50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen
1.500 und 2.000 Euro. Wer eine solche Rechenmaschine sein Eigen nennt, darf wohl mittelfristig auch mit einer Wertsteigerung rechnen.
Investmentkompass
Die Ursprünge
Der Begriff »Historische wissenschaftliche Instrumente« leitet sich aus dem englischen »Antique scientific instruments« ab. In England hat sich schon früh ein Markt für solche Geräte gebildet. Zu dieser Kategorie gehören optische, mechanische, medizinische und naturwissenschaftliche Instrumente und Modelle.
Die Nachfrage
Begehrt sind vor allem Globen, Mikroskope, Sonnenuhren, mineralogische Instrumente sowie (zahn)medizinische Modelle.
Die Preistreiber
Wer mittel- bis langfristig eine Wertsteigerung anstrebt, muss auf Seltenheit, Originalität, Provenienz und den wissenschaftsgeschichtlichen Kontext der Objekte achten.
Zeppelinpost – »Wertpapiere« nur für Liebhaber
Eigentlich war es ein ganz normaler Einschreibebrief, der Ende April 1937 im Hauptpostamt Erfurt aufgegeben und dort unter der Nummer 363 registriert wurde. Empfänger sollte ein gewisser Kurt Roetsch in Chicago sein. Der Brief musste auf dem schnellsten Weg in die USA gelangen, deshalb entschied sich der Absender für eine Sendung per Luftpost. Und das wiederum bedeutete damals den Transport mit einem Zeppelin. Doch selbst das war seinerzeit nicht mehr so exotisch wie noch ein paar Jahre zuvor. Denn inzwischen beförderten Zeppeline neben den Passagieren regelmäßig auch Tausende von Postsendungen. Selbstverständlich erhielt der Brief den begehrten Zeppelin-Stempel (»Deutsche Luftpost – Europa-Südamerika«), was ihn zwar schon zu einer besonderen Sendung, aber natürlich nicht wirklich wertvoll machte. Vielleicht würde Mister Roetsch den Brief aufheben, ihn später stolz seinen Kindern und Enkeln zeigen. Dass daraus aber einmal ein kostbarer Schatz der Aerophilatelie werden sollte, konnte der Absender nicht ahnen, als er den Brief dem Schalterbeamten in Erfurt aushändigte. Tatsächlich aber hätte nicht viel gefehlt und der Brief wäre ein Opfer einer der spektakulärsten Katastrophen der Luftfahrtgeschichte geworden – so wie über 17.000 andere Postsendungen, die an Bord des Zeppelins LZ-129 am 6. Mai 1937 in Lakehurst bei New York in Flammen aufgingen. Die wenigen Sendungen, die gerettet werden konnten, nennen Philatelisten ein wenig pietätlos »Absturzpost«. Und jeder Sammler darf sich glücklich schätzen, wenn er einen Brief oder eine Karte aus dem Katastrophen-Zeppelin besitzt. Nach Möglichkeit natürlich mit Brandspuren. Es gibt lediglich 368 Postsendungen, die damals aus dem brennenden Zeppelin gerettet werden konnten. Entsprechend hoch sind die Preise.
Wer sich zum Beispiel bei ebay umschaut, findet zahlreiche Postkarten mit Zeppelinstempeln, die für einen Preis im mittleren zweistelligen Bereich erhältlich sind. Eignet sich Zeppelinpost also wirklich als Kapitalanlage? Grundsätzlich nicht, räumen sogar leidenschaftliche Aerophilatelisten ein. Es ist eben wie Briefmarkensammeln: Nur wenige und äußerst seltene Stücke bergen Wertsteigerungspotenzial. Ansonsten ist auch die Aerophilatelie in erster Linie eine Passion für Sammler mit ausgeprägter Affinität zur Luftfahrt und nicht unbedingt eine alternative Geldanlage.
16.000 Euro für einen Zeppelin-Brief
Und dennoch gibt es sie: Zeppelin-Briefe und -Postkarten, die auf Spezialauktionen erst zu Preisen zugeschlagen werden, die dem Gegenwert eines Kleinwagens entsprechen. Eine der spektakulärsten Versteigerungen in dieser philatelistischen Nische war eine Auktion im Mai 2008 in Wiesbaden. Das renommierte Auktionshaus Heinrich Köhler verkaufte damals die viel beachtete Sammlung von Gerhard Wolff, dem es ganz offenkundig nicht leichtfiel, sich von seinen Schätzen zu trennen. »Natürlich empfinde ich Traurigkeit, wenn ich mich von meiner Sammlung trenne. Aber es bereitet mir Freude, wenn ich weiß, dass Hunderte anderer Sammler mit diesen Stücken so glücklich werden, wie ich es einmal war.« In der Tat konnten sich die Auktionsergebnisse sehen lassen. Nicht weniger als 16.000 Euro brachte ein Brief mit einem kompletten Zeppelin-Briefmarkensatz mit dem Ersttagsstempel »Washington APR 19, 1930« ein. Der Brief hatte eine Rundreise von Friedrichshafen am Bodensee nach Lakehurst und von dort zurück nach Friedrichshafen gemacht.
Ein Zeppelin-Brief der finnischen Post, adressiert an Frau Fröken Mirjam Tavaststejerna im Konsulat Finnlands in Stockholm brachte 11.500 Euro ein. Ein kleines,
Weitere Kostenlose Bücher