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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Walker möglichst schwer wird, zu entkommen. Dort also müßte man sie suchen.“
    „Wollt Ihr das tun?“
    „Ja, wenn Ihr es wünscht.“
    „Ich wünsche es sogar sehr. Steigt zu Pferd, Sir, damit Ihr in kurzer Zeit große Strecken durchstreifen könnt. Vielleicht findet Ihr sie, ehe sie da hinüberkommen.“
    „Ich will es wünschen, bezweifle es aber.“
    Nach wenigen Minuten ritt Adler davon. Als er zurückkehrte, war der Abend bereits hereingebrochen. Er hatte keinen der drei gesehen.
    Andere aber waren gekommen, nämlich ein Detachement Vereinigte-Staaten-Dragoner unter einem Oberleutnant. Sie hatten ledige Pferde mitgebracht, um etwaige Gefangene sogleich und leicht transportieren zu können.
    Es wurde Kriegsrat gehalten, und da merkte Wilkins sehr wohl, welchen Wert der Rat Sam Barths gehabt hätte. Adler war der einzige, der infolge seiner früheren Präriefahrten befähigt war, den guten Dicken zu ersetzen. Sein Rat wurde auch akzeptiert.
    Er selbst lag zur betreffenden Zeit, durch die Dunkelheit geschützt, im Busch, unweit der Tür der Blockhütte, und beobachtete, daß die Erwarteten nach und nach kamen, einzeln, einer nach dem andern, und erst als er meinte, daß sie alle beisammen seien, kroch er zurück, wo die Dragoner, mit allem Nötigen versehen, seiner warteten, und führte sie zur Hütte.
    Jetzt erschallten verschiedene dumpfe Schläge durch die Nacht. Es wurden starke Pfähle gegen die Tür und die Läden gestemmt und in den Boden eingerammt, an Tür und Läden aber festgenagelt. Von drinnen war zunächst ein lauter, verworrenerer Tumult zu vernehmen; dann wurde es still. Nachher loderten Feuer rund um die Hütte auf, um jeden sehen zu können, der sich etwa auf irgendeine Weise Ausgang verschaffen wollte. Hinter diesen Feuern wuchs irgend etwas schwarz aus dem Boden hervor. Was es war, konnten die Belagerten durch ihre kleinen Gucklöcher, die sie sich gemacht hatten, nicht erkennen. Aber als der Morgen tagte, zeigte es sich als eine rund um die Hütte errichtete, aus Reisigbündeln und allerlei Holzwerk bestehende Mauer mit zahlreichen kleinen Öffnungen für die Gewehre. Aus der ganzen, weiten Umgegend kam alt und jung herbei, um dem eigenartigen Schauspiel der Belagerung einer Bushwhackersbande beizuwohnen.
    Die Glieder der letzteren erkannten bald, daß Widerstand vergebens sein werde. Sie hätten durch denselben nur ihr Los verschlimmert. Ergaben sie sich aber, so war Hoffnung vorhanden, daß dem einzelnen nichts bewiesen werden und er also freigesprochen werden könne. Wasser gab es nicht, Proviant auch nicht, und so kam es denn, daß die Eingeschlossenen gegen Abend auf Gnade und Ungnade kapitulierten. Das war ein Fang, über den die Bewohner der weitesten Umgegend jubelten. Es war dem Unwesen für lange Zeit ein Ende gemacht worden, und schnell sprach es sich herum, daß man dies nur allein dem dicken Sam Barth und den beiden dürren Brüdern Snaker zu verdanken habe.

FÜNFTES KAPITEL
    Ein Wiedersehen
    Diese Nacht der Belagerung war auch anderweit durchwacht worden. Nämlich in einem mit eisernen Läden versehenen Zimmer seines Erdgeschosses saß Leflor mit dem am Abend angekommenen Notar und Walker bei emsiger Prüfung, Schreiberei und Verrechnung.
    Der Notar erklärte das Geschäft als vollständig gefahrlos für Leflor, und gegen Morgen war es abgeschlossen. Walker erhielt eine sehr bedeutende Summe, bestehend aus Bankbillets und Wechseln auf gute Häuser.
    Er befand sich in einer sichtbaren Aufregung. Sein Gesicht wandte sich immer nach der Tür, als ob er sich nun schnell fortsehne.
    „Jetzt könnt Ihr das Leben genießen, Sir“, meinte der Notar. „Ihr habt, trotzdem Ihr nicht den vollen Preis erhieltet, ein gutes Geschäft gemacht. Uns aber steht ein Prozeß bevor, dessen Ausgang zwar ganz unzweifelhaft ein für uns günstiger ist, dessen Dauer aber doch als eine sehr unangenehme Beigabe betrachtet werden muß. Ihr hingegen könnt sofort in die Tasche greifen.“
    „Das sagt Ihr, aber es ist nicht so!“
    „Inwiefern?“
    „Draußen stehen drei Hunde, die bereit sind, sich auf mich zu werfen, sobald sie mich erblicken.“
    „Ihr meint Sam, Jim und Tim. Sollten sie sich wirklich hier umhertreiben?“
    „Ganz sicher!“
    „Bittet die Behörde um Schutz!“
    „Kann mir nichts nützen!“
    „Ah! Wieso? Daß ist mir neu. Die Behörde besitzt doch die Mittel zu noch ganz anderen Dingen.“
    Walker durfte nicht sagen, daß die Behörde, an die er sich um Schutz wenden

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