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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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er auch von niemandem gesehen. Lächerlich!“
    Jim und Tim hatten auch bereits ihr Erstaunen überwunden. Zunächst hatten sie Sams Verhalten für unsinnig gehalten. Jetzt konnten sie zwar nicht begreifen, was er eigentlich bezweckte, aber daß er eine bestimmte Absicht verfolgte, und daß sie ihn da nicht stören durften, das erkannten sie sofort. Darum stimmten sie in sein Lachen ein, und Jim meinte:
    „Ja, so eine Albernheit ist auch mir noch niemals vorgekommen.“
    Das ließ Leflor seine Lage noch bedenklicher erscheinen. Er versicherte daher sehr nachdrücklich:
    „Aber, Masters, mein Name ist wirklich Leflor.“
    „Papperlapapp!“ antwortete Sam. „Kommt uns doch nicht mit solchen Kindereien. Leflor ist soeben auf seinem Pferd davongeritten.“
    „Das war ein anderer.“
    „Pshaw! Das macht Ihr mir nicht weis. Ich kenne diesen Mann; ich habe vor kurzem mit ihm gesprochen. Ihr aber steht ganz so vor uns, wie wir Euch gestern abend draußen am Fluß gehabt haben. Ihr seid der Dieb und Mörder Walker. Eure unsinnige Ausrede hilft Euch nichts.“
    „Aber, zum Donnerwetter, ich begreife Euch nicht!“
    „Ich begreife Euch desto besser. Mit mir macht Ihr keinen Mummenschanz. Wir haben ganz und gar keine Lust, Fastnacht mit Euch zu spielen; Jim, gib einmal den Riemen her. Wir wollen dem Master die Hände ein wenig binden.“
    „Das dulde ich nicht!“ rief Leflor zornig. „Fragt hier den Neger! Er wird es Euch bezeugen, daß ich nicht Walker heiße.“
    „Der? Bezeugen? Der uns vorhin bereits belogen hat? Da müßten wir doch noch dümmer sein, als er und Ihr.“
    Da trat aber doch Bommy heran und sagte:
    „Dieser Massa ist Massa Leflor, Sir.“
    „Schweig Hund!“ donnerte Sam ihn an. „Mit dir wird kurzer Prozeß gemacht.“
    „Aber, Sir, ich sage Euch, daß –“
    Bommy kam in seiner Versicherung nicht weiter. Sam stieß ihm die geballte Faust mit solcher Kraft in die Magengrube, daß er wie ein Sack in die Ecke flog und dort liegenblieb.
    „Mann, ich werde Euch zur Verantwortung ziehen!“ rief Leflor drohend. „Ihr habt Euch hier an keinem Menschen zu vergreifen!“
    „Das wird immer hübscher“, lachte Sam. „Höre, wenn du dein Maul noch ein einziges Mal so voll nimmst, so stopfe ich es dir, daß du einige Zeitlang an Sam Barth denken sollst. Ich habe keine Lust, mich von so einem Halunken auch noch in so großartiger Weise anrasseln zu lassen. Ein jeder erntet, was er sät, ist's nicht in dieser, so ist's in jener Weise.“
    Da ballte Leflor die Faust und drohte.
    „Kerl, nenne mich noch einmal du, oder sage noch einmal das Wort Halunke, so antworte ich dir, wie sich's gehört!“
    „Schön. Antworte mir einmal. Hier, da hast du meine Frage!“
    Mit einer blitzartigen Schnelligkeit, die man dem so unbehilflich erscheinenden Dicken gar nicht zugetraut hätte, versetzte er dem Gegner von unten herauf einen Hieb gegen die Nase, daß sofort das Blut aus derselben sprang, faßte ihn im selben Augenblick an den Hüften, hob ihn hoch empor und schmetterte ihn mit solcher Gewalt zu Boden, daß es klang als ob alle Knochen krachten.
    „So, nun antworte doch, Hundsfott. Her mit den Riemen! Wir wollen die Kerle einwickeln, daß sie in fünf Minuten wie grüngeklopfte Rindsrouladen aussehen.“
    Beide, sowohl Leflor wie der Neger, hatten von der Riesenkraft des Dicken einen solchen Beweis bekommen, daß sie nicht wagten, sich zu wehren. Desto heftiger protestierten sie mit Worten.
    „Hört“, drohte aber Sam, „seid nur still, sonst mache ich euch schweigsam. Es paßt mir keineswegs, mich in alle Ewigkeit von solchen armseligen Geschöpfen ankläffen zu lassen. Jetzt lege ich euch einstweilen zur Ruhe. Wollt ihr da nicht still sein, so kriegt ihr einen Klaps, wie er unartigen Buben gehört!“
    Sam nahm hierauf erst den Weißen und schleuderte ihn auf das Lager Bommys; dann warf er den Schwarzen wie einen Sack auf den ersteren hin. Sie waren von den Lassos der Jäger so fest zusammengeschnürt, daß sie sich gar nicht regen konnten. Zu sprechen oder gar zu schimpfen getrauten sie sich auch nicht mehr, zumal Sam den anderen die Instruktion gab:
    „Ich gehe jetzt fort, um für den Transport dieser Kerle zu sorgen. Ihr bleibt bei ihnen, riegelt von innen die Tür zu und laßt keinen Menschen ohne meine Erlaubnis herein. Nötigenfalls gebraucht ihr eure Büchsen. Solche Schufte, wie der Weiße einer ist, muß man festhalten. Machen sie Lärm, so gebt ihr ihnen die Faust auf die Nase, das ist

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