen Sie, wo Sie sie aufstellen: entweder in Ihrem Haus, in dem Sie sich von der heilenden und liebenden Kraft des mütterlichen Gottes umgeben wissen und gesegnet fühlen; oder Sie bringen die gesegneten Kräuterbüschel an das Grab Ihrer Eltern oder lieber Menschen und drücken so Ihren Glauben aus, dass die Verstorbenen mit Leib und Seele, mit ihrem ganzen Wesen jetzt in Gottes Herrlichkeit sind.
30. DANKEN UND DENKEN (ERNTEDANKFEST)
    Grund zum Danken haben wir das ganze Jahr und das ganze Leben hindurch. Am Erntedankfest danken wir in besonderer Weise für die Gaben der Schöpfung, die wir in der Ernte eingebracht haben. In vielen Kirchen werden die Früchte der Erde kunstvoll aufgebaut, um die Kirchenbesucher einzuladen, dankbar vor den Gaben der Schöpfung innezuhalten. Es geht aber nicht nur um die Ernte, die die Landwirte und Winzer einfahren. Dieses Fest ist auch Anlass, für all das zu danken, was wir als persönliche Ernte in diesem Jahr erlebt haben.

    So lade ich Sie zu folgendem Ritual ein:
Setzen Sie sich hin und halten Sie ganz bewusst inne. Versuchen Sie, für alles zu danken, was Ihnen gerade einfällt. Danken Sie, dass Sie leben, dass Sie so sind, wie Sie sind. Danken Sie für alles, was Gott Ihnen geschenkt hat, an Gaben und Fähigkeiten, an Begegnungen mit Menschen, an Erfahrungen und Erlebnissen.
Danken Sie für die Menschen, die Gott Ihnen zur Seite gestellt hat, für Ihre Eltern und Geschwister, für die Lehrer und Priester, die Sie geprägt haben.
Und danken Sie jetzt für diesen Augenblick.

    Wenn Sie versuchen, bewusst für alles zu danken, was Ihnen in den Sinn kommt, werden Sie merken, dass sich Ihre Stimmung verwandelt.
Sie werden innerlich ruhig werden.
Sie werden von einem tiefen Gefühl des Friedens erfüllt sein. Aber Sie werden auch merken, dass Ihr Denken sich wandelt. Danken kommt ja von denken. Wer richtig denkt, der muss auch danken.
Aber umgekehrt gilt auch: Wenn wir bewusst Gott für alles danken, was er uns täglich schenkt, dann beginnen wir, richtig zu denken, dann klärt sich unser Denken.
Wir sehen uns und unser Leben richtig.
Wir öffnen unsere Augen für die Wahrheit unseres Lebens.
Und achten Sie an diesem Tag auf Ihre Sprache:
Wo drücken Sie Dankbarkeit aus?
Und achten Sie auf die Menschen in Ihrer Umgebung:
Wen würden Sie als dankbaren Menschen ansehen? Wie erfahren Sie das?
Wen empfinden Sie als

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