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50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: 50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Self
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meiner Ausraster – nicht so schlimm wie eine richtige Panikattacke, aber schlimmer als ein normales Angstgefühl. Ähnlich wie Paranormal Activity 3 nicht so gut wie Teil 1 und 2 war, aber bei Weitem nicht so schlecht wie Teil 4. Eine Million unterbewusster Stimmen schreit einstimmig in meinem Kopf:
    ›Alex Kirby, was zum Teufel treibst du da eigentlich?‹
    Der griechische Chor in meinem Kopf hat nicht ganz unrecht und zudem ein tolles Gesangsregister, wenn man mich fragt. Ja, es ist nicht gerade alltäglich, dass ein Filmstar was von einem will – aber es ist auch nicht gerade alltäglich, dass dieser Filmstar ein ausgeflipptes Sexmonster mit mehr Psychoproblemen ist, als die Kinder von Tilda Swinton jemals haben werden! Und ausgerechnet von mir. Mir, der vierundzwanzig Jahre alten Jungfrau. Mir, dem Einserschüler mit vielversprechenden Aussichten, bis er nach Los Angeles gezogen ist und die letzten Jahre die Übersicht verloren hat. Mir, dem Feigling, dem riesigen Angsthasen.
    Und ich habe es auch noch mit der anderen Stimme meines Unterbewusstseins zu tun – dem Teufel auf meiner Schulter, der flüstert: ›Du tust nie irgendwas Aufregendes, Alex. Du bist der totale Langweiler.‹ Diese Stimme mag ich überhaupt nicht. Sie hat einen echt erniedrigenden Tonfall, ganz so, wie Barbara Walters sich anhört, wenn sie mit Stars aus Reality-Shows redet.
    Vielleicht ist das ja so. Vielleicht bin ich deswegen so lange Single, weil ich die Langeweile förmlich ausstrahle. Menschen sind schließlich auch nur Tiere. Vielleicht riechen das die Typen bei mir – so wie man riechen kann, ob jemand bei ›Subway‹ gegessen hat, weil er nach Genzwiebeln riecht. Vielleicht schiebe ich die Entscheidung nur deshalb so vor mir her, weil ich ein langweiliger Feigling bin. Vielleicht ist Taylor Grayson ein Geschenk des Himmels, um mich von den Fesseln der Langeweile zu befreien, indem er … mich fesselt.
    »Ich will nicht mehr langweilig sein«, höre ich mich laut sagen, wie in einem kitschigen Jugendfilm. Es fühlt sich gut an, also sage ich es noch mal. Dabei sehe ich mich selbst im Spiegel an, was den Kitschfaktor noch in die Höhe treibt. »Ich will nicht mehr langweilig sein!«
    Ich stehe da und betrachte mich selbst. Ich versuche, unter den vielen Schutzschichten, die ich im Laufe der Jahre geschaffen habe, so etwas wie Selbstvertrauen und Zuversicht zu finden. Ich will raus aus meiner Komfortzone, aber ist das hier der einzige Weg? Kann ich nicht einfach nur einen Salsa- oder Chinesisch-Kurs belegen? Ich weiß, dass ich all das machen könnte. Ich könnte auch einfach den Job in New York annehmen – das neue Leben in einer neuen Stadt würde mich schon aus meinem Schneckenhaus rausholen.
    Das einzige Problem dabei ist, dass ich Taylor Graysons Gesicht nicht aus dem Kopf kriege. Oder seine Brust. Oder seine Arme. Oder die Gefühle, die er in mir auslöst, wenn seine Hand mich zufällig streift. Oder wie es sich anfühlt, wenn er mich küsst, wenn ich mich fühle wie in einem alten, romantischen Film, dass er mir gehört und ich ihm. Oder wie es sich anfühlt, wenn er mir die Hände über dem Kopf zusammenbindet und mir den Schwanz so heftig bläst, dass ich meine, er würde gleich abfallen.
    Allerdings gehört er nicht mir. Nicht ganz. Klar, unsere Beziehung wäre monogam, und wir hätten fantastischen Sex miteinander. Klar, er ist derjenige, der unsere Beziehung unbedingt festigen will. Aber diese Art von Beziehung hinterlässt in mir ein Gefühl der Leere. Er wird nie hundert Prozent für mich da sein, jedenfalls nicht so, wie ich mir das immer vorgestellt habe. Nicht so, wie ich glaube, dass ich es verdient habe.
    Ich merke, wie sich in meinen Augen Tränen bilden, als es an die Tür klopft.
    »Einen Moment noch.«
    Ich stehe auf und mache die Tür einen Spaltbreit auf. Es ist Matty.
    »Alles in Ordnung bei dir?«
    Ich nicke in der Hoffnung, dass er Leine zieht.
    »Hast du etwa geheult?«
    Ich reibe mir die Augen und will es so aussehen lassen, als wäre ich einfach nur müde.
    »Nein, wieso?«
    »Sieh dir mal dein Gesicht an.«
    Ich drehe mich zum Spiegel um. Meine Augen sind geschwollen, rot und feucht – das Abbild von jemandem, der die letzte Viertelstunde eine Erklärung dafür gesucht hat, wieso der Mann, in den er verliebt ist, ihm nicht mehr geben kann als ein ziemlich intensives sexuelles Verhältnis.
    »Ich bin bloß ein wenig überfordert heute.«
    So etwas Ähnliches hatte ich gestern Taylor erzählt.

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