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50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

Titel: 50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Brückner
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entscheidet zum Beispiel die Brennerei, ob das Malz nach dem Keimen mit neutraler Heißluft oder Torfrauch »gedarrt« wird. Bei der Verwendung von Torfrauch erhält der »Malt« später einen mehr oder minder stark ausgeprägten torfigen Geschmack. Das lieben viele Whisky-Freunde, andere wiederum können sich damit überhaupt nicht anfreunden. Ferner spielt die Gärung eine wichtige Rolle. Aus dem gemahlenen Malz wird zunächst mit heißem Wasser der Zucker gelöst. Nach der Abkühlung setzt man Hefe zu – die Gärung kann beginnen. Allerdings gibt es erhebliche Unterschieden zwischen den Hefestämmen. Manche verleihen dem späteren Whisky eine frische, fruchtige Komponente. Die Whiskyfreunde werden an Äpfel, Birnen oder Zitrusfrüchte erinnert. Andere Hefestämme sorgen für frische Blumen- oder Grasaromen. Wieder andere erzeugen komplexe, würzige Aromen.
    Drittens entscheidet die Bestimmung der Fässer über den späteren Charakter. Junge Fässer sind dabei nicht geeignet; ihr Geschmack wäre zu intensiv. Daher reift das »Gold Schottlands«, wie der Single Malt häufig genannt wird, in gebrauchten Eichenfässern heran. Kenner schätzen spanische Sherryfässer, die allerdings recht teuer sind. Daher verwenden einige schottische Destillerien mittlerweile Fässer, die zuvor Kentucky-Bourbon oder Tennessee-Whiskey enthielten (US-amerikanischer und irischer Whiskey wird übrigens mit »e«, schottischer und kanadischer Whisky ohne »e« geschrieben).
    Schließlich entscheidet die Lagerung über den späteren Geschmack und die Aromen des Whiskys. Dabei gilt, wie im Übrigen fast für alle Edel-Spirituosen: Je länger, desto besser. Im Laufe der Jahre reifen die zunächst noch frischen Aromen. Zugleich übernimmt der Whisky mehr und mehr Substanz aus der Fasswand. Neben Rauchigkeit, Gärung, Wahl der Fässer und der Lagerung bestimmen natürlich auch die Qualität der Destillation und die Art der eingesetzten Brennblasen über den Charakter des späteren Produkts.
    Sammler und Investoren sollten ferner ausschließlich in Originalabfüllungen investieren, also in Whiskys, die unmittelbar vom Hersteller auf Flasche gefüllt werden. Die Brände unabhängiger Abfüller mögen in manchen Fällen sogar qualitativ besser sein, ihr Renditepotenzial ist in der Regel aber beschränkt. Ähnlich wie beim Wein, zählen beim Whisky die prestigeträchtigen Namen.
    Besonders interessant erscheinen Brände aus dauerhaft geschlossenen Destillerien, die ihre Brennlizenzen zurückgegeben haben und somit niemals wieder brennen werden. Die Whiskys aus diesen »Lost Distilleries«, wie sie im Fachjargon heißen, sind äußerst rar. Nachschub ist nicht mehr zu erwarten, da die Brennerei nicht mehr existiert. Trifft dieses beschränkte Angebot auf eine steigende Nachfrage, können die Preise explodieren. Einige der ersten Adressen haben wir in nachfolgender Tabelle aufgelistet.
    »Lost Distilleries«, die ein Investment lohnen
Brora (schon relativ teuer)
Banff
Coleburn
Convalmore
Glenury Royal (schon relativ teuer)
Imperia (tendenziell unterbewertet, wenig Originalabfüllungen)
Kinkleith (bereits sehr teuer)
Ladyburn (teuer, aber noch bezahlbar)
Pittyvaich (noch unterbewertet)
Port Ellen (schon überteuert)
Rosebank (eher unterbewertet)
    Manche Destillerien werden allerdings nur vorübergehend dichtgemacht und behalten ihre Brennlizenz. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Destillerie Ardbeg auf der Insel Islay. Diese traditionsreiche Brennerei wurde vorübergehend geschlossen. Ende der 1990er-Jahre übernahm der französische Luxusgüter-Konzern Louis Vuitton Moët Hennessy (LVMH) das Unternehmen und eröffnete die Destillerie wieder. »Seither verzeichnen wir einen regelrechten Hype um Ardbeg-Whiskys«, sagt Thomas B. Ide. Zu den Highflyern gehört darüber hinaus die Brennerei Bowmore, die ihren Sitz ebenfalls auf der Isle of Islay hat. Im Jahr 1779 von David Simson gegründet, handelt es sich um die älteste Destillerie auf dieser schottischen Insel. Von Genießern und Investoren gleichermaßen geschätzt wird unter anderem der Bowmore Claret, der in Bordeaux-Weinfässern heranreift.
    Experte Ide empfiehlt Einsteigern jedoch, nicht unbedingt die sehr teuren Whiskys zu kaufen, die in den vergangenen Jahren durch hohen Marketing­aufwand gepusht worden seien. »Die Chance, dass sich der Preis für einen Whisky, der aktuell etwa 1.000 Euro pro Flasche kostet, in den kommenden Jahren verdoppelt, erscheint eher gering. Ein Whisky, der

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