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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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gemacht, alles aus schneeglänzendem Leder und mit mühevoller roter Sehnenstickerei verziert! Um den Hals trug sie eine kostbare Schnur von Zähnen und Krallen des grauen Bären, kostbar durch die Gefahr, die mit der Erlegung dieses starken Tieres verbunden ist. Das prächtige, dunkle, in langen, schweren Flechten herabhängende Haar trug keinen Schmuck als eine Doppelnadel, an der sich zwei Nuggets von der Größe eines Gänseeies befanden.
    Das einst so rosige Gesichtchen sah bleich aus. Ein Hauch tiefer Schwermut, der es durchgeistigte, konnte selbst durch das freundliche Lächeln kaum gemildert werden, unter dem sie dem Jäger ihr kleines Händchen entgegenstreckte.
    „Willkommen, Master Sam! Ihr habt mich vorhin wohl schwerlich erkannt?“
    „Himmelsapperment!“ rief er aus. „Ist das denn wahr oder nicht? Fräulein Wilkins!“
    „Die bin ich.“
    „So ist also dieser Sir Euer Vater, Monsieur Wilkins aus Wilkinsfield?“
    „Natürlich.“
    „Ich will mich fressen lassen, wenn ich euch beide wiedererkannt habe! Ihr hier, ihr! Das ist ein blaues Wunder und ein grünes und gelbes dazu! Wie in aller Welt kommt denn ihr hierher an den Silbersee, mitten zwischen Comanchen und Apachen hinein?“
    „Das ist eine lange und traurige Geschichte, die ich Euch wohl noch erzählen werde“, antwortete Wilkins. „Ich trage selbst mit daran schuld. Ich habe damals den Fehler gemacht, daß ich Euren Rat nicht befolgte.“
    „Ja, ja! Hm! Wer nicht hört, der muß eben fühlen. Ihr hattet so eine Art von Respekt vor diesem, diesem – na, wie hieß denn der Halunke gleich?“
    „Leflor.“
    „Ja, Leflor. Der Kerl schien mir dazusein, um einen guten Strick um den Hals zu bekommen. Ihr habt viel zuviel Umstände mit ihm gemacht.“
    „Ja, ich hätte mehr auf Euch hören sollen. Ich hätte es vielleicht auch noch getan, aber Ihr wart so plötzlich verschwunden. Ich ließ zwar sogleich nach Euch suchen, konnte aber Eurer nicht habhaft werden.“
    „Ja, wenn sich der Sam nicht finden lassen will, so wird er eben nicht gefunden. Er ist ein Sappermentskerl! Nicht? Etwas zu dick, sonst aber ein ganz ordentliches Menschenkind.“
    „Ich habe mich damals bei Euch nicht bedanken können. Ich will das hiermit nachgeholt haben, und es sollte mich herzlich freuen, wenn ich Euch heute einen Dienst erweisen könnte.“
    „Das könnt Ihr sehr gut.“
    „Dann sagt mir nur, was Ihr wünscht.“
    „Ich wünsche, daß Ihr den ‚Roten Burkers‘ tüchtig anlaufen laßt.“
    „Den? Ah, das möchte ich wohl. Wenn dieser Kerl mir nur einmal in die Hände kommen wollte.“
    „Er will, er will, Sir!“
    „Wie? Ich verstehe Euch nicht.“
    „Na, ich denke, Ihr wißt es bereits!“
    „Was soll ich wissen? Ich weiß von nichts.“
    „Das ist sonderbar! Ihr kennt doch den Apachenhäuptling, den man die ‚Starke Hand‘ nennt?“
    „Freilich kenne ich ihn. Ich habe ihm sehr viel zu verdanken. Er ist unser Beschützer.“
    „Und kennt Ihr vielleicht auch einen weißen Jäger, dem man den Namen ‚Fürst der Bleichgesichter‘ gegeben hat?“
    „Ich kenne ihn nicht, habe aber sehr viel von ihm gehört.“
    „So habe ich mich allerdings in meinen Vermutungen geirrt. Ich habe geglaubt, diese beiden Männer hier bei Euch zu finden. Es erschien mir als ganz selbstverständlich, daß sie kommen würden, um Euch zu warnen. Die beiden Männer müssen durch irgend etwas verhindert worden sein.“
    „Mich warnen? Droht mir etwa eine Gefahr?“
    „Freilich. Der ‚Rote Burkers‘ hat es abermals auf Euch abgesehen; er will Euch hier am Silbersee einen Besuch abstatten.“
    „Der? Ah, wenn das wahr wäre!“
    „Freilich ist es wahr.“
    „Befindet er sich denn in dieser Gegend?“
    „Und ob! Mit einer ganzen Bande. Er ist bereits unterwegs nach hier. Er meint, daß die ‚Taube des Urwalds‘ große Schätze besitze.“
    „Und wie habt Ihr denn erfahren, daß er diesen Streich gegen mich beabsichtigt?“
    „Durch den ‚Fürsten der Bleichgesichter‘. Ich will Euch die Sache kurz erzählen.“
    Sam berichtete Wilkins nunmehr die Ereignisse der letzten Zeit. Als er geendet hatte, sagte Wilkins kopfschüttelnd:
    „Das ist wirklich wunderbar! Zweimal will mich dieser Mensch berauben, und zweimal seid Ihr es, der kommt, mich zu warnen. Ich bin Euch wirklich außerordentlich verpflichtet.“
    „Wenn Ihr das meint, so werdet Ihr mir wohl die einzige Bitte erfüllen, die ich habe?“
    „Nun, welche?“
    „Laßt die Halunken diesesmal

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