50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen
30er-Jahren folgten Cartier-Modelle in Silber und mit Chinalack.
Derweil ließen es die amerikanischen Konkurrenten eher pragmatisch angehen. Der US-Unternehmer George Grant Blaisdell gründete in Bradford, Pennsylvania, eine neue Firma, die zunächst Feuerzeuge aus Österreich importierte. Doch seine Landsleute verschmähten die Produkte aus der fernen Alpenrepublik. So entschloss er sich, eigene Feuerzeuge herzustellen – nicht für Bankiers und wohlhabende Unternehmer, sondern primär für Normalverdiener. Das Feuerzeug mit dem Namen »Zippo« kostete in den 1930er-Jahren knapp zwei Dollar. Der Käufer erhielt schon damals eine lebenslange Garantie. Aber es gab in der Geschichte der Firma durchaus Edel-Varianten. So brachte der Juwelier Boucheron ein Damen-Feuerzeug in Gold und Silber im Zippo-Design auf den Markt. Für Zippo-Feuerzeuge gibt es einen international sehr aktiven Sammlermarkt, was sich positiv auf die Wertentwicklung gesuchter Modelle auswirkt. Für alte »Zippos« aus dem Jahr 1933 werden schon mal fünfstellige Beträge gezahlt.
Marktführer im Luxussegment blieb jedoch bis heute S.T. Dupont, obwohl das Unternehmen zunächst nur Lederwaren herstellte. Als dann aber Lucien Dupont während eines Besuchs in New York den Börsencrash des Jahres 1929 miterlebte und sah, wie schnell aus neuen Reichen wieder alte Arme werden können, setzte er fortan ganz auf Luxus-Accessoires für eine wohlhabende Zielgruppe aus Königen, reichen Adeligen, Künstlern und Millionären. Denn diese Kunden, so sein Kalkül, überstehen sogar einen Börsencrash.
Nur in limitierte Sondermodelle investieren
Und weil diese Kundschaft eben vor allem teure Zigarren rauchte und es als banausenhaft galt, diese mit stinkenden Benzinfeuerzeugen anzuzünden, entwickelte Dupont in den 1940er- und 50er-Jahren das erste Gasfeuerzeug, das wenig später in Serie ging. Konkurrent Dunhill zog mit einem eigenen Gasfeuerzeug nach (»Rollagas«). Der erfolgreichen Linie 1 ließ S.T. Dupont 1977 die etwas größere Linie 2 folgen. Später ergänzte das ebenfalls begehrte Modell »Gatsby« die Kollektion. Für alle Modelle werden edelste Materialien wie Gold, Silber, Palladium oder Chinalack verarbeitet.
Für den Anleger hingegen sind die limitierten Sondermodelle interessant. »Manche von ihnen haben ihre Preise in den vergangenen Jahren mindestens verdreifacht, wenn man sie überhaupt noch bekommt«, schwärmt Marcel Held. Darunter die Linie-2-Modelle »Art déco 1996«, »Nuevo mundo 1998« und »St Pétersbourg 2003«. Wer es eine Spur extravaganter mag, sollte sich um das Sondermodell »Prestige Champagne Rosé« von S.T. Dupont bemühen. Dieses Feuerzeug besteht aus 18-karätigem Rotgold und 93 Diamanten. Rund 25.000 Euro muss einem dieses Modell wert sein.
Investmentkompass
Begehrte Marken
In erster Linie die Kultmarke S.T. Dupont, aber auch Cartier, Dunhill, Caran d’Ache und – für den kleineren Geldbeutel – Zippo.
Welche Feuerzeuge sind renditeträchtig?
Ausschließlich sehr seltene Sammlerstücke oder aber sehr aufwendig verarbeitete Sonderanfertigungen mit viel Gold und Diamanten. Bei S.T. Dupont sind insbesondere die Modelle der Linie 2 sowie »Gatsby« begehrt.
Wo kaufen?
Im Internet (zum Beispiel ebay) werden zum Teil sehr interessante Modelle angeboten. Doch wer dort kauft, sollte sich auskennen, um nicht dreiste Fälschungen zu erstehen. Ansonsten ist es empfehlenswert, in renommierten Auktionshäusern zu kaufen, falls dort ein begehrtes Feuerzeug zur Versteigerung ansteht. Nach Möglichkeit sollten Papiere vorliegen (Rechnungen, gegebenenfalls Gutachten), um die Authentizität zu beweisen.
Perspektiven
Seltene Feuerzeuge der erwähnten Spitzenmarken werden immer gute Preise erzielen, hohe Wertzuwächse sind zumindest mittelfristig aber nicht mehr zu erwarten.
Fliegeruhren – alte Modelle im Aufwind
Dieter Delecate kennt seine Kunden: »Die meisten Fliegeruhren erheben sich nie in die Luft«, sagt der Seniorchef des Uhrenherstellers Tutima. Und wenn, dann allenfalls am Handgelenk von Passagieren, die insgeheim gern Piloten wären. Es darf vermutet werden, dass auch die meisten Taucheruhren nur unter der Dusche oder bei einem plötzlichen Regenschauer mit Wasser in Berührung kommen. Als Rolex vor ein paar Jahren die bis 3900 Meter Tiefe einsetzbare Deepsea lancierte, fragte sich mancher, ob je ein Käufer dieser Uhr so tief tauchen würde, um das Qualitätsversprechen des Genfer Herstellers zu
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