50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen
eine inflationsbereinigte jährliche Durchschnittsperformance von rund 9 Prozent erzielt. Auch Werke von Picasso, van Gogh oder Turner weisen eine vergleichbare Wertentwicklung auf.
Kunstanleger machen sich die Zeit gleichsam zum Verbündeten. Je älter ein Kunstwerk, umso wertvoller. Nachteil: Vielleicht profitieren erst die Kinder, Enkel oder Ur-Enkel von der Wertsteigerung.
Die an anderer Stelle bereits erwähnte emotionale Rendite fällt gerade bei Kunstwerken besonders hoch aus. Der Kunsthändler und langjährige Experte des Auktionshauses Christie’s, Michael Findlay, nennt drei Beweggründe für das Sammeln von Kunst: Neben der Spekulation auf Renditen motivieren die Steigerung des gesellschaftlichen Status und die Freude am Betrachten der Gemälde zum Kauf solcher Werte.
Auf der anderen Seite sei nicht verschwiegen, dass auch wichtige Argumente gegen Kunst als Geldanlage sprechen. So lässt sich der Wert eines Kunstwerks – sieht man von den Alten Meistern einmal ab – schwer schätzen. Trends, Liebhaberpreise und besonderes Sammlerinteresse wie beim eingangs erwähnten Munch können zu extremen Preisschwankungen führen. Und sogar die Experten verfügen über keine einheitlichen Maßstäbe, sondern lediglich über Richtlinien zur Beurteilung eines Werks. Über den Wert der Kunst entscheidet in erster Linie die internationale Resonanz, die ein Künstler auf seine Werke erfährt.
Zudem erweist sich die Fungibilität als schwierig, also die Möglichkeit, das Gemälde wieder zu verkaufen. Einen Goldbarren kann man in beinahe jeder Bank und bei Edelmetallhändlern zu Geld machen. Soll hingegen ein wertvolles Gemälde veräußert werden, sind Galeristen, Gutachter und Auktionshäuser involviert. Außerdem stellt sich eine Wertsteigerung erst nach Jahrzehnten ein. Und schließlich laufen sogar erfahrene Kunstkenner Gefahr, Fälschungen zu erwerben.
Bei einem Kunstinvestment muss mithin die Freude am Besitz der Werke zumindest gleichberechtigt neben dem Aspekt der Kapitalanlage stehen. Ist dies der Fall, stellt sich die Frage, wie ein »Einsteiger« in dieser Assetklasse vorgehen sollte. Experten empfehlen, ein Kunstinvestment längerfristig vorzubereiten. »Wer gut und richtig in die Kunst investieren will, muss sich damit auseinandersetzen und sich reinarbeiten«, rät Klaus Gerrit Friese vom Bundesverband Deutscher Galeristen und Kunsthändler. Dazu gehört die Lektüre der mittlerweile in großer Zahl erschienenen Fachbücher und Zeitschriften. Die Wirtschaftsmagazine Capital und Manager Magazin veröffentlichen von Zeit zu Zeit umfassende Themen-Specials, in denen die aktuellen Kunsttrends behandelt werden (siehe nachfolgenden Kasten). Empfehlenswert ist ferner der Besuch einschlägiger Fachmessen, wie etwa der Art Cologne oder der Art Basel.
Die Top-Four 2012 der Malerei
1. Gerhard Richter
2. Georg Baselitz
3. Anselm Kiefer
4. Jeff Koons
Quelle : Manager Magazin 5/2012
Die unterschiedlichen Kunstmärkte
Auf dem internationalen Markt werden die Werke von weltweit anerkannten Künstlern gehandelt, wie zum Beispiel Anselm Kiefer, Robert Rauschenberg und Sigmar Polke. Solche Arbeiten erhält der Interessent normalerweise nur in den großen Auktionshäusern wie Sotheby’s und Christie’s sowie in einigen handverlesenen Galerien vor allem in London und New York. Vorteil: Der Investor kann nicht viel falsch machen, seine Verlustrisiken sind bei diesen weithin anerkannten Künstlern begrenzt. Nachteil: Die Einstiegspreise sind sehr hoch und für Kleinanleger nicht geeignet.
Auf den nationalen Märkten sind ebenfalls einige etablierte Künstler vertreten, deren Werke von Galerien, Kunsthändlern und Art Consultants verkauft werden. Tipp: Die einschlägigen Fachmedien studieren, dort wird häufig über Künstler berichtet, die (noch) auf den nationalen Markt beschränkt sind, denen aber der internationale Durchbruch gelingen könnte. Vorteil: Die Einstiegspreise sind günstiger, zudem haben die Arbeiten dieser Künstler Potenzial. Nachteil: Bleibt die grenzüberschreitende Anerkennung des Künstlers und seiner Werke aus, droht Wertverlust.
Bleibt schließlich noch der Markt der »Neuen Talente« . Meist handelt es sich dabei um Entdeckungen von Galerien. Diese Künstler lassen zwar Potenzial erkennen, sind am Markt aber noch nicht etabliert, oft existiert überdies keine belastbare Einschätzung des künstlerischen Niveaus. Vorteil: günstige Einstiegspreise in spekulative Objekte. Nachteil: keinerlei
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