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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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lachte der dicke Sam. „Dieser gute Steinbach hier ist in seinem ganzen Leben kein Diplomat gewesen; darauf können Sie sich verlassen.“
    Newton aber zweifelte doch noch und wandte sich nunmehr an Sam Barth:
    „Ich hörte, daß Sie auch aus Herlasgrün sind!“
    „Freilich, freilich.“
    „So haben Sie doch wohl auch die Familie dieses Barons von Rollenau gekannt?“
    „Kann mich nicht besinnen, obgleich ich jeden Winkel weiß und wer da gewohnt hat.“
    „Er hielt sich vorübergehend dort auf“, erklärte Steinbach. „Es war, als die Bahn gebaut wurde; da hatte er irgendein Amt dabei.“
    „Ja, das kann möglich sein. Damals waren viele Fremde da, deren Namen man sich nicht merken kann.“
    „Laß das sein!“ sagte der ehemalige Förster zu Newton. „Dieser Mann ist sicherlich nicht in der Türkei gewesen. Sage mir lieber, wie du nach Amerika gekommen bist!“
    Während der Gefragte irgendeine Antwort gab, raunte Steinbach Wilkins zu:
    „Sofort hinaus mit ihm! Weist ihm ein Zimmer an, sonst geschieht ein großer Fehler!“
    „Wieso?“ fragte Wilkins ungläubig, aber leise.
    „Nur fort, fort!“
    Steinbach machte dabei eine so dringliche Gebärde, daß Wilkins ihm doch den Willen tat und sich an Newton wandte:
    „Master, Ihr seid mir willkommen. Darf ich Euch Eure Stube anweisen? Nachher sollt Ihr essen und trinken.“
    Darauf führte er ihn hinaus, kam aber augenblicklich wieder. Die Neugierde hatte ihm keine Zeit gelassen, um bei dem Gast zu verweilen.
    „Was habt ihr denn mit ihm, Master Steinbach?“ fragte er. „Warum sollte ich ihn so schnell fortschaffen?“
    „Weil Ihr uns allen sonst einen schlimmen Streich gespielt hättet. Dieser Florin oder Newton darf nicht erfahren, daß wir wissen, daß der ‚Rote Burkers‘ uns überfallen will.“
    „Warum nicht?“
    „Weil er jedenfalls zu dessen Bande gehört.“
    Sie sprangen alle von ihren Sitzen auf.
    „Was fällt Euch ein?“ sagte der dicke Sam. „Ein Bekannter unseres Freundes hier!“
    „Wer ist dieser Mann eigentlich?“ fragte Steinbach den Förster Rothe.
    „Er war der Diener meines Herrn, des Barons von Adlerhorst.“
    „Ah, ah, ah –! Er spricht das Deutsche mit französischem Akzent?“
    „Er ist geborener Franzose.“
    „Begleitete er Ihren Herrn vielleicht mit nach dem Orient?“
    „Er ging mit, als Herr von Adlerhorst als Gesandter oder so etwas nach der Türkei ging.“
    „Und kam nicht wieder mit zurück?“
    „Nein. Er hatte sich einen anderen Dienst gesucht. Man sagt, er habe sich gegen die Baronin fehlerhaft benommen und sei deshalb fortgejagt worden. Gewiß weiß ich es nicht, denn die Herrschaft hat nie ein Wort darüber verloren.“
    „Was hatte er für einen Charakter?“
    „Hm! Wir sind nie Freunde gewesen, wenn es mich auch hier augenblicklich freute, einen alten Bekannten wiederzusehen.“
    „Gut. Ihr laßt Euch also nichts merken. Es ist fast sicher, daß er zu dem ‚Roten Burkers‘ gehört.“
    „Das glaube ich nicht“, sagte Sam. „Er würde sich sehr hüten, sich allein hierher zu wagen.“
    „Warum? Wußte er, daß wir hier sind?“
    „Allerdings nicht.“
    „Kann er ahnen, daß wir wissen, was er will?“
    „Auch nicht.“
    „Nun also. Der rote Burkers hat ihn vorausgesandt, um sich den Weg zu ebnen. Dieser Mensch, der einen falschen Namen trägt, soll jedenfalls hier als Gast einziehen und den Schurken die Tür und das Tor öffnen.“
    „Sapperment!“ knurrte Sam. „Aber ich habe kein Vertrauen zu Euren Vermutungen, Master Steinbach. Ihr seid, wie gesagt, der Allerklügste nicht. Der Mann ist ganz unschuldig.“
    Steinbach wollte ungeduldig werden, bezwang sich aber doch und antwortete klugerweise:
    „Der ‚Fürst der Bleichgesichter‘ hat mir aber doch gesagt, daß diese Kerle jedenfalls einen Quartiermacher schicken würden. Daher habe ich Euch den Vorschlag gemacht, sie hereinzulassen, um sie lebendig zu fangen. Den kurzen Prozeß könnt Ihr ihnen dann allemal noch machen.“
    „Hat er das gesagt? Ja, dann ist es freilich etwas anderes, als wenn es nur aus Eurem Kopf kommt.“
    „Ja, Master Sam, Ihr scheint eben der einzige Gescheite zu sein, den es in Herlasgrün gegeben hat. Aber ich muß Euch auch noch vor etwas anderem warnen.“
    „Auch noch?“
    „Ja. Hütet Euch, diesem Newton zu sagen, daß wir nach dem Oberaufseher Adler suchen wollen.“
    „Warum?“
    „Ich werde Euch dies später erklären.“
    „Wie kann ich Euch den Willen tun, wenn Ihr mir keine

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