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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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solle, eigentlich sehr ernste Veranlassung habe, sich seiner sehr gefährlichen Person zu versichern. Er antwortete daher:
    „Die Behörde wird mich allerdings sicher hier aus dem Haus bringen. Aber die drei Trapper werden, hierdurch erst recht aufmerksam gemacht, mir folgen bis dahin, wo die Behörde mich mir selbst überläßt, und fallen dann über mich her.“
    „Sollten sie Euch wirklich so leicht folgen können?“
    „Wenn Ihr das bezweifelt, so kennt Ihr diese Art von Menschen nicht. Ein echter Savannenmann verfolgt seinen Feind zehn Jahre lang Schritt für Schritt, um die ganze Erdkugel herum. Er erreicht ihn sicher.“
    „Das ist ja eine ganz gefährliche Gesellschaft!“
    „Für jeden ehrlichen Menschen, ja.“
    „Wie wollt Ihr aber fort?“
    „Am geratensten wäre eine Art und Weise, in der ich ihnen gar nicht auffallen könnte. Vielleicht eine Verkleidung.“
    „So versucht es doch! Das ist erstens interessant, und zweitens bietet es die größte Sicherheit. Ich habe da einen ganz famosen Gedanken. Monsieur Leflor, habt Ihr einen Diener, der zu frisieren versteht?“
    „Oh, gewiß.“
    „Nun, Master Walker hat dunkles Haar. Er mag es sich kurz schneiden und wollig kräuseln lassen. Dann schwärzt er sich die Arme und das Gesicht und geht als Neger von hier fort. Das ist das naheliegendste und zugleich einfachste, was es nur geben kann.“
    „Meine Gesichtszüge sind nicht nach Negerart.“
    „So verkleidet Euch als Negerin! Die schwarzen Ladies haben durchschnittlich regelmäßigere Züge als die dunklen Gentlemen. Gibt es nicht einen treuen Neger, auf den Ihr Euch fest verlassen könnt, Master Leflor?“
    „Oh, mehrere!“
    „So gebt Master Walker, wenn er als Negerin geht, einen männlichen Begleiter mit, damit die Sache noch mehr causa bekommt. Der Gentleman mag einen Sack tragen und die Lady einen Korb. Es sollte mich sehr wundern, wenn die Belagerer sich groß um dieses Paar bekümmerten.“
    Es war um die Zeit zwei Stunden nach Mitternacht. Da mußten die schwarzen Arbeiter hinaus auf die Felder, jede Person an den ihr zugewiesenen Platz. Erst gingen sie in einem dichten Haufen. Dieser teilte sich nach und nach in einzelne Gruppen; die Gruppen lösten sich dann weiter auf, bis zuletzt nur noch einzelne Personen oder höchstens einige Paar zu sehen waren. Eins dieser Paare schritt langsam am Rand des Reisfelds nach dem Fluß hinab. Es war ein Neger und eine Negerin.
    Ersterer hatte eine riesige Angelrute in der Hand, und sie trug einen großen irdenen Krug auf dem kurzwolligen Kopf. Sie flüsterten miteinander, während ihre Augen verstohlen suchend nach allen Seiten schweiften.
    Am Fluß angekommen, setzten sich beide an das Ufer nieder und der Neger befestigte den Köder an dem Haken und ließ ihn so in das Wasser fallen. Sie hatte den Krug, mit Wasser gefüllt, neben sich gestellt und begann, aus schnell gepflückten umherstehenden Blumen einen Kranz zu winden, den sie sich, als er fertig war, auf den Kopf setzte. Viel wert war dieser Kranz nicht. Die Negerin schien kein Geschick für solche Art von Arbeit zu besitzen.
    Unterdessen unterhielten sie sich weiter, und zwar die Negerin nur mit leiser Stimme, da raschelte es seitwärts in den Büschen. Dort hatte ein Mann gesteckt. Als er sich jetzt emporrichtete, erkannte die Negerin in der langen Gestalt, dem eigentümlichen Anzug und den verwetterten Gesichtszügen, Tim, den Trapper. Er kam langsam näher und grüßte:
    „Good day, Niggers! Was tut ihr da?“
    „Wer fangen Fische“, antwortete der männliche Angler. „Massa will carps (Karpfen) essen.“
    „Welcher Massa?“
    „Massa Leflor. Will essen sehr gut viel große carps.“
    „Ah! Ihr gehört zu Leflor?“
    „Yes, Massa.“
    „Da du fischen gehst, bist du wohl im Haus beschäftigt?“
    „O yes! Ich bin Pluto, und Pluto arbeitet in der Küche.“
    „Diese hier ist dein Weib?“
    „Weib? Nein. Diese ist Mally, und Mally wird sein meine Frau.“
    „Also deine Braut?“
    „Yes, Braut, Massa.“
    „Ist sie auch in der Küche?“
    „O yes! Mally kocht in Küche viel große, fette carps für Massa.“
    „So wißt Ihr wohl auch, wer im Haus wohnt?“
    „Massa Leflor wohnt in Haus.“
    „Das versteht sich! Habt ihr Gäste?“
    „Gäste? Pluto nicht wissen, was sein Gäste.“
    „Ich meine, ob Fremde da sind, für die ihr mitkochen müßt.“
    „O yes! Zwei Fremde.“
    „Wer ist das?“
    „Massa Notary und Massa – Massa –“
    „Nun, wie heißt der

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