50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen
es, auf Klasse und keinesfalls auf Masse zu setzen. Interessant sind darüber hinaus alte Briefe. Entfernen Sie keinesfalls die Marke vom Brief. Die Marke hat vielleicht keinen großen Wert, aber der Brief kann ein kleiner Schatz sein, etwa wenn er einen besonderen Stempel aufweist.
Dieter Michelson bestätigt dies mit einem leichten Anflug von Poesie: »Die ungebrauchte Marke summt, die gestempelte Marke flüstert, aber der Brief erzählt eine Geschichte«. Immerhin hat Heinrich Köhler vor über 20 Jahren einen Brief für 2,3 Millionen D-Mark versteigert.
Wer eine werthaltige Sammlung aufbauen möchte, muss sich spezialisieren. Ein roter Faden sollte erkennbar sein. Man kann sich etwa in die altdeutschen Gebiete einarbeiten (Preußen, Sachsen, Bayern, Thurn und Taxis) – allemal ein spannendes und umfassendes Thema. Wer pro Monat 200 bis 300 Euro investiert, kann sich über die Jahre eine schöne und werthaltige Sammlung aufbauen.
Doch Vorsicht: »Es gibt nicht nur Philatelisten, sondern auch ›Filoutilisten‹«, sagt Reinhard Fischer augenzwinkernd. Experten empfehlen, bei Marken ab einem Katalogwert von rund 300 Euro unbedingt auf ein Attest von einem anerkannten Prüfer zu achten (siehe Investment-Kompass). Immerhin gibt es von manchen Marken heute mehr Fälschungen als Originale. Ein Beispiel hierfür ist die Theresienstadt-Marke. »Diese ist relativ selten und hat einen Handelswert von ein paar Hundert Euro. Die meisten in Umlauf befindlichen Theresienstadt-Marken sind aber Fälschungen«, weiß Reinhard Fischer.
Investmentkompass
Erst gründlich informieren
Wer Briefmarken nicht nur sammeln, sondern damit Geld verdienen möchte, braucht vertieftes Wissen. Massenware ist billig – daran wird sich auch in zehn oder zwanzig Jahren nichts ändern. Investieren Sie daher nur in einzigartige und gesuchte Marken. Kleinere Sammlungen mit dem begehrten Schwerpunkt Altdeutsche Staaten (vor 1871), Deutsches Reich (bis 1945) oder Bundesrepublik Deutschland (ab 1949) lassen sich schon mit einem Investment von unter 5.000 Euro zusammenstellen. Wer größer einsteigen und fünfstellige Summen investieren möchte, sollte gesuchte Einzelstücke aus deutschsprachigen Sammelgebieten (zum Beispiel Briefe) oder komplette Spezialsammlungen erstehen (ab 20.000 Euro).
Perspektiven
Raritäten bleiben immer gefragt und werden im Preis weiter steigen. Der Investor braucht aber viel Geduld. Briefmarken eignen sich nicht für nervöse Spekulanten.
Wer prüft?
Belastbare Atteste erstellen die Experten des Bundes philatelistischer Prüfer (www.bpp.de) und des noch relativ jungen Verbandes philatelistischer Prüfer (www.vppev.de).
Wo und wie informieren?
Bund Deutscher Philatelisten (www.bdph.de), www.philaforum.com (Forum der Philatelisten)
Der »Briefmarken-Dax«
SG-100 Rare Stamp-Index (www.stanleygibbons.com, Menüpunkt »Invest«).
Brillen – Rendite mit Durchblick
Johannes Gutenberg, Mainzer Handwerker und Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, wurde 1999 von amerikanischen Journalisten zum »Mann des Jahrtausends« gewählt. Wer weiß, vielleicht wäre ihm diese posthume Ehrung niemals zuteil geworden, hätte es nicht schon ein paar Hundert Jahre vor Gutenberg die ersten einfachen Sehhilfen gegeben. Denn was bringt einem Menschen das spannendste und interessanteste Buch, wenn er es mangels Sehschärfe nicht lesen kann?
Da traf es sich gut, dass der arabische Gelehrte Abu Ali al-Hasan ibn al-Haitham (965–1039) schon frühzeitig auf die Idee kam, das Auge mithilfe einer geschliffenen Linse zu unterstützen. Aus Quarz oder Bergkristall entstanden später die ersten Lesesteine – einfache Halbkugeln, die auf das Schriftstück gelegt wurden und somit eigentlich eher die Vorläufer der heutigen Lupen waren. Später wurden die Linsen aus dem Edelstein Beryll geschliffen, von dem man den Begriff »Brille« ableitete. Den Lesesteinen folgten die Stielbrillen. Sie bestanden aus kleineren, flach geschliffenen Linsen, die man mit einem Stiel direkt vor die Augen halten konnte. Schließlich wurden die Linsen in Rahmen aus Holz, Horn oder Eisen gefasst und zusammengenietet. Diese Nietbrillen sahen den heutigen Sehhilfen schon sehr ähnlich, sie mussten jedoch immer vom Träger vor die Augen gehalten werden. Er hatte somit nur noch eine Hand frei, was sich bei der Arbeit als ziemlich hinderlich erwies. Zunächst befestigte man die gefassten Linsen daher an Kopfbedeckungen (Mützenbrillen). Das war zwar ganz
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