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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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andere?“
    „Oh, Pluto hat vergessen.“
    „Vielleicht Walker?“
    „Yes, yes! Massa Walker.“
    „Was tut Master Walker?“
    „Hat gegessen. Wird fahren in Cab, o nein, sondern in groß schön Kutsche.“
    „Wohin?“
    „Pluto nicht wissen. Massa Walker fahren mit Massa Notary.“
    „Vielleicht nach Van Buren?“
    „Yes, yes! Van Buren.“
    „Wann?“
    „Jetzt bald anspannen.“
    „Schön, sehr schön! Wünsche euch viel Glück! Macht guten Fang!“
    „Dank, Dank! Massa auch mach guten Fang, großen carp!“
    Pluto sagte das so treuherzig, mit so aufrichtiger Miene. Aber als der Jäger fort war, lachte er vor sich hin und meinte:
    „Der wird keinen Fang machen; er geht, um die beiden anderen zu holen, und dann werden sie sich in der Richtung nach Van Buren aufstellen. Jetzt sind wir sicher. Wir werden ein Floß bauen, und Ihr geht an das andere Ufer. Bis heute abend seid Ihr in Sicherheit.“
    Als am Abend der schwarze Kutscher Leflors, der den Notar nach Van Buren gefahren hatte, zurückkehrte, berichtete er auf die Frage seines Herrn, daß er unterwegs von drei bewaffneten Männern, zwei langen und einem sehr dicken, der ein Bärenfell getragen habe, angehalten worden sei. Sie hatten in das Innere des Wagens geblickt, ihn aber unbelästigt passieren lassen, als sie sich überzeugt hatten, daß nur der Notar vorhanden war.
    Diese drei Männer wurden, allerdings einzeln und nicht beisammen, noch mehrere Male in der Gegend gesehen, bis nach mehreren Tagen der schwarze Pluto wieder fischend am Fluß saß und Tim sich abermals zu ihm gesellte. Der Jäger fragte den Schwarzen nach verschiedenen Dingen, erhielt aber nur kurze und mürrische Antworten.
    „Du hast heute schlechte Laune. Es fehlt dir wohl Mally, deine Braut?“
    „Mally? Oh, Pluto mag nichts wissen von Mally.“
    „Warum? Hat sie dich betrogen?“
    „Sehr groß Betrug. Massa Leflor auch sein großer Betrug.“
    „Auch er hat dich betrogen?“
    „Yes, sehr!“
    „Wieso denn?“
    „Massa mir geben Mally – Mally neu auf Plantage, Mally meine Braut. Ich mit Mally fischen – hier, da!“
    „Wohl als ich mit euch sprach?“
    „Yes, yes, Massa! Ich geben will Mally einen Kuß. Mally mir gibt Ohrfeige und springen hier ins Wasser.“
    „Donnerwetter! Die war nicht allzusehr verliebt in dich, wie es scheint. Was tat sie dann?“
    „Schwimmen hinüber über Fluß. Drüben ausziehen Weiberkleid. Darunter Männerkleid. Nachher sich waschen – sein gar nicht mehr Braut, nicht mehr Mally.“
    Da machte der Jäger eine Bewegung des Schreckens. Das hatte er nicht erwartet. Er fragte:
    „Es war also kein Mädchen mehr, als sie sich gewaschen hatte? Keine Mally?“
    „Nicht Mädchen, nicht Mally und nicht Negerin.“
    „Alle Teufel! Sie war weiß?“
    „Ja. Schwarze Haut weggewaschen.“
    „Kanntest du das Gesicht?“
    „Sehr viel! War Massa Walker.“
    „Walker! Da sollen doch sofort alle neunundneunzigtausend Teufel dreinschlagen! Hast du denn auch richtig gesehen?“
    „Yes! Blicke sehr viel gute Augen.“
    „So ist er entkommen, geflohen bereits seit vier Tagen! Weißt du nicht, wo er hin ist?“
    „Yes. Sehr!“
    „Nun?“
    „Er mir herüberrufen: Wenn jemand fragen, ich soll sagen, er sein nach Trippsdrille. Drei Massa mögen nachkommen, zwei lang Massa und ein dick Massa.“
    „Hole ihn der Henker! Auch noch spotten! Und ich habe hier bei ihm gestanden, habe ihn angesehen, konnte ihn mit beiden Händen und allen zehn Fingern ergreifen! Mensch, Schwarzer, Pluto, hast du denn fest geglaubt, daß er ein Mädchen war?“
    „Hab geglaubt.“
    „Und daß er eine Schwarze war?“
    „Eine Schwarze, yes!“
    „Aber hast du sie denn nicht angegriffen?“
    „Yes, sehr! Bei Hand und Wange.“
    „Da mußt du doch bemerkt haben, daß er sich nur angemalt hatte. Er muß ja abgefärbt haben, und du mußt schwarz geworden sein!“
    „Schwarz? Pluto schwarze Flecke bekommen?“
    Der Neger hielt Tim die nackten, pechdunklen Arme entgegen und lachte aus vollem Hals. Da sah dieser ein, welch eine Dummheit er begangen habe. Er versetzte dem Schwarzen einen Fußtritt und knurrte grimmig:
    „Feixe nicht, Orang-Utan! Ich glaube gar, du machst dich über mich lustig!“
    „Warum nicht lustig? Pluto genau wissen, daß Mally nicht Mädchen. Mally war Massa Walker. Pluto haben Massa Walker angemalen und über Fluß schaffen. Massa Tim Snaker kein Orang-Utan, aber ein gewaltig groß viel Esel und unendlich viel Dummkopf!“
    Ehe der Jäger

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